Mit Magstadt erleben die Starter der DM 2010 wohl einen der härtesten Cyclocross Kurse in Deutschland.
Der klassische Kurs wurde in diesem Jahr, speziell für das Meisterschaftsrennen noch um einige Neuerungen erweitert, die den Kurs noch schwerer machen dürften, als er ohnehin schon bisher war.
Beginnen wir mit der Startgeraden.
Hier geht es auf einer asphaltierten Straße, gut 350-400 Meter, leicht ansteigend bis hinauf zum höchsten Punkt der Strecke. Hier angekommen fährt man rechts ab eine kleine Böschung hinunter, flach an einem Tennisplatz entlang um nach knapp 100 Metern wieder eine Böschung hinauf fahrend den Wald zu erreichen wo es links ab und dann leicht bergab auf einem schmalen Weg geht, der in einer rechts, links,links, rechts Kurvenkombination endet, die bei Glätte extremst gefährlich sind, da entgegen der Fahrtrichtung abfallend.
Von dort geht es dann parallel zur Startgeraden in Richtung Abfahrt, die man nach einer lang gezogenen Rechtskurve erreicht. Ab hier ist dann vollste Konzentration gefragt. Geht es doch zuerst in mehreren mehr oder weniger scharfen Kurven, aber am Hang liegend, mehr oder weniger parallel zum Hang, was schon sehr gute Steuerkünste erfordert. Darauf folgt dann eine wahre Schussfahrt ins Tal hinab. Eine schnurgerade Abfahrt zum tiefsten Punkt der Strecke. Bei Glätte eine zum Teil halsbrecherische Sache. Unten angekommen biegt man 90° links ab auf einen asphaltierten Weg. Diese Kurve hat es in sich. Kommt man doch sehr schnell hierher.
Der asphaltierte Weg ist dann wieder flach und ca. 250-300 Meter lang. Hier sollte man wenn möglich noch mal versuchen Luft zu holen. Denn am Ende dieses Weges geht es im 90° Winkel links ab und sofort bergan in eine Wiese hinein. Am Anfang nur leicht ansteigend, wird es nach ca. 150-200 Metern immer steiler und steiler.
Viele müssen hier wohl schon mit geschultertem Rad laufen. Und dann folgt die erste Neuerung an der Strecke. Ging es früher bis zum höchst möglich zu erreichenden Punkt, führt die Strecke jetzt in einer kleinen Linkssschleife zuerst parrallel zum Hang hin, um dann schräg zum Hang wieder anzusteigen. Oben angekommen geht es in einer kleinen Abfahrt quasi wieder bis zur genannten Linksschleife um von dort wieder schräg zum Hang etwas weiter nach oben zu kommen.
Es folgt dann eine weitere weit gezogene Linkskurve in der meist sehr holprigen Wiese um dann im folgenden leichten Anstieg nach 100 Metern noch einmal nach unten wegzuknicken, um anschließend wieder ansteigend, den früheren Kurs wieder zu erreichen , der dann in einer Art Kamelbuckel, die bei Glätte kaum zu befahren sind und mit dem Wiederbefahren der Start / Zielgeraden endet.
Im großen und ganzen liegt der ganze Kurs auf der Nordseite eines Hanges. Man fährt quasi immer hinauf , oder am Hang schräg entlang, wenn es nicht mal hinunter geht. Wirklich einigermaßen flach ist nur das Straßenstück zwischen Abfahrt und dem schweren Anstieg in der Wiese. Wie gesagt etwa 250-300 Meter. Der Rest ist sehr kraftraubend und immer mit vollster Konzentration zu fahren.
Bei Glätte ist der Kurs zudem noch weiter alles andere als angenehm durch die vielen hängenden Kurven und eine Wiese die mehr einem Waschbrett gleicht als einer Strecke auf der man mit dem Fahrrad vorran kommen soll.
Meine persönliche Meinung zu diesem DM-Kurs ist, dass solche Cyclocrosskurse nichts mehr in der heutigen Zeit verloren haben. Das ist Anachronismus pur, gegen alles was man modernen CX-Sport kennzeichnet und auch bei den großen internationalen Bewerben vorzufinden ist.
Durch die neuen Teilstücke die man eingebaut hat wird der Kurs noch schwerer werden und wenn es ganz dumm kommt, durch die Wetterumstände, sind weite Teile in der großen ansteigenden Wiese nur laufend zu bewältigen.
Text: Oliver Corpus
Foto: Michael