Obwohl Scheibenbremsen für Crosser und Rennräder rauf und runter diskutiert werden und alle Welt über die neuesten Produkte - und leider inzwischen auch Probleme - der einzelnen Hersteller, Bescheid weiß, hat der amerikanische Bremsenhersteller HAYES, fast schon klammheimlich, sein Angebot an mechanischen Scheibenbremsen überarbeitet.

Nachdem 2012 die CX5 vorgestellt wurde, ist sie 2014 schon wieder vom Markt verschwunden - könnte man zumindest meinen.
Es gibt sie nach wie vor. Sie wurde aktuell in CX Expert umgetauft und ist in vier Farbvarianten erhältlich. Die CX Expert stellt mit ihrem 195g schweren einiteiligen Aluminium-Sattel das Mittelfeld der mechanischen Scheibenbremsen für Rennbremsgriffe dar und wird für X € (UVP wird nachgepflegt) pro Sattel angeboten.

     
Bilder: HAYES

Die Einstiegsbremse ist die schwarze CX Comp, die mit ihrem zweiteiligen Sattel auf 208g kommt und evtl. nur an Radhersteller geliefert werden soll.

Das Topmodell ist die CX Pro, die auf der CX Expert beruht, aber in vielen Punkten überarbeitet wurde:

• die Bremsarmschraube und Schraube zur Zugbefestigung wurden aus Aluminium gefertigt
• auch für den Seilzugversteller wurde eloxiertes Aluminium genutzt
• die Sattelbefestigung wurde flacher ausgeführt und mit dem HAYES-eigenen Crosshair-Alignment versehen, was die optimale Ausrichtung des Sattels verbessern soll
• der gesamte Sattel wurde an mehreren Stellen durch Ausfräsungen und Fenster gewichtserleichtert und besser belüftet
• Kugellaufbahnen und Rückholfeder wurden optimiert

Bild: HAYES

Der ganze Aufwand schlägt sich in erster Linie im Gewicht nieder. Die CX Pro hat gegenüber der CX Expert einen Gewichtsvorteil von 36 g und soll X € (UVP wird nachgepflegt) kosten.

Die Bremsen werden komplett mit Scheiben, Befestigungsmaterial und Zügen und Hüllen geliefert und sind mit "semi-metallic"- Bremsbelägen ausgestattet.

Dank Manuel König von MCG habe ich die Gelegenheit erhalten die CX Pro zu testen. Er hat dafür gesorgt, dass ich zwei Sättel mit 140 und 160 mm großen einteiligen Stahlscheiben und entsprechendes Befestigungsmaterial und Zugsets in der Post hatte.

Wie üblich wandern die Teile bei mir erstmal auf die Waage. Die Sättel treffen mit 160 und 161 g recht genau die Herstellerangabe von 159 g. Die 160 mm Scheibe bringt 93 g auf die Waage und die 140er Version wiegt 87 g.

Vom Prinzip her entspricht die CX Pro dem gleichen Bauprinzip wie die altbekannte Bengal MB700T. Entgegen AVIDs BB7, die von Hand mit den Stellrädchen eingestellt werden können, befindet sich bei der HAYES auf der inneren Seite eine große rot-eloxierte Aluminiumschraube, mit der der feststehende Belag, mittels 5 mm INBUS, verstellt werden kann. Damit sich die große Schraube nicht von selbst verstellt, ist sie mit einer kleinen Madenschraube (2 mm INBUS) gesichert.
Der Bremsarm und damit der mobile Bremsbelag wird werkzeuglos über den Zug mit dem Zugeinsteller nachjustiert.

In den nächsten Zeit werde ich die Bremsen an mein FUJI Cross Pro montieren und die ersten Probefahrten durchführen.

Hier noch einige Detailaufnahmen:

Wie immer wird es ein Testtagebuch im Forum geben, wo ich meine aktuellen Beobachtungen kommentieren werde.
Das Testtagebuch findet ihr unter: http://forum.cx-sport.de/showthread.php?t=5016

Anregungen, Kritik oder Kommentare bitte an St.John(at)cx-sport.de oder hier im Forum.

Text: St.John
Bilder: St.John (wenn nicht anders angegeben)