Hanka zur Cross EM

                        Die Radcross-EM am Sonntag in Frankfurt ist für Hanka Kupfernagel
                     eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London
Ob in Lack und Leder oder Lehm und Schlamm – Hanka Kupfernagel macht überall eine gute Figur. Ihre sexy Fotos im hautengen Look wurden bestimmt genau so oft veröffentlicht wie die Fotos von ihren vielen Siegen auf Straßen- und Cross-Strecken. Die 36-Jährige aus Werder bei Berlin, die heute in Staufen im Breisgau lebt, gehört auf dem Rad zu den besten und vielseitigsten Fahrerinnen der Welt. In ihrer einzigartigen Profikarriere sammelte sie im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren, im Cross, auf dem Mountainbike und der Bahn fünf Welt- und drei Europameisterschaften und holte 2000 Olympia-Silber auf der Straße. Über 30 Mal gewann sie den Titel in Deutschland. Ans Gewinnen müsste sie sich also gewöhnt haben. „Siege sind nie Routine“, schreibt sie aber auf ihrer Homepage, „jeder Erfolg ist etwas Besonderes und hat seine eigene Geschichte.“ Den nächsten Triumph hatte Hanka Kupfernagel für Sonntag, 7. November 2010, bei der Radcross-Europameisterschaft in Frankfurt am Main geplant. Doch nun machen ihr nach Stürzen im September Beschwerden in der Schulter zu schaffen: „Ich bin täglich in Behandlung und komme auf jeden Fall nach Frankfurt. Dort werde ich mir nicht nur den Kurs anschauen, sondern ihn auch testen und dann entscheiden“, sagt Hanka Kupfernagel, die im Moment mit dem Rad ausschließlich auf der Straße trainiert.
 
Seit Einführung der Weltmeisterschaft für Frauen im Jahr 2000 stand sie bis auf einmal (2007) immer auf dem Treppchen. Ihre Erfolge sind aber nicht allein der Grund, warum die Querfeldeinrennen ihre größte Leidenschaft sind. Hanka Kupfernagel: „Wenn ich nicht mit Cross angefangen hätte, dann hätte ich das Rad schon längst an den Nagel gehängt. Denn gerade beim schlechten Wetter im Winter hatte ich schon als Jugendfahrerin immer eine Phase, in der ich am liebsten aufhören wollte. Aber durch den Crosssport ist man jeden Tag wieder gefordert und hat Erfolgserlebnisse.“
 
Für die Vorbereitung auf die Straßenwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2012 in London testete sie mit Technikern von Stevens bikes im Sommer in Dresden im Windkanal. Stromlinienförmig wird sie nie werden. Ein Grund, warum Kupfernagel immer wieder aneckte: Sie bleibt ihrer Linie treu, wenn sie es für richtig hält und bekam dadurch in den 90er Jahren gerade bei Funktionären des Verbandes einen Ruf, der ihr trotz aller Erfolge nachschwingt. "Ich mag keine politischen Spielchen und sage manchmal gerade heraus, worüber sich alle im Stillen aufregen. Damit fällt man natürlich auf", sagt sie dazu.
 
Hanka Kupfernagel hat teilweise bis zur Selbstaufgabe versucht, den an sie gestellten Ansprüchen zu genügen. Im Straßenrennen von Stuttgart stellte sie sich als frischgebackene Zeitfahrweltmeisterin ganz in den Dienst der deutschen Nationalmannschaft. Als zwei aussichtsreiche Gegnerinnen zwei Runden vor Schluss ausrissen, holte sie diese im Alleingang zurück. Doch ihre Team-Kolleginnen konnten die Vorlage nicht nutzen. Experten fragten sich damals, warum die stärkste Fahrerin so „verschenkt“ wurde? „Ich wurde als Kanonenfutter verheizt“, sagte sie hinterher direkt in die laufenden Kameras und kritisierte damit die Teamtaktik der verantwortlichen Personen. Trotz mancher Meinungsverschiedenheiten schätzt sie der Bund Deutscher Radfahrer. Bundestrainer Patrick Moster: „Hanka ist eine Ausnahmeathletin und hat viel für den deutschen Radsport getan.“
  
In den Crossrennen kann sie auf eigene Rechnung fahren. Ist das auch ein Grund, warum sie so gerne querfeldein unterwegs ist? „Nein, ich liebe die Stimmung an der Rennstrecke“, sagt sie. Auf den übersichtlichen Rundkursen stehen die Fans meist dicht an dicht, besonders in Belgien und Holland mit bis zu 20.000 Zuschauern. Sie hofft mit ihren Erfolgen und Auftritten den Boom im Cross-Sport auch in Deutschland weiter voranzutreiben: "Hier am Bornheimer Hang bin ich 1998 eins meiner ersten Crossrennen gefahren, und gerade für Zuschauer, die noch nichts über Cross wissen, ist das eine schöne, aufregende und spannende Strecke."
 
