Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 8. Lauf Wedel

Zitat Fotograf Michael:

...Dieses Mal gab es kein M&M-Battle, dafür aber ein M&K-Battle. Wie das ausgegangen ist, davon wird Marco berichten ...

 

Michi, du bist so´n Held: Noch mal ganz genüsslich rein mit dem Finger in die frische Wunde ...  :-( Und glaub` ja nicht, ich habe deine Anfeuerungsrufe an Kai nicht gehört: "Los, den kriegst du noch!" Dasmerkichmir.  :-( Und in der Startaufstellung habe ich noch gesagt: „Der Kai hat sich doch die letzten Wochen nur die cojónes geschaukelt. Der ist fit und ausgeruht, außerdem neues Material am Start, das motiviert auch…“

 

Aber lassen wir den Renntag mal der Reihe nach ablaufen:

 

Dieses Wochenende ging es also nach Wedel – für mich zum allersten Mal, denn als der Stevens-Cup dort früher schon mal zu Besuch war, da hatte ich noch gar keinen Crosser.

 

Gegenüber vergangener Woche spätere Startzeit, kürzere Anreise und sogar Hol- und Bringservice von Jörg mit seinem Hippie-Party-Bus – der Start in den Tag war also gar nicht mal schlecht.

Bei der Ost-West-Durchquerung von Hamburg kann man aber selbst am verkehrsleeren Sonntagmorgen viel Zeit vergeuden, denn die rote Welle von Millionen Ampeln lauert auch dann. So waren wir also nur mittelmäßig zeitig da um die Besichtigungs- & Warm-up-Runden zu drehen. 

 

Über das Wetter konnte man im Grunde nicht klagen: Zwar ziemlich schattig und knapp am Gefrierpunkt, auf der Strecke nur wenig Feuchtigkeit der vorhergehenden Tagen – über weite Strecken ähnliche Bodenverhältnisse wie in Bremen, wobei es ein paar wirklich schnelle Abschnitte gab, als auch wirklich ganz, ganz klebrig-zäh laufenden Boden (z.B. Anfahrt zur Doppelhürde). 

 

Im Weiteren zitiere ich einfach mal den Text der Seite der ausrichtenden RG Wedel:

 

Die Strecke: Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Mit 2,8 Kilometer ziemlich lang und anstrengend, es wurde gerade auf den flachen Geraden ziemlich schnell. Aber das nächste Hindernis oder die nächste kleine Steigung waren nie weit. Mit Flatterband waren wir nicht geizig und freundliche Hinweise an die sonntäglichen Spaziergänger und Hundeausführer hatten oft zur Folge, dass dieses stehenblieben und zuschauten, so dass die Strecke für die Fahrer frei blieb.

 

 

Der technische Teil: Die Stelle mit dem Baumstamm, dann steil runter und wieder hoch – das war der Scharfrichter dieses Kurses. Gut, dass man den Baumstamm links umfahren konnte, aber wir werden sicher noch länger diskutieren, ob es insgesamt besser ist, komplett aus den Pedalen zu gehen und erst oben wieder aufzusitzen? Größten Respekt übrigens an unseren jungen dänischen Teilnehmer, der Bunny-Hop (-artig) ziemlich artistisch über den Baumstamm gekommen ist. Die Teilnehmer: alles Profis! Anstrengend, aber glücklich am Ende im Ziel. Hervorragend: es ist sehr wenig passiert. Auch die etwas schwierige Überfahrt über die Brücke hat in keinem Fall zu einem Sturz oder Schlimmerem geführt, auch vielleicht wegen der ausgelegten Anti-Rutsch-Matte. 

 

 

Keine Kollisionen, keine Unfälle in der Gruppe, so soll das sein. Leider eine Handverletzung morgens, als es noch ziemlich kalt war: Gute Besserung!

 

Der Held: Plattes Vorderrad auf der letzten Runde? Egal! Dann wird halt das Rad geschultert und ins Ziel gelaufen! Hauptsache gefinished, yeah! (Respekt, Martin!) Für ihn und alle anderen Finisher: die Zielmedaillie, gleich als Kohlenhydratquelle gestaltet (Danke, Susan!)

 

 

Die Zielverpflegung: Danke an alle Kuchenspender, Café-Baristas und Grillmeister. Zu zivilen Preisen konnten wir mit heißen Getränken glückliches Lächeln in frierende Gesichter bringen – die Vereinskasse dankt.

