Auch in diesem Jahr gab es auf der EUROBIKE die Möglichkeit von den Herstellern bereitgestellte Räder auszuleihen und auf den Teststrecken am Messegelände und in der näheren Umgebung auszuprobieren. Das erste Rad, das ich getestet habe, war das brandneue ARGON 18 Dark Matter Gravel(road)bike.
Das Vollcarbon-Rahmenset war mit SRAM Force 1 x 11 Schalthebeln und Schaltwerk ausgestattet. Bei der Kurbel kam eine FSA SL-K mit einem Kettenblatt mit 42 Zähnen zum Einsatz.
Wie heute bei vielen 1-fach Antrieben üblich, ist hinten ein Ritzelpaket mit 11 bis 42 Zähnen verbaut, was für mich immer noch etwas gewöhnungsbedürftig aussieht.
Die hydraulischen Force-Scheibenbremsen von SRAM wurden vorn, wie hinten, mit 160 mm Scheiben kombiniert.
Auf die Laufräder Trimax 30 von VISION waren CHALLENGE Gravel Grinder Reifen in 42 mm Breite aufgezogen.
Die weiteren Anbauteile kamen aus verschiedenen FSA-Serien.
Die 42er Reifen passten gut in Gabel und Rahmen, es wären auch noch etwas Reserven für breitere Reifen vorhanden.
Das Rad macht, mit Ausnahme der Bremsen, einen sehr ausgereiften Eindruck, die Verarbeitung gibt keinen Anlass zur Kritik. Das von mir mit knapp 9,0 kg gewogene Dark Matter (inkl. Pedale) fährt sich sehr agil und wendig. Der steife Carbon-Rahmen setzt eingeleitete Kraft gut in Vortrieb um. Die dicken Gravel Grinder, anscheinend mit gut zu mir passendem Luftdruck, dämpfen die Belastungsspitzen und entstehenden Vibrationen der Teststrecken gut. Sie passten gut zu den unterschiedlichen Untergründen der Teststrecken. Die Bremsen konnten erstaunlicherweise nicht überzeugen. Auf Waldboden und Schotterwegen sind sie noch ganz passabel, aber auf Asphalt fehlt der Biss. Da die Bremsen von SRAM eigentlich keinen schlechten Ruf haben, gehe ich davon aus, dass sie am Testrad nicht eingebremst oder nicht gut justiert waren.
Das ist leider ein genereller Eindruck, dass immer wieder Testräder präsentiert werden, die nicht optimal präpariert sind, was die Hersteller nicht besonders zu stören scheint.
Mein Gesamtfazit zum ARGON 18 Dark Matter fällt gut aus. Auf den 6,2 km meiner Testfahrt hatte ich viel Spaß mit dem agilen Gravelbike, das mir, bis auf die mangelnde Bremsleistung, keine echten Schwachstellen offenbarte.
Mehr Infos zu ARGON18 unter https://www.argon18bike.com
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Text & Bilder: Stephan John