Lars Forster zum dritten Mal Schweizer Meister

Baden, 12. Januar 2020 – Die Schweizer Meisterschaften im Radquer gingen am Sonntagnachmittag auf der Badener Baldegg mit einem fulminanten Eliterennen der Herren zu Ende. Lars Forster feierte dabei bei bestem Wetter und vor einer grossartigen Zuschauerkulisse seinen dritten Meistertitel bei der Elite und verwies Titelverteidiger Timon Rüegg auf den Silberplatz. Bronze holte sich Nicola Rohrbach.

 

Das Wetter präsentierte im Laufe des Tages immer besser. Nachdem die ersten Rennen am Vormittag noch bei Nebel und sehr kühlen Temperaturen ausgetragen wurden, zeigte sich am Nachmittag zur Freude vieler Zuschauer die Sonne. Und auch trotz fehlender Niederschläge in den letzten Tagen bot sich den Rennfahrerinnen und Rennfahrern auf der Strecke einige technische Schlüsselstellen.

 

Forster und Rüegg mit hartem Kampf um Gold

Für das letzte Rennen des Tages, jenem der Herren Elite, wurde ein packendes Duell zwischen dem Titelverteidiger Timon Rüegg und dem Schweizermeister von 2016 und 2018, Lars Forster, erwartet. Die beiden wurden den Erwartungen gerecht und bereits früh bestimmte das Duo das Rennen an der Spitze. Eine Entscheidung fiel allerdings erst in der zweitletzten von neun Runden. Nach einer ersten Attacke durch Rüegg, folgte ein Konter Forsters. Der Titelverteidiger gab sich allerdings nicht so einfach geschlagen und konterte erneut. Forster blieb wachsam und versuchte es ebenfalls noch einmal. Dabei gelang es ihm, entscheidende Meter zwischen sich und Rüegg zu schaffen, welche er auf der letzten Runde erfolgreich verteidigte. Für Forster ist es der dritte Titel bei der Elite. Insgesamt ist er nun bereits achtfacher Schweizermeister im Radquer. «Es war ein harter aber toller Kampf gegen Rüegg», erklärte Sieger Forster im Ziel. «Rüegg hat mich wirklich gefordert aber am Ende hatte ich glücklicherweise die grösseren Reserven und freue mich natürlich über diesen dritten Titel». Hinter dem Duo holte sich Nicola Rohrbach Bronze und hielt dabei Lukas Flückiger in Schach, der nach technischen Problemen zwischenzeitlich zurückgebunden wurde und nach einem starken Finale beinahe noch zu Rohrbach vorgefahren wäre. Am Ende blieb aber für Flückiger aber nur der undankbare vierte Rang.

 

Überraschung bei den Frauen

Das Rennen der Frauen endete mit einer grossen Überraschung und verdienten Siegerin. Jacqueline Schneebeli aus Hauptikon ging eigentlich als U23-Fahrerin an den Start, war am Ende aber Tagesschnellste und liess sämtliche Kontrahentinnen ihrer sowie der Elitekategorie hinter sich. Interessant ist, dass es für Schneebeli, die 2019 noch als Juniorin unterwegs war, erst das dritte Radquerrennen überhaupt und ihr erster Einsatz als U23-Fahrerin gewesen ist. Ein unbeschriebenes Blatt war die junge Athletin aber trotzdem nicht. In der letzten Saison gewann sie im Mountainbike neben dem Schweizermeistertitel auch Gold an den Europa- und Weltmeisterschaften der Juniorinnen. Mit dem Sieg auf der Badener Baldegg hatte Schneebeli im Vorfeld aber nicht gerechnet. «Mein Ziel war eine Medaille bei den U23. Dass es nun direkt Gold und gleichzeitig noch Tagesbestzeit aller Frauen werden würde, ist schon ziemlich cool.» Die Strecke sei ihr aber sehr entgegen gekommen. «Ich hatte grossen Spass auf dem Rundkurs und fühlte mich auch von Runde zu Runde besser, sodass ich dies am Ende zu meinem Vorteil nutzen konnte», freute sich die verdiente Siegerin im Ziel.

 

Kevin Kuhn souveräner U23-Schweizermeister

In der U23-Kategorie der Herren kam es zur Revanche der letztjährigen Meisterschaft in Sion. Damals gewann Loris Rouiller vor Kevin Kuhn. Die beiden gehören auch international zu den Besten und standen bereits mehrfach auf Podesten hochkarätiger Rennen. Kuhn feierte dabei sogar drei Weltcupsiege. Entsprechend motiviert war er nun auch bei den Schweizermeisterschaften zu triumphieren und legte gleich zu Beginn weg ein horrendes Tempo vor. Rouiller konnte zunächst noch folgen, doch bereits in der zweiten Runde öffnete sich nach einer Attacke die entscheidende Lücke zu Gunsten von Kuhn. In der Folge fuhr er ein kontrolliertes Rennen und sicherte sich Gold vor Loris Rouiller, der diesmal Zweiter wurde. Als dritter holte sich Felix Stehli die Bronzemedaille.

 

Favorit Lillo gewinnt bei der U19

Kurz vor dem Mittag startete das Rennen Der U19 Herren. Dabei galt Dario Lillo als einer der Favoriten, da er in der aktuellen Saison bereits mehrfach auch an internationalen Rennen sehr starke Resultate eingefahren ist. Er wurde dieser Rolle auch in Baden gerecht und feierte einen überlegenen Sieg mit über zwei Minuten Vorsprung. Die Silbermedaille ging an Jean-Luc Halter und die bronzene Auszeichnung holte sich Lars Sommer.

 

2020 gibt’s zweimal Radquer auf der Badener Baldegg

Die Badener Baldegg war ein grossartiger Schauplatz für die Radquer-Titelkämpfe 2020. Für OK-Präsident Christian Rocha war der Anlass von A bis Z ein Erfolg. «Es war ein grossartiger Tag. Das Wetter hat gepasst, wir hatten knapp 4000 Zuschauer und die Athletinnen und Athleten lieferten hochkarätige Wettkämpfe.» Seit 2011 wird jeweils die Radquersaison auf der Badener Baldegg eröffnet. Doch im vergangenen September war für einmal keine Rennaction rund ums Restaurant Baldegg angesagt. Statt wie bisher den Saisonauftakt im Rahmen der EKZ CrossTour zu organisieren, entschieden sich die Veranstalter rund um Christian Rocha erstmals die Landesmeisterschaften auszutragen. Diese fanden traditionsgemäss am zweiten Sonntag im Januar statt. Grund für diesen Datumswechsel: im Jahr 2020 feiert der Verein Süpercycling Baden das zehnjährige Bestehen des Badener Radquerrennens EKZ CrossTour. Dieses Jubiläum wird in diesem Jahr gleich doppelt gefeiert. Nach den Schweizermeisterschaften folgt im September der zweite Streich. Denn am Sonntag, 13. September 2020 wird mit der zehnten Austragung wieder wie gehabt in die Radquersaison gestartet.