Erster Lauf zum Mountainbike Weltcup in Pietermaritzburg/ RSA, 13.04.2014
Fast ein Traum…
Beeindruckendes Weltcup Comeback von Sabine Spitz auf Rang 6, Adelheid Morath stürzt schwer
Mit einem eindrucksvollen Ritt über das ruppige Felsen-Terrain beim ersten Mountainbike-Weltcup in Pietermaritzburg/Südafrika hat sich Olympiasiegerin Sabine Spitz in der Weltklasse eindrucksvoll zurückgemeldet. Platz 6 auf jener Strecke, wo sie sich bei der WM 2013 so schwer an der Schulter verletzt hatte, bedeutet ein dickes Ausrufezeichen für eine Saison voller Highlights. „Für mich ist das ein tolles Comeback und fast ein Traumergebnis. Nach den ersten Trainingtagen hier hätte ich das nicht für möglich gehalten. Die Erinnerungen an 2013 waren plötzlich sehr präsent. Das war mental schwierig für mich, auch weil es der erste Weltcup war. Fast ein doppeltes Trauma, da der Auftakt 2013 ebenfalls noch nicht vergessen war“ sagte die Deutsche Meisterin im Ziel. Für die anderen zwei Starterinnen des Sabine Spitz HAIBIKE Pro Teams lief es leider nicht ganz so rund. Nach perfektem Start reihte sich Kathrin Stirnemann zwar als Dritter in vorderster Front ein. Doch mit zunehmender Renndauer spielte ihr Kreislauf mehr und mehr verrückt, so dass sie froh war als 25 überhaupt noch ins Ziel zu erreichen. Noch schlechter erging es Adelheid Morath. Auf Platz 7 liegend stürzte sie so schwer, dass sie das Rennen aufgeben musste. Zum Glück bestätigte sich der Verdacht auf eine schwerwiegende Verletzung nicht.
Nach dem Start sah es für das Sabine Spitz HAIBIKE Pro Team nicht unbedingt danach aus, das beim ersten Weltcup ein Top Ergebnis möglich wäre. Lediglich Rang 22 wurde bei Sabine Spitz notiert, als sie aus dem ersten Streckenteil zurück in den Start-Ziel-Bereich kam. „Ich wurde voll ausgebremst um musste schon an der ersten Engstelle warten“ erklärte sie. Mit aller Routine und Gelassenheit arbeitete sie sich dann auf dem insgesamt fünfmal zu bewältigenden 5,6 km-Rundkurs zwischen Eukalyptus-Baumriesen und über extreme Kletterpassagen weiter kontinuierlich nach vorne. Lediglich ein Ausrutscher mit Bodenkontakt in der zweiten Runde unterbrach kurzfristig den Vorwärtsdrang. In der vorletzten Runde „schnappte“ sie sich sogar noch Olympiasiegerin und Weltmeisterin Julie Bresset (FRA), die bis dahin souverän auf Rang 5 fuhr. Im Schlepptau hatte Sabine auf ihrem HAIBIKE GREED 29 aber auch noch die Schwedin Alexandra Engen und die Ex-Weltmeisterin Irina Kalentieva (RUS). Nachdem die Französin überholt war, schaffte es Sabine zwar einen kleinen Abstand zu ihren Verfolgerinnen herauszufahren, doch die Schwedin konterte in einer Abfahrt und überholte Sabine vor dem letzten Anstieg. „Klar wäre ich gerne auf dem Weltcup-Podium (Top 5) gestanden, aber insgesamt bin ich mehr als zufrieden. Top-Ten war das Ziel und ich bin froh, dass ich zeigen konnte, auch auf einem technisch so schweren Kurs mithalten zu können.“ freute sich Sabine Spitz über den für sie perfekten Weltcup-Start.
Dieser hätte auch für Adelheid Morath perfekt werden können. Denn nach einem ebenso schlechten Start wie Sabine, gelang es auch ihr in den ersten beiden Runden viele Boden gut zu machen. Zusammen mit der HAIBIKE-Teamkollegin schon auf Rang 7 angekommen unterlief ihr in der Ausfahrt des legendären „Three House Rockgardens“ in der dritten Runde ein kleiner Fahrfehler, der zu einem kapitalen Überschlag führte und eine Weiterfahrt unmöglich machte. Glück im Unglück, dass sich die ersten Befürchtungen etwas gebrochen zu haben nicht bestätigen und Adelheid Morath mit einer starken Schulter- und Hüftprellung begleitet von zusätzlichen Abschürfungen im Ellebogenbereich davongekommen ist, wobei diese Verletzungen schwer genug wiegen „Ich hatte große Angst erneut etwas gebrochen zu haben, nachdem im letzten Jahr schon das Schlüsselbein davon betroffen war. Ich hatte mich bis dahin sehr gut gefühlt und gezeigt, dass meine Form sehr gut ist. Jetzt ist es leider eine Nullnummer“ saß der Frust tief bei der Freiburgerin.
Für Kathrin Stirnemann begann der erste Weltcup-„Arbeitstag“ eigentlich perfekt. Aus der ersten Startreihen ins Rennen gehend nutzte sie diesen Vorteil optimal aus und reihte sich nach der ersten halben Runde als Dritte in das Feld der Damen ein. Doch schon bald merkte die junge Schweizerin, dass sie offensichtlich nicht den besten Tag erwischt hatte. „Schon auf den ersten Kilometern merkte ich, dass es mir schwer fiel das Tempo mitzugehen. Ich fühlte mich insgesamt nicht gut und ab Mitte des Rennens hatte ich Schwindelgefühle“ schilderte Kathrin Stirnemann die Situation. Dass sie sich nach einen kurzen Stopp trotzdem noch ins Ziel kämpfte und als 25. die Ziellinie überquerte spricht für ihren Durchhaltewillen. Ob auch die große Hitze in Pietermaritzburg eine Rolle spielte bei den Problemen, konnte Kathrin nur mutmaßen.
Die Fortsetzung des Weltcups in zwei Wochen findet ebenfalls auf der südlichen Hemisphäre statt. Für Sabine und Co. geht es quer über den gesamten Pazifik nach Cairns/Australien. „Dort werden die Karten neu gemischt“, blicken alle drei des Sabine Spitz HAIBIKE Pro Teams „optimistisch“ dem zweiten Rennen entgegen.