Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 3. Lauf: Norderstedt

Die Einleitung meines Berichts kann ich minimal verändert aus 2021 übernehmen:

Sonntag-Morgen, der Radiowecker springt an und ich springe energiegeladen aus dem Bett.

Nee, war natürlich nicht ich im Film - das war wie immer mein Double: Bin nämlich gar nicht gesprungen, sondern habe mich wegen der frühen Uhrzeit wie im falschen Film gefühlt und deswegen nur aus dem Bett gequält.

 

Also gut getaktet fertig machen, Frühstücken und gemeinsam mit Julia ging es wieder in Windeseile (45 Min.) nach Norderstedt – um die Uhrzeit ist sonntags quasi niemand unterwegs. Leider mussten wir dieses Wochenende nur als Duo das Team-Fähnchen hochhalten, denn Jörg hatte sich für beide Tage abgemeldet: Hatte er sich vorigen Sonntag noch gerade so über die Runden gequält, war jetzt mit seinem dicken Knie komplett „out of order“.

 

Wegen des regnerischen Wetters der vorherigen Tage hatte ich mir um die Strecke gar keinen Kopf gemacht, war doch der Kurs in der Vergangenheit nie wirklich matschig, sondern zeigte sich immer relativ unbeeindruckt vom herrschenden Wetter.

 

Dieses Mal aber irgendwie nicht: Haufenweise gut gefüllte Wasserlachen und vom Regen gesättigter Boden: Zwar kein wirklich tiefer Schlamm, aber eine vielfach eine lose, schmierige Schicht und darunter fester Boden – fast noch unangenehmer als wirklich tiefes Geläuf. Ansonsten nur hier und da ein paar dezente Veränderungen gegenüber dem Vorjahr, ansonsten wie gehabt: Wurzelig-hubbelig und kräftezehrend. 

 

Also rasch ein paar Runden Warmfahren und dann konnte es losgehen. Wegen des 9. Platzes in der Gesamtwertung zwar nur aus der 2. Reihe, aber heute lief der Start besser als noch in der Vorwoche: 

 

Schon auf der Startgeraden konnte ich schön weit vorn reinfahren und so ging es Seite an Seite mit Thomas um die erste und in die zweite Kurve. Dort kam ich vorbei und lag schon an 4. Stelle. Ganz vorn wieder Raketenstarter René, dann Klaus und Frank. Nach Kurve/Kehre 3 durch die glitschige Senke – hier hatte ich in der 2. Testrunde schon ausführlich Bodenkontakt inkl. doppelter Rolle rückwärts, im Rennen ging aber alles gut. 

 

Mehr als die erste Hälfte von Runde 1 konnte ich sogar noch gut dran bleiben, kam sogar an René vorbei und somit ein paar Meter lang auf Platz 3 nach vorn.

 

 

Das war aber wohl weniger ein Indiz für ein tolles Tempo von mir sondern eher dafür, dass sich die schnellen Jungs wegen der Bodenverhältnisse erst einmal vorsichtig an ihr richtiges Renntempo herangetastet haben. 

 

 

Immerhin als 5. rollte ich am Ende der ersten Runde über den Zielstrich und erst auf der längeren „Wurzelgeraden“ zischte dann der spätere Sieger Thomas an mir vorbei – von da an muss er wirklich reichlichen Schub entwickelt haben.

 

Nun hatte ich zunächst nach vorn wie hinten ordentlich Luft, konnte also ganz ausführlich den inzwischen heftig prasselnden Regenschauer, die sich weiter füllenden Pfützen und die sich in vielen Ecken kontinuierlich verschlechternden Bodenverhältnisse genießen. 

 

 

So trug ich bis Mitte der vorletzten Runde den 6. Platz um den Kurs herum. Nach und nach hatte sich Hinnerk aber herangearbeitet und als ich nach der Treppe wieder auf´s Rad sprang, trat ich erst einmal ins Leere: Irgendwie war die Kette vor vom Blatt gefallen (keine Ahnung wieso …) und der Kieler Blitz zog nach der Senke an mir vorbei. Gut, das wäre sonst zwei bis vier Kurven später ohnehin passiert, allerdings war jetzt auch ein Großteil meines Vorsprungs auf Mario verpufft. 

 

Daher hieß es noch einmal „Kräfte mobilisieren, Zwischenspurt einlegen, Abstand vergrößern“. Und das klappte auch: Beim nächsten freien Blick auf die parallel laufende Gerade sah der Abstand wieder ganz gut aus, so dass ich den Rest der Rennens ohne hektische Betriebsamkeit und so konzentriert wie möglich zu Ende fahren konnte. Siebter Platz, bestes Saisonergebnis und auch in der Gesamtwertung ging es damit auf Platz 7 nach vorn. Noch viel wichtiger natürlich: 3:0 im „M&M-Battle“.

 

Anders als im Vorjahr, als Julia während des Rennens ausschied, biss sie sich dieses Mal durch: 

 

 

Von der Platzierung her leider nicht ganz so erfolgreich wie am Opening-Weekend (an ein paar Stellen der Strecke fehlte dafür ein Quäntchen mutiger Entschlossenheit), aber mit Platz 10 fuhr sie dennoch ein ganz achtbares Ergebnis ein und hielt dabei dem Druck stand, den Kerrin das ganze Rennen lang direkt an ihrem Hinterrad ausübte.

 

 

Nach einem leckeren Stück Kuchen und Kaffee ging es dann auch schon wieder heimwärts: Schnell noch die Räder wieder auf Hochglanz gebracht und für den kommenden Tag in Hannover gepackt.

 

Hier die Rennen in bewegten Bildern:

 

 

Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/20...dt-02-10-2022/ ), Film von Nico aka „Hamburger Cyclist“.