CHALLENGE Gravel Grinder TLR 42 & MILKIT Tubeless-Ventilsystem im Test

Auf der diesjährigen EUROBIKE hat CHALLENGE viele der beliebten und bewährten Cross- und Gravelroadprofile erstmals auch in einer schlauchlos zu fahrenden Variante vorgestellt. Auf der Messe habe ich von Simona Brauns-Nicol und Morgan Nicol einen Satz der flammneuen Gravel Grinder TLR zum Testen erhalten. Ein paar Tage später kam auch noch ein Testset des ebenfalls neuen MILKIT Tubeless-Ventilsystems, das mir von Jens Papenfuß von MCG, die in Deutschland auch die CHALLENGE Reifen vertreiben, zur Verfügung gestellt wurde.

Die Abkürzung TLR steht für tubeless ready und ist aktuell nur in den einfarbig schwarz (oder braun) vulkanisierten Varianten erhältlich. Laut Simona und Morgan arbeitete man daran, auch die handgefertigten Premium-Reifen tubeless-fähig zu machen.

Die Testreifen sind, mit 42 mm Breite, die aktuell breiteste 700c-Variante der Gravel Grinder-Serie.

Wie der Name vermuten läßt, ist der Gravel Grinder ein Reifen für Gravelroads, wie die geschotterten Straßen der unteren Kategorien in den USA und anderswo im englischen Sprachraum genannt werden. Aber auch hierzulande gibt es viele, nur unzureichend befestigte Schotterpisten, auf denen voluminöse und pannenresistente Reifen den Fahrspaß deutlich erhöhen können.

Das Profil der Gravel Grinder besteht aus einer diamantierten Mittellauffläche mit hohen Dreiecks- und Y-Stollen an den Kanten und entspricht damit dem des Crossreifens Chicane. Der Unterschied zu diesem liegt im Unterbau, wo der Gravel Grinder seinem Verwendungszweck, als Reifen für die Schotterpisten, gerecht wird und einen verbesserten Pannenschutz hat.

Die Gravel Grinder TLR in 42 mm haben eine UVP von € 55,90 und sollen seit Ende Juli ausgeliefert werden.

Das MILKIT Tubeless System soll die Erstbefüllung und Nachfüllung von Tubeless-Reifen mit Dichtmilch erleichtern ohne dazu die Luft vollständig aus den Reifen ablassen zu müssen. Das besondere an dem System sind die Ventilschäfte, die sich am unteren Ende durch ihre Konstruktion selbst abdichten, auch wenn der Ventileinsatz entfernt wurde.

     

Durch die untere Gummiklappe wird einerseits die Luft daran gehindert aus dem Reifen auszuströmen und andererseits kann durch sie die Kunststoffnadel des Füllsystems geführt werden.

 

Das ganze Paket, das platzsparend im Schaft des Spritzenkolbens untergebracht ist, kommt mit einem paar Ventilen, der graduierten Spritze zum Abmessen und Nachfüllen der Dichtmilch, der Kunststoffnadel, einem Verbindungsschlauch mit Absperrhahn, einem Ventilausdreher und einer gut gemachten Bedienungsanleitung. Um unterschiedlichen Felgenprofilen gerecht zu werden, gibt es das Set mit drei Ventillängen in 35mm, 55mm und 75mm. Die Ventile kann man natürlich auch ohne das Einfüllkit erwerben.

Je nach Ventillänge variiert die UVP für das komplette Kit von € 55,95 bis € 59,95.


Wie üblich kommen neue Teile bei mir erstmal auf die Waage. Die Reifen wiegen 444 g und 451 g.

       

Die MILKIT Ventile wiegen 4,4 g mit Kappe und 3,9 g ohne.

     

Ich werde die Gravel Grinder auf NOTUBES ZTR Iron Cross Felgen montieren, von denen eine mit original NOTUBES Tubelessfelgenband und eine mit einem Band von FUN WORKS abgedichtet sind.

Montage: Ich habe die Reifen ohne Dichtmilch auf die Felgen gezogen. Erst eine Seite und dann die zweite, wozu man Kraft in den Fingern und Geduld gut brauchen kann.

Damit sich die Reifen richtig in die Felge setzen hab ich sie mit der Standpumpe auf ca. 3 bar aufgepumpt, bis die letzten lauten Plopps verkündeten, dass die Reifen nun an den Felgenhaken anliegen.

Dann wurden die Laufräder in meinem APACE T1ST montiert und so erstmal über Nacht stehen lassen, um am nächsten Tag festzustellen, dass sie trocken noch nicht dicht sind.

Zum Abdichten hab ich sie mit jeweils 40 ml NOTUBES Dichtmilch gefüllt. Das ging mit dem MILKIT Kit tatsächlich ziemlich einfach und ohne irgendeine Sauerei.

Beim Ausschrauben der Ventile mit dem beiliegenden Ausdreher ging zwar ein Teil der Luft verloren, der Reifen blieb aber stabil und immer noch recht prall gefüllt auf der Felge ohne zusammenzufallen. Dann wurde die Kunststoffnadel an der gefüllten Spritze - wichtig: mit geschlossenem Absperrhahn - in den Ventilschaft eingeführt und durch die Gummiklappen bis zum Reifenboden durchgeschoben. Mit etwas Druck auf den Kolben wurde dann der Hahn geöffnet und die Dichtmilch in den Reifen gepresst. Danach den Hahn wieder geschlossen und die Kunsstoffnadel wieder aus dem Schaft gezogen. Jetzt musste noch das Ventil wieder eingeschraubt werden und die Reifen auf meinen ersten Testdruck von 2 bar aufgepümpt werden. 

Über meine Erfahrungen mit Reifen und Ventilen werde ich, wie üblich, im Testtagebuch im Forum schreiben.
Den Thread im Forum findet ihr hier: http://forum.cx-sport.de/showthread.php?t=9004

Kommentare und Kritik bitte an st.john [at] cx-sport.de oder im Forumsthema.

 

Text & Bilder: Stephan John