Walsleben: Wieder gesund, aber noch nicht wieder fit. Nach der WM-Absage hat der Kleinmachnower Philipp Walsleben seine Darmgrippe überwunden, ging aber doch deutlich geschwächt in die belgischen Rennen vom Wochenende.In ganz Europa ist die Cross-Saison beendet. In ganz Europa? Nein, eine kleine Region in Belgien stemmt sich wie jedes Jahr dagegen, dass mit dem Höhepunkt Weltmeisterschaft alles wieder vorbei gewesen soll. Deswegen gibt es dort noch für drei Wochen eine Saison-Verlängerung mit den letzten Läufen zu den beiden großen wichtigen belgischen Rennserien GvA-Trofee und Superprestige. Am vergangenen Wochenende fanden gleich beide für beide Serien Wettkämpfe statt: am Samstag die das zur GvA-Serie zählende Krawatencross in Lille, am Sonntag das Superprestige-Rennen in Zonhoven.
Allerdings ging der 22-jährige Kleinmachnower Philipp Walsleben vom Team BKCP-Powerplus deutlich geschwächt in das harte Wochenende nach der Weltmeisterschaft, die er kurzfristig wegen eines Magen-Darm-Infekts vorzeitig verlassen musste. Erst am Mittwoch konnte der Brandenburger
„wieder vernünftig essen“, wie der Radprofi sich ausdrückte. Bei einer Größe von 178 Zentimeter hatte er lediglich noch ein Gewicht von 61 Kilogramm - sein normales Wettkampfgewicht liegt zwei Kilogramm höher: „Bei diesem Gewicht machen natürlich zwei Kilo viel aus“, weiß der junge Sportler: „So leicht war ich zuletzt als Junior!“ Deswegen hielt er sich beim Rennen am Samstag in Lille auch zurück, um nicht zu viele Kräfte für Sonntag zu verpulvern. Doch es nutzte nichts: nachdem er am Samstag als 19. die Ziellinie überquert hatte, bekam er sie in Zonhoven gar nicht zu Gesicht: vier Runden vor Schluss stieg Walsleben entkräftet aus. „Ich habe am Sonntag versucht, schon am Anfang weiter nach vorne zu kommen, aber trotz aller Anstrengung ist mir das nur mäßig gelungen.“ Und obwohl er sich am Montag nach „nur eineinhalb Cross-Rennen richtig kaputt fühlte“, verteidigte Walsleben seine Entscheidung, beide Rennen in Angriff zu nehmen. „Es stehen noch jeweils die Finalläufe beider Serien an den kommenden beiden Wochenenden an, dann ist die Saison vorbei“, hört man Walsleben eine deutliche Erleichterung über das nahende Ende einer von vielen Rückschlägen überschatteten Saison an. „Ich freue mich schon richtig auf die Pause!“ Und
da dürfte er nach fünf Monaten Cross-Rennen in Belgien nicht der einzige sein. Und dann ist wirklich in ganz Europa die Rennsaison vorbei, auch in Flandern.
Text: Armin M. Küstenbrück