Testbericht Kindercrosser Frog 67

Testtagebuch Frog 67 - ein wildes Mädchen und das rote Rennrad

30.10.2014: Heute hat Papa das Testrad in Bochum abgeholt. Als ich es das erste Mal gefahren bin, da war das Gefühl irgendwie komisch aber nach ein paar Minuten hat es dann richtig gut geklappt. Das Fahrrad ist so leicht wie mein kleines MTB.

Papa und ich sind zweimal eine kleine Runde um das Feld gefahren und das Rad fuhr richtig gut. Als erstes habe ich ausprobiert, mit dem Lenker richtig zu fahren und habe ihn mit verschiedenen Griffpositionen ausprobiert.

Im Stehen fahren ging am besten mit der Schalthebelposition, oben ging das Bremsen ganz einfach, im Lenkerbogen ging es eigentlich auch gut. Auch im Unterlenker ganz unten konnte man ganz schnell fahren. Papa hat geschmunzelt und gesagt, dass man das zum Fahren im Wind braucht und wenn man einen steilen Abhang runter fährt.

Papa-Notizen: Das Testrad wurde vom freundlichen Herrn Erlenkämper vom Radgeschäft Meilenweit in Bochum ordentlich aufgebaut und mit dem vorgesehenen Allround-/Crossreifensatz K-184 von Kenda ausgestattet. Den sehr leichten Straßenreifensatz habe ich natürlich auch mitgenommen und er wird vermutlich auch getestet. 

Erster Eindruck des Rades: WOW! Auch die Verarbeitung ist bei der ersten Überprüfung als sehr hochwertig einzustufen, bis hin zum eigens an Kinder angepassten Sattel, der eine nicht zu große Dämpfung aufweist; sowie bestimmte durchdachte Details wie die innen verlegte Oberrohrzugführung und das seitlich abgeflachte Oberrohr, das sehr griffig ist.

Die Bremsen sind sehr nah eingestellt und das Bremsen hat keine Probleme bereitet, obwohl sie ja eigentlich mit acht Jahren relativ kleine Hände hat. Allerdings kommt sie in der Schalthebelposition nicht an die Bremshebel. Die Zusatzbremshebel oben am Lenker hat sie direkt intuitiv genutzt. Ihr voriges Rad ist ein 20'' MTB mit Gripshift und V-Brakes.

Aufgrund ihrer Größe und Innenbeinlänge passt sie sehr gut auf das Frog 67, wenn man den Sattel recht tief stellt, etwas unter Lenkerhöhe. Sie kommt dann mit den Zehenspitzen auf den Boden. Tiefer würde ich den Sattel nicht stellen, wegen der Kniebelastung. Die Höhe des Tretlagers ist geländetauglich bzw. die Bodenfreihheit ist sehr gut. 

Gewicht des Rades: mit den Kenda K-184 Allround/Urban/Hybrid Reifen, den montierten vier Reflektoren und den montierten Pedalriemen 9,55 kg. Die Pedalriemen zu nutzen hatte sie sich noch nicht getraut, das störte beim Fahren aber nicht. Auch die Schaltung haben wir heute noch nicht ausprobiert. Die Hinterradbremse wird mit der linken Hand betätigt, wie in UK wohl üblich.

Ich war erstaunt, wie locker sie mit dem Rad direkt eine flotte Geschwindigkeit erreichte sowie mit dem ungewohnten Rennlenker direkt sehr enge Kurven von zwei Metern zirkeln konnte. Langsamfahren und fast stehen zu bleiben war auch kein Problem. Man merkt, dass sie mit ihrem Alltagstourenrad und dem MTB viel fährt. Der Umstieg war überhaupt kein Problem.

01.11.2014: Heute hatten wir keine Gelegenheit das Frog 67 ausgiebig zu testen. Zumindest habe ich es geschafft bei gutem Licht ein paar Fotos von dem Rennrad zu machen. Heute nachmittag hatte sich die Tochter mal das Rad geschnappt und ist ein paar Runden mit einer Freundin hier am Garten rumgeheizt. 

Es ist beeindruckend, wieviel Geschwindigkeit sie mit dem Rennrad kriegt und wie gut das aussieht, wenn sie im Oberlenker und im Stehen sprintet. Sie kommt wohl gut mit dem Vorlauf und dem Rennlenker zurecht und ihr macht die Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten Spaß. Ich hatte ihr extra noch mal gesagt, dass sie den Lenker locker, aber immer ruhig und gerade halten soll und ganz besonders auf den sicheren Sitz der Füße achten soll.