Zu ihren Konkurrentinnen bei der Europameisterschaft am Sonntag zählen
-          Daphny van den Brand, Niederlande, Platz 1 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Sanne van Paassen, Niederlande, Platz 2 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Katerina Nash, Tschechien, Platz 3 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Pavia Havlikowa, Tschechien, Rang 4 beim Weltcup in Pilzen
-          Helen Wyman, Großbritannien, Platz 4 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Christel Ferrier Bruneau, Frankreich, Rang 6 beim Weltcup in Pilzen
-          Sabrina Schweizer, Wangen, Rang 11 bei der Weltmeisterschaft 2010
Die beiden Niederländerinnen ließen im frühen Herbst durch gute Wettkämpfe aufhorchen. Daphny van den Brand konnte schon zweimal in Frankfurt am Bornheimer Hang gewinnen, Hanka Kupfernagel übrigens achtmal. „Daphny“ ist in Frankfurt gut bekannt und galt neben der Deutschen als Top-Favoritin. Doch erstaunlicherweise schlug Sanna van Paassen ihre Kollegin in dieser Saison schon zweimal. „Vor zwei Jahren kannte sie keiner“, sagt Hanka Kupfernagel, „jetzt hat sie einen Sprung nach vorn getan, was mich nicht wundert. Sie könnte in Frankfurt für eine Überraschung gut sein.“
 
Neben den Frauen fahren in Frankfurt zudem die Junioren und die U23 ihre Europameister aus. Die aussichtsreichsten Fahrer bei der U23 sind
-          Armand Jouffroy, Frankfreich, Weltmeister 2010
-          Jim Aernouts, Belgien
-          Jiri Polnicky, Tschechien
-          Lars van der Haar, Niederlande
-          Michael Wildhaber, Schweiz
-          Marcel Meisen, Aachen
-          Ole Quast, Hamburg
 
Die beiden deutschen Starter haben in den letzten Wochen ein Elite-Rennen gewonnen.
Bei den Junioren dürfte das Augenmerk liegen auf
-          Laurens Sweeck, Belgien, 2. EM 2009
-          Danny van Poppel, Niederlande
-          Julian Lehmann, Silvio Herklotz, Steffen Müller, alle Hamburg
 
 
 kompletten Starterlisten sind im Internet unter
www.cyclo    Die Radcross-EM am Sonntag in Frankfurt ist für Hanka Kupfernagel
eine Zwischenstation auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in London
 
Ob in Lack und Leder oder Lehm und Schlamm – Hanka Kupfernagel macht überall eine gute Figur. Ihre sexy Fotos im hautengen Look wurden bestimmt genau so oft veröffentlicht wie die Fotos von ihren vielen Siegen auf Straßen- und Cross-Strecken. Die 36-Jährige aus Werder bei Berlin, die heute in Staufen im Breisgau lebt, gehört auf dem Rad zu den besten und vielseitigsten Fahrerinnen der Welt. In ihrer einzigartigen Profikarriere sammelte sie im Straßenrennen, im Einzelzeitfahren, im Cross, auf dem Mountainbike und der Bahn fünf Welt- und drei Europameisterschaften und holte 2000 Olympia-Silber auf der Straße. Über 30 Mal gewann sie den Titel in Deutschland. Ans Gewinnen müsste sie sich also gewöhnt haben. „Siege sind nie Routine“, schreibt sie aber auf ihrer Homepage, „jeder Erfolg ist etwas Besonderes und hat seine eigene Geschichte.“ Den nächsten Triumph hatte Hanka Kupfernagel für Sonntag, 7. November 2010, bei der Radcross-Europameisterschaft in Frankfurt am Main geplant. Doch nun machen ihr nach Stürzen im September Beschwerden in der Schulter zu schaffen: „Ich bin täglich in Behandlung und komme auf jeden Fall nach Frankfurt. Dort werde ich mir nicht nur den Kurs anschauen, sondern ihn auch testen und dann entscheiden“, sagt Hanka Kupfernagel, die im Moment mit dem Rad ausschließlich auf der Straße trainiert.
 
