EB 2016 - Kurztest FANTIC Gravel GT Pedelec

Nach mehreren Kurztests bei gut 30°C auf der EUROBIKE hatte ich irgendwann keine Lust und Energie mehr weiterzumachen und wollte eigentlich schon aufhören. Dann habe ich in der Demo Area doch noch ein Testrad gefunden, das mein Tief etwas ausgleichen könnte - das FANTIC Gravel GT Pedelec.

Natürlich stellt sich sofort die Frage ob ein elektrisch angetriebener Crosser, bzw. in diesem Fall eher ein Gravelroadbike überhaupt Sinn macht und wie dafür wohl die Zielgruppe aussieht.

Aber zuerst mal zur Technik, von der ich in Bezug auf elektrische Antriebe nur sehr wenig verstehe und daher die Angaben vom Hersteller übernommen habe:

Der Mittelmotor Elektroantrieb von Brose mit einer Maximalleistung von 250 W und 90 Nm Drehmoment ist in einem Aluminiumrahmen mit Carbongabel integriert. Der Akku mit 417 Wh ist auf dem Unterrohr montiert.

Gesteuert wird die elektrische Unterstützung über ein Display oberhalb des Vorbaus und einer Schalteinheit am Lenker. Beim Testrad war allerdings das Display gebrochen und hatte keine Anzeige.

Der Motorunterstützung treibt eine Kurbel von FSA an. Die Schaltung und die hydraulischen Bremsen sind SRAM Apex 1x11. Vorn kombiniert mit einer 180 mm AVID Scheibe und hinten mit einer 160 mm Variante.

Auch hier sind wieder Anbauteile von DEDA verbaut. An der Waage hängend, mit montierten Pedalen, ereicht das FANTIC Pedelec ein Gewicht von 19 kg.

Die Laufräder sind ungelabelt mit 622x19c Aluminiumfelgen. Die Adventure Trail Reifen in 37-622 stammen von VITTORIA.

Der erste Eindruck war etwas seltsam, da ich das Gefühl hatte der Antrieb unterstützt mich in Wellen - also irgendwie ungleichmäßig. Nach ein paar Minuten hatte ich mich soweit daran gewöhnt, dass ich mich auch getraut habe damit ins Gelände zu fahren. Bei voller Unterstützung verlieren Anstiege auch mit diesem Schwergewicht ihren Schrecken und auch im Handlingtrack fährt sich das Rad sehr gut und deutlich neutraler als ich vermutet hatte.

Da das Display funktionslos war, hatte ich keine genaue Kontrolle darüber in welcher Unterstützungsstufe ich mich befand. Vielleicht auch deshalb behalte ich einen etwas zwiespältigen Eindruck zurück, was das Einsetzen der Unterstützung betrifft. Auf der relativ kurzen Testfahrt mit vielen verschiedenen Untergründen wirkte das auf mich eher unharmonisch.

Besonders negativ empfand ich allerdings die Tatsache, dass ab ca. 25 km/h die Motorunterstützung, jeh abbrach und ich die 19kg-Fuhre alleine weiter beschleunigen musste.
Das macht gerade bei einem sportlichen Rad im Rennrad-/Crosser-/Gravelroad-Style für mich keinen Sinn, da höhere Geschwindigkeiten ja eher zu den üblichen Einsatzbereichen gehören.

Mein Fazit: Ein Pedelec-Antrieb, der bei 25 km/h die Unterstützung versagt, ist für diese Radgattung eher ungeeignet.

Text & Bilder: Stephan John

In der EUROBIKE Demo Area Berichterstattung bisher erschienen:

- EB 2016 - Demo Area
- EB 2016 - Kurztest STEVENS Super Prestige
- EB 2016 - Kurztest 3T Exploro Team
- EB 2016 - Kurztest Rotor Elcano
- EB 2016 - Kurztest EDDY MERCKX Strasbourg 71
- EB 2016 - Kurztest GIANT TCX Advanced SX
- EB 2016 - Kurztest KUOTA K-Allroad LFS
- EB 2016 - Kurztest VOTEC VRX-G Pro

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