Doppelsieg für Johanna Müller – Platz 2 für Gesa Brüchmann

Die Zeichen stehen auf Winter… und der hatte Deutschland am vergangenen Wochenende fest im Griff. Kein Grund für echte Crosserinnen das Fahrrad im Keller stehen zu lassen – ganz im Gegenteil.

Mit den Rennen in Bensheim und Frankfurt konnten einerseits noch einmal Punkte im Deutschland-Cup gesammelt werden, andererseits hatte man beim Internationalen Frankfurter Radcross die Möglichkeit, sich mit Fahrerinnen aus ganz Europa zu messen.

Das Rennen in Bensheim wurde neu in den Deutschland-Cup aufgenommen. Dementsprechend unbekannt war die Strecke für die Fahrerinnen. Die erwies sich als äußerst fair aber – nicht zuletzt aufgrund der winterlichen Witterung – als anspruchsvoll. Überraschend stark startete der Youngster Johanna Müller ins Rennen. Sie konnte sich zunächst auf einem Podestrang im Feld der Frauen halten, viel dann im Verlauf des Rennens jedoch auf den 6. Rang zurück. Dafür sprang Gesa Brüchmann in die Bresche. Sie konnte durch ein konzentriertes Rennen und optimale Linienwahl den 2. Platz hinter der Hannoveranerin Jana Süß erringen. Johanna Müller ging als starke Siegerin der Juniorinnen hervor. Komplettiert wurde die Teamleistung mit Platz 10 und 11 von Susanne Juranek und Liv-Susanne Bachmann, die aufgrund von Stürzen wichtige Plätze verloren.

Tags drauf traf man in Frankfurt nicht nur auf die Deutsche Spitze, sondern auch auf Fahrerinnen aus Belgien, Dänemark, Tschechien, den Niederlanden und der Schweiz.

Der Winter hatte noch einmal kräftig zugeschlagen und mehrere Zentimeter Neuschnee gebracht. Der anspruchsvolle Kurs, dessen Charakteristik von Schrägfahrten am Hang geprägt ist, brachte die ein oder andere Fahrerin sicher an ihre technischen Grenzen. Denn hier zählte in erster Linie technische Sicherheit anstatt Kraft.

Dominiert wurde das Rennen von der mehrfachen Weltmeisterin Hanka Kupfernagel, die auch als klare Siegerin hervor ging. Aber aus den Reihen des Stevens-1A-Crossteam war es wieder die Jüngste, die eine starke Leistung zeigte. Johanna Müller konnte sich lang an das Hinterrad von Teamkollegin Gesa Brüchmann heften. Am Ende fuhr sie als 10. Platzierte über die Ziellinie und gewann erneut sicher die Juniorinnenwertung.

Gesa Brüchmann konnte, wie schon Tags zuvor, mit einem soliden 7. Platz überzeugen. Susanne Juranek rutschte gegen Rennende leider aufgrund eines Sturzes auf den 14. Rang zurück. Für Liv-Susanne Bachmann lief es noch schlimmer. Sie musste aufgrund eines Defektes kurz nach dem Depot einen Großteil der Runde laufend zu Ende bringen. Für sie blieb am Ende nur der 18. Rang.

Einzig Lisa Müller-Ott fand aus dem Stevens-1A-Crossteam den Weg ins verschneite Bad Doberan. Die Motivation, das Rennen zu gewinnen und somit die Führung in der Wertung des Stevens Cup auszubauen, blieb fast im Schnee stecken. Denn aufgrund des Neuschnees kam Lisa erst 5 Minuten vor Rennbeginn in Bad Doberan an und musste ohne Vorbereitung an den Start gehen. Die Strecke war ihr zwar bereits aus bekannt, unter diesen Bedingungen empfiehlt sich aber ein ausführlicher Streckentest. Dieser entfiel, so dass sich Lisa erst im Rennen an den rutschigen Untergrund gewöhnen konnte.

Leider verlor sie gleich zu Beginn Nerven und versteuerte sich gleich nach dem Start im losen und extrem rutschigen Schnee. Dadurch fiel sie an das Ende des Feldes zurück.

Nach einigen Runden kam die Sicherheit zurück und sie konnte sich noch auf den 3. Platz vorarbeiten. Mit ca. 40 s auf die Siegerin Anne Bertram und hinter Susanne Rautenberg kam sie zwar etwas enttäuscht ins Ziel, die Motivation für die nächsten Rennen ist aber um so größer.