Seit Einführung der Weltmeisterschaft für Frauen im Jahr 2000 stand sie bis auf einmal (2007) immer auf dem Treppchen. Ihre Erfolge sind aber nicht allein der Grund, warum die Querfeldeinrennen ihre größte Leidenschaft sind. Hanka Kupfernagel: „Wenn ich nicht mit Cross angefangen hätte, dann hätte ich das Rad schon längst an den Nagel gehängt. Denn gerade beim schlechten Wetter im Winter hatte ich schon als Jugendfahrerin immer eine Phase, in der ich am liebsten aufhören wollte. Aber durch den Crosssport ist man jeden Tag wieder gefordert und hat Erfolgserlebnisse.“
 
Für die Vorbereitung auf die Straßenwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2012 in London testete sie mit Technikern von Stevens bikes im Sommer in Dresden im Windkanal. Stromlinienförmig wird sie nie werden. Ein Grund, warum Kupfernagel immer wieder aneckte: Sie bleibt ihrer Linie treu, wenn sie es für richtig hält und bekam dadurch in den 90er Jahren gerade bei Funktionären des Verbandes einen Ruf, der ihr trotz aller Erfolge nachschwingt. "Ich mag keine politischen Spielchen und sage manchmal gerade heraus, worüber sich alle im Stillen aufregen. Damit fällt man natürlich auf", sagt sie dazu.
 
Hanka Kupfernagel hat teilweise bis zur Selbstaufgabe versucht, den an sie gestellten Ansprüchen zu genügen. Im Straßenrennen von Stuttgart stellte sie sich als frischgebackene Zeitfahrweltmeisterin ganz in den Dienst der deutschen Nationalmannschaft. Als zwei aussichtsreiche Gegnerinnen zwei Runden vor Schluss ausrissen, holte sie diese im Alleingang zurück. Doch ihre Team-Kolleginnen konnten die Vorlage nicht nutzen. Experten fragten sich damals, warum die stärkste Fahrerin so „verschenkt“ wurde? „Ich wurde als Kanonenfutter verheizt“, sagte sie hinterher direkt in die laufenden Kameras und kritisierte damit die Teamtaktik der verantwortlichen Personen. Trotz mancher Meinungsverschiedenheiten schätzt sie der Bund Deutscher Radfahrer. Bundestrainer Patrick Moster: „Hanka ist eine Ausnahmeathletin und hat viel für den deutschen Radsport getan.“
  
In den Crossrennen kann sie auf eigene Rechnung fahren. Ist das auch ein Grund, warum sie so gerne querfeldein unterwegs ist? „Nein, ich liebe die Stimmung an der Rennstrecke“, sagt sie. Auf den übersichtlichen Rundkursen stehen die Fans meist dicht an dicht, besonders in Belgien und Holland mit bis zu 20.000 Zuschauern. Sie hofft mit ihren Erfolgen und Auftritten den Boom im Cross-Sport auch in Deutschland weiter voranzutreiben: "Hier am Bornheimer Hang bin ich 1998 eins meiner ersten Crossrennen gefahren, und gerade für Zuschauer, die noch nichts über Cross wissen, ist das eine schöne, aufregende und spannende Strecke."
 
Zu ihren Konkurrentinnen bei der Europameisterschaft am Sonntag zählen
-          Daphny van den Brand, Niederlande, Platz 1 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Sanne van Paassen, Niederlande, Platz 2 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Katerina Nash, Tschechien, Platz 3 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Pavia Havlikowa, Tschechien, Rang 4 beim Weltcup in Pilzen
-          Helen Wyman, Großbritannien, Platz 4 der aktuellen Weltcup-Wertung
-          Christel Ferrier Bruneau, Frankreich, Rang 6 beim Weltcup in Pilzen
-          Sabrina Schweizer, Wangen, Rang 11 bei der Weltmeisterschaft 2010
Die beiden Niederländerinnen ließen im frühen Herbst durch gute Wettkämpfe aufhorchen. Daphny van den Brand konnte schon zweimal in Frankfurt am Bornheimer Hang gewinnen, Hanka Kupfernagel übrigens achtmal. „Daphny“ ist in Frankfurt gut bekannt und galt neben der Deutschen als Top-Favoritin. Doch erstaunlicherweise schlug Sanna van Paassen ihre Kollegin in dieser Saison schon zweimal. „Vor zwei Jahren kannte sie keiner“, sagt Hanka Kupfernagel, „jetzt hat sie einen Sprung nach vorn getan, was mich nicht wundert. Sie könnte in Frankfurt für eine Überraschung gut sein.“
 
Neben den Frauen fahren in Frankfurt zudem die Junioren und die U23 ihre Europameister aus. Die aussichtsreichsten Fahrer bei der U23 sind
-          Armand Jouffroy, Frankfreich, Weltmeister 2010
-          Jim Aernouts, Belgien
-          Jiri Polnicky, Tschechien
-          Lars van der Haar, Niederlande
-          Michael Wildhaber, Schweiz
-          Marcel Meisen, Aachen
-          Ole Quast, Hamburg
 
Die beiden deutschen Starter haben in den letzten Wochen ein Elite-Rennen gewonnen.
Bei den Junioren dürfte das Augenmerk liegen auf
-          Laurens Sweeck, Belgien, 2. EM 2009
-          Danny van Poppel, Niederlande
-          Julian Lehmann, Silvio Herklotz, Steffen Müller, alle Hamburg 
 
www.cyclocross-em-frankfurt.de