 

Vielen Dank allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Sponsoren und den zahlreichen Helfern, die sowohl in der Vorbereitung der Veranstaltung, beim Ablauf, bei der Rennleitung, bei der Sicherung, bei der Preisverleihung und auch im Hintergrund der gesamten Stevens-Rennserie aktiv gewesen sind. Danke!

 

 

Der Start war fast eine Bremen-Kopie: Aus der 2. Reihe ging es direkt hinter Klaus und Thomas und neben Jeremy auf die erste Kurve zu, wo ich vor ihm auf Platz 3 durchschlüpfte. Gut, wahrscheinlich hat er mich gewähren lassen weil er ja weiß [i]„Der kann nix, den kassiere ich gleich wieder!“ [/i]

 

Erstmal ging es über den Gras-Schräghang-Wellen, dann auf die elendig lange Speed-Gerade, an der Jeremy dann auch vorbeifuhr. An deren Ende rechts rum den „Berg“ hoch und wieder runter, mit etwas Mut über die Wurzeln der Linkskurve runter zum Sportplatz und durch die Kehren-Schikane. Am nächsten Spielfeld vorbei wieder auf den Gehwegplatten „gelutscht“, noch eine Schikane und dann raus Richtung Wende an der Schulauer Straße, zurück auf dem Pattex-Boden Richtung Hürden, wo dann Berend vorbeizog.

 

Nun über den Parkplatz in den unteren Teil der Strecke, wo mich Andreas und Hinnerk überholten, denen ich noch über die Brücke und den Baumstamm folgen konnte; hinter mir schon Jörg.

 

 

 

Hier sieht man dann an uns Teamkameraden ganz gut den stilistischen Unterschied von „Schnappatmung vs. entspannte Nasenatmung“. Nach der Kehre Richtung Parkplatz überholte Jörg dann auch. An Start/Ziel vorbei konnte ich ihm noch, nun auf Platz 8 fahrend, bis zur Highspeed-Geraden folgen, dann zog er aber allmählich auf und davon.

 

Ab Rennmitte kamen dann von hinten einige Fahrer, angeführt von Kai und Arne, deutlich näher. Mitte der vorletzten Runde klebte Kai auf der langen Geraden an meinem Hinterrad, zog vor dem Bergaufstück vorbei und legte auch gleich ein paar Meter zwischen uns. 

In den engen Sportplatzkehren war ich noch einmal dicht dran, aber auf jeden geraden Stück Strecke und beim Herausbeschleunigen aus Kurven gewann er deutliche Meter; da hatte er einfach einige Watt mehr auf dem Pedal als ich.

 

 

In der letzten Runde machten Jochen, Frank und Arne von hinten Druck, an der letzten Überquerung des Baumstamms stürzte mein direkter Verfolger allerdings – ich schätze mal, dass hat mir den Ar*** und den Platz gerettet.

 

Den brachte ich dann von den 30 Startern ins Ziel und für´s Foto kann man sich ja trotzdem (oder gerade deshalb?) noch mal ein Lächeln rausquälen.

 

 

Jörg war als 6. über die Linie gerollt 

 

 

 

und Julia hat mal wieder den Vogel abgeschossen: Von den 17 Damen ist sie 3. geworden.

 

 

Back to back, es scheint ihr auf dem Podium ganz gut zu gefallen.

 

 

Endlich mal richtig gut gestartet (ihr erster, angefangener "Führungs-Kilometer!) war sie dann aber wohl doch noch nicht richtig auf Betriebstemperatur und musste wieder einige Plätze hergeben, ehe sie sich wieder Platz für Platz durch´s Feld nach vor geackert hat.

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt eine wirklich schöne Strecke und Veranstaltung - hoffentlich bleibt sie uns dem dem Stevens-Cup erhalten. 

 

Als Kontrastprogramm zur Vorwoche (Stichwort: Startprozedere des Offiziellen) hat Manfred seine Sache mal wieder extragut gemacht. Für noch nicht ausgeschlafene Serien- oder ganz neue Ersttäter hat er vor und während des Ablaufs alles wirklich narrensicher moderiert – trotz (O-Ton) „immer schlechter Laune“, von der man wie immer so gar nichts gemerkt hat. 

 

 

Der Vollständigkeit halber hier auch noch einmal das Podium der Hobby-Ü50-Männer:

 

 

Bilder von Michael Richter (aka Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/12/05/stevens-cyclocrosscup-wedel... ), der RG Wedel und eigene Schnappschüsse.