Helmtest: CASCO SPEEDairo

"Ein Aerohelm zum Crossen? Was soll DER Blödsinn denn?", wird sich so mancher fragen.
Ich weiß es auch noch nicht. Mir sind aber in der letzten Crosssaison immer wieder Sportler und Sportlerinnen aufgefallen, die mit aerodynamisch optimierten Helmen auf dem Crosser unterwegs waren - sogar bei der WM in Hoogerheide.

Bei der Suche nach geeigneten Helmmodellen bin ich auf die Fa. CASCO im sächsichen Bretnig gestoßen, die sich schon seit vielen Jahren mit aerodynamischen Helmen, vor allem auch für den Bahnradsport beschäftigt.
Der SPEEDairo ist die neueste Variante des Themas mit besonderer Berücksichtigung der Gegebenheiten auf Rennrädern und Cross Country Bikes.
Was soll ich die Vorzüge mit eigenen Worten wiedergeben, wenn CASCO eigentlich schon alles in einer kleinen PDF-Präsentation erwähnt hat:

Copyright by CASCO

Was mir an dem Speedairo besonders gefällt - deswegen hab ich ihn auch für den Test ausgewählt - ist das großflächige, SPEEDmask genannte, Visier, das nicht nur für eine bessere Aerodynamik sorgt, sondern auch einen sehr guten Schutz gegen Wind, Regen, Schnee, Insekten und nicht zuletzt Matsch und Staub bieten sollte.

Anne Sickor, die CASCO-Pressebeauftragte, hat mir für den cx-sport.de-Test freundlicherweise die neueste Farbvariante des SPEEDairo in schwarz mit weißen Akzenten zur Verfügung gestellt. Serienmäßig wird der Helm mit grau-silber verspiegeltem Visier ausgeliefert.
Da die traditionellen Crosser ja vorwiegend in der dunklen Jahreszeit unterwegs sind, hab ich noch eine klar-silber verspiegelte SPEEDmask dazu bekommen.
Als dritte Variante gibt es auch noch ein orangefarbenes Visier.
Verpackt ist der Helm in einem schwarzen Softcase, das vermutlich den hochwertigen Anspruch des Helms unterstreichen soll, dessen Sinn sich mir aber so nicht erschließt.

Wie bei mir üblich, kam der Helm erstmal auf die Waage. Da ich mir mit der Größe unsicher war und zwei Größen zur Auswahl hatte, konnte ich die Gewichte für die Größe M (54-59 cm) mit 346 g und für die Größe L (59-63 cm) mit 394 g ermitteln. Das klingt erstmal recht viel, es gilt aber zu bedenken, dass die Brille in Form der SPEEDmask mit 48 g schon dabei ist.

  
Apropos Brille: CASCO wirbt damit, dass der Helm  sehr gut für Brillenträger geeignet sein soll. Das kann ich so nur teilweise bestätigen. Von drei getesteten Brillen passten nur zwei gut unter den Helm, bzw. hinter das Visier. Eine relativ kleine, aber nicht gebogene Brille hatte ständig Visierkontakt, was ich als unangenehm empfand. Auch das Aufsetzen des Helms mit Brille oder alternativ, die Brille nach Aufsetzen des Helms hinter das Visier zu bekommen ist Gewöhnungssache.

Hier noch ein paar Detailaufnahmen:




CASCO gibt den Preis für den SPEEDairo inkl. Visier mit € 249,95 und für das Ersatzvisier mit € 49,95 an. Das ist nicht wenig, doch in Anbetracht der komplexen Entwicklung und der vollständigen Fertigung in Europa, genauer im Zweigwerk im siebenbürgischen Satu Mare, wohl doch zu rechtfertigen.

Meine ersten Eindrücke
... der SPEEDairo macht einen sehr gut verarbeiteten Eindruck.
... einfach anzupassende Riemenverstellung durch getrennte Kopf- und Kinnriemen.
... vielfältige Anpassungsmöglichkeiten an die Kopfform
... angenehmes Tragegefühl dadurch, dass der Helm nicht auf Pads auf dem Kopf liegt, sondern durch das Netzgewebe komplett ohne Druckpunkte getragen wird.
... das Aufsetzen ist durch das Visier etwas umständlicher als bei anderen Helmen.

Wie sich der Helm in meinem Crossalltag bewährt, werde ich wie immer in einem Testtagebuch im Forum festhalten.

Anregungen, Kritik und Kommentare bitte an st.john(at)cx-sport.de oder im Testtagebuch im Forum.

Text und Bilder: Stephan John