Die Pedalriemen sowie die Schaltung wurden auch heute nicht genutzt. Ich habe das Rad am Montageständer mal durchgeschaltet - alles läuft exakt und die Bedienkräfte sind gering, wobei der Zugeinholweg zum Runterschalten nicht kurz ist. Wenn ich ihr das Rauf-und-Runterschalten kurz erklärt habe, sollte das aber direkt gut klappen.

02.11.2014: Heute habe ich mit Papa eine Crosser-Runde gedreht. Er mit seinem Crosser und ich mit dem Frog. Erst hat er die Pedalriemen ab gemacht und mir die Schaltung erklärt. Dann sind wir losgefahren und das Schalten war ganz einfach.

Dann sind wir direkt den Hügel hinter dem Haus hochgefahren und es ging mit dem kleinsten Gang eigentlich ganz gut. Oben sind wir von der Straße ab gebogen und über den Sandweg in den Wald gefahren wo ich letztens reiten war. Im Wald haben wir ein paar Runden über die Pfade gedreht. 

Einmal konnte ich an einer Welle nicht mit dem kleinsten Gang hoch, aber beim nächsten Mal habe ich es einfach mit etwas mehr Schwung probiert und dann ging es. Auch durch tiefen Schlamm war überhaupt kein Problem. Einfach schnell durch fahren.

Danach sind wir zu dem nächsten kleinen Wald auf dem Nachbarhügel gefahren. Da lang wo Papa immer mit seinen Freunden fährt. Ich bin auch durch tiefen Sand gefahren. Papa hat gesagt mit Schwung. Hinterher habe ich ihn überrascht. Wir waren an einer großen Wiese mit hohem Gras und Papa meinte das wäre zu schwierig für mich aber ich bin ganz einfach da durch gefahren.

Einmal sind wir eine ganz steile Straße schnell runter gefahren. Da war das Bremsen am Schluß echt sehr anstrengend und hat fast weh getan. Hinterher hat Papa gesagt ich hätte besser im Unterlenker an den Bremsgriffen gebremst und nicht oben auf den Zusatzbremshebeln.

Am meisten hat mir das Rad auf den festen Pfaden Spaß gemacht aber ich bin einfach durch alles durchgefahren wo auch Papa gefahren ist und es war kein Problem. Es war nur etwas anstrengender ich musste ja auch den Lenker festhalten. Schalten war aber auch da einfach. Und natürlich ist das Frog auch ganz schnell auf der Straße und rollt ganz leicht.

Papa-Notizen: Der Test mit dem Frog 67 war ein voller Erfolg. Ich war verblüfft, was das Kind so ohne Vorbereitung alles im Gelände mit dem Rennrad gefahren ist. 

Ein paar kleine Anmerkungen noch: die Kenda hätten wir im Gelände mit viel weniger Druck fahren können, so zeigten sie ihr Potential haupsächlich auf festen Oberflächen. Eine Alternative zu den Allround/Hybrid-Kenda, die einen schweren Eindruck machen, wären auch noch 24'' Schwalbe CX Comp Semi Slick. Edit: gewogen haben die Kenda Hybrid mit Schläuchen 1310g, die Straßenreifen mit Schläuchen 700g - so passt dann auch die Katalogangabe für das Gewicht.

Noch ein Punkt: da die Tektro Oryx sehr nah an der Felge eingestellt waren, um die Bedienkräfte für das Kind zu optimieren, gab es tatsächlich nach ausgiebigem Schlamm Schleifgeräusche. Rad aushängen ging nur mit Luftablassen. Möglicherweise wäre der Einbau einer mit der Microshift harmonierenden Mini-V Bremse in Hinblick auf geringere Bedienkräfte bei größerer Felgenfreiheit eine Option.

Das Rad sollte aufgrund der Erweiterbarkeit im Vorbau und der Ausziehlänge des Sattelrohres je nach Kindesgröße und Wachstumsschüben für Kinder ab acht bis zu zwölf Jahren passen.

Folgend nun erst mal einige Bilder von dem Rad, als es noch ganz sauber war ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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