Rennbericht aus der Hobby-Ü50: Stevens Cyclo-Cross-Cup 2022/23, 2. Lauf: Mölln

Unserem Portals-Chef gefällt es ja, wenn ich berichte wie doll ich wieder was auf die Augen bekommen habe und was mir alles weh tut - also tue ich ihm auch in dieser Saison wieder den Gefallen und vielleicht lesen ja auch ein paar mehr Leute gern einmal, was sich "ganz unten" an der Basis und der letzten Altersstufe des Hobby-Sports so tut. Also kommt hier ein kleiner Rennbericht aus Sicht eines sich redlich abmühenden Ü50-Hobby-Piloten.

 

 

Zweiter Tag in Mölln: 

 

Heute brauchte man dank Permanent-Nummer ja nicht so früh raus, der Wecker konnte 5 Minuten später klingeln und trotz schmerzender Knochen: Die Beine fühlten sich ganz gut an, die abendliche „Recovery-Lasagne“ hatte offenbar gut gewirkt. 

 

Wie gestern waren Jörg und Julia schon am Warmfahren als ich eintrudelte. Da es am Vortag direkt nach unserem Rennen zu regnen begann war der Kurs natürlich nicht mehr so trocken, aber dank eher sandigem Untergrund hatte der Boden das Wasser gut aufgenommen und es war quasi nirgendwo matschig, vielmehr hatte die Oberfläche eine gute Bindung und war deutlich schneller geworden. Auch die Richtungsänderung führte wie schon im Vorjahr dazu, dass es am 2. Tag etwas flotter wurde.

 

In der Startaufstellung ging es einen Schritt zurück in Reihe 2. – dennoch gelang mir dieses Mal ein besserer Start, obwohl es mit dem deutlich kürzeren und ziemlich sandigen Stückchen Startgerade etwas tricky war; eine echte Ideallinie gab es eigentlich nicht.

 

Für die erste Runde war die Strecke mittels Bypass etwas entschärft; eine Schikane mit scharfer Leitplanke und 2 kurze, steile Rampen wurden so umgangen. 

Die „Birkenschikane“ sorgte dennoch gleich für etwas Leben in der Bude, denn dort ist es eng, mit Schräghang und es warteten ein paar rutschige Wurzeln. 

 

so geht´s

 

Ganz vorn kommt Rene zu Fuß bestens durch, während sich Thomas fahrend ablegt, Klaus fast mitreißt und vor meinen Füßen die Strecke versperrt. 

 

 

Dank beherztem Lauf durchs Grün der Bäume und dehnbarem Flatterband komme ich trotzdem zügig durch das Kuddelmuddel und nehme an Platz 4 wieder die Fahrt auf.

 

 

Dieses Mal ging es leicht bergab durch den holprigen Wald-Trail – auch nicht schön zu fahren, aber wenigstens nicht so kraftzehrend wie am Vortag.

 

Den folgenden Verlust an Plätzen bekommen ich gar nicht richtig aufgezählt. Im Gewusel der Sandkurven jedenfalls zieht Tex vorbei – schnelles Geläuf ist immer Tex-Land und nachdem er gestern nicht so richtig vom Fleck kam, scheint er heute richtig stark zu sein.

Sein Glück kann mit seiner Stärke aber nicht ganz mithalten: Auf dem holprigen Grün fällt seine Kette von Blatt und ich komme wieder vorbei.

 

Wie am Vortag dominieren „die Neuen“  vorn das Rennen, ich werde bis auf Rang 9 durchgereicht. Ab Rennmitte wird es dann wirklich hart: Von hinten ist Tex wieder herangefahren mit Sven im Schlepptau und beide machen mächtig Druck. 

 

 

In den etwas kniffeligeren Passagen kann ich mir immer ein paar Meter Luft verschaffen, aber dort wo es um reine PS-Stärke geht kommen beide bedrohlich nahe – schon in der vorletzten Runde klebt Tex direkt an meinem Hinterrad und ich muss wirklich beißen um irgendwie vorn zu bleiben.

 

 

 

Ein kleiner Fahrfehler wirft ihn allerdings aus der Bahn – was die Sache nur wenig besser macht, denn nun macht Sven mächtig Druck. Im Gedanken wiederhole immer wieder mein Mantra „sauber fahren .. sauber fahren“ : Bloß keinen Fehler machen, sondern überall mit gutem Schwung ums Eck kommen – und dabei natürlich die letzten Kraftreserven anzapfen. 

 

Und es sollte klappen: Ich verteidige tapfer meinen Platz und komme als 9. ins Ziel – die Erleichterung bestens eingefangen von Michael. 

 

 

 

Damit stand es also 2:0 im M&M-Battle und auch dafür hat Mike ein fast symbolisches Foto geschossen.

 

 

Aber gut, das war nun gerade einmal das erste Wochenende – 8 weitere Battle-Points liegen also noch bereit um ausgefochten zu werden.

 

Der Blick weiter vorn ins Ergebnis spiegelte fast den Vortag wider: Das „quasi-Stamm-Podest“ der Vorsaison landete auf 3-6-8, wobei sogar Jeremy und Jörg die Plätze tauschten. 

 

 

 

 

Was sich gestern schon andeutete wurde heute noch deutlicher: Julia holte wieder für das Team die Kohlen aus dem Feuer und trumpfte dieses Mal sogar mit dem 4. Platz auf!  :Tanzen: 

 

 

 

 

Jetzt heißt es erst einmal die müden, schmerzenden Knochen wieder an die richtigen Stellen zu rücken und dann steht auch schon der nächste Doppelpack mit Norderstedt & Hannover an.

 

Bilder von Michael Richter (aka. Mike667, https://helmuts-fahrrad-seiten.de/2022/09/26/stevens-cyclocrosscup-moell...), Film von Nico aka "Hamburger Cyclist".