CX Weltmeisterschaft - Tabor 2015

Michael Vanthourenhout rettet belgische Ehre. Nachdem der erste Tag für die belgische Mannschaft eher ernüchternd war konnte mit Michael Vanthourenhout heute einer der belgischen Favoriten das begehrte Regenbogentrikot überstreifen

Neu: Elite

Ergebnisse sind nun komplett

Mathieu van der Poel jüngster Weltmeister der Elite

Es war das Rennen der Niederländer. Bereits zu Beginn begann Mathieu van der Poel Druck zu machen und setzte sich sofort an die Spitze, die er bis ins Ziel auch nicht mehr abgeben sollte. Sein grosser Konkurrent Wout van Aert, der ihn im vergangenen Jahr in Hoogerheide noch geschlagen hatte kam schlecht ins Rennen und musste lange kämpfen um Anschluss an die Führung zu halten. Während dessen attackierte Lars van der Haar, der mit Kevin Pauwels auf der Verfolgung von Mathieu van der Poel war und setzte sich eingangs der fünften Runde von Pauwels ab. Van Aert kämpfte sich derweil Platz für Platz nach vorne, überholte seinen Landsmann Pauwels in der drittletzten Runde und machte sich daran seinerseits Lars van der Haar zu jagen. Als van der Haar in der letzten Runde einige kleine Fehler machte war van Aert an seinem Hinterrad und konnte anschliessend den Sprint um die Silbermedaille für sich entscheiden.

Erfreulich aus deutscher Sicht war die Tatsache, das mit Marcel Meisen und Philipp Walsleben gleich zwei deutsche Fahrer in die Top 10 gefahren sind.

"Für mich war es eigentlich ein perfektes Rennen ich habe praktisch keine Fehler gemacht. Ich habe direkt einen guten Start erwischt und konnte mich so aus dem Gerangel in der ersten Wiesenphase weitestgehend heraushalten. Danach war ich an der Treppe bereits an achzehnte Position vorgefahren und konnte mein Rennen relativ sicher angehen. Ich hatte heute gute Beine und so lief es perfekt für mich." so Meisen.

"Philipp war ja direkt vor mir in der Startaufstellung und hat einen total schlechten Start erwischt, ich bin gleich an ihn vorbei und er wurde dann wohl im Verkehr auf der Wiese augehalten. Einige sind dort durchaus übermotiviert unterwegs gewesen und es kam zum Teil zu engen Situationen die auch nicht immer die fairsten waren" meinte Meisen weiter.

In der fünften Runde hatte Walsleben zu Meisen aufgeschlossen und überholt, aber Meisen konnte zwei Runden vor Schluss wieder auf Walsleben aufschliessen und so kamen beide gemeinsam auf die Zielgerade. Meisen wurde für die gute Leistung mit einem achten Platz belohnt, Philipp Walsleben folgte ihm unmittelbar auf dem neunten Rang.

Beachtenswert auch die Leistung des Italieners Marco Aurelio Fontana der aus der fünften Startreihe auf den zehnten Rang fuhr.

 

1.  Mathieu van der Poel Niederlande 1:09:22
2.  Wout van Aert Belgien + 00:15
3.  Lars van der Haar Niederlande + 00:17
4.  Kevin Pauwels Belgien + 01:06
5.  Klaas Vantornout Belgien + 01:12
6.  Tom Meeusen Belgien + 01:17
7.  Gianni Vermeersch Belgien + 02:26
8.  Marcel Meisen Deutschland + 02:37
9.  Philipp Walsleben Deutschland + 02:43
10.  Marco Aurelio Fontana Italien + 02:54

 

Belgien gerettet - Vanthourenhout holt Regenbogentrikot

Nach den Überraschungssiegen der ersten beiden Rennen, kommt es bei der U23 zu einem Favoritensieg. Michael Vanthourenhout fährt wie entfesselt und erringt die erste Goldmedaille für Belgien. Mitfavorit Laurens Sweeck sorgt mit seinem zweiten Platz für eine weiter Verbesserung des belgischen Medaillenspiegels.

Stan Godrie holte für die Niederlande die Bronzemedaille. Jakub Skala kam unter dem frenetischen Jubel seiner Landsleute auf dem siebten Platz über die Ziellinie, sein Landsmann Adam Toupalik, der im Vorfeld von vielen zu dem Kreis der Favoriten gezählt wurde musste sich nach einigen Problemen mit dem 22ten Rang zufrieden geben.

Der deutsche Meister Felix Drumm wurde in der Startphase durch etliche Stürze von Konkurrenten weit ans Ende des Feldes gespült und musste eine kraftraubende Aufholjagd starten. Nachdem er selbst zu Fall kam, kam er am Ende noch zu einem achtbaren 27ten Platz, auch wenn er selbst mit dem Verlauf des Rennens nicht zufrieden war. Paul Lindenau wurde 33ter.

1.  Michael Vanthourenhout Belgien 0:49:55
2.  Laurens Sweeck Belgien + 00:10
3.  Stan Godrie Niederlande + 00:14
4.  Clement Venturini Frankreich + 00:24
5.  Joris Nieuwenhuis Niederlande + 00:31
6.  Toon Aerts Belgien + 00:45
7.  Jakub Skala Techische Republik + 01:06
8.  Diether Sweeck Belgien + 01:14
9.  Quinten Hermans Belgien + 01:14
10.  Gioele Bertolini Italie + 01:14

 

Youngster Beste in Tabor

Pauline Ferrand-Prevot amtierende Weltmeisterin auf der Strasse hat im tschechischen Tabor die Nase vorn. In einem packenden Rennen, bei dem die Französinnen von Anfang an versuchten die Gegner unter Druck zu setzen konnte die junge Ferrand-Prevot am Ende von ihrer Routine auf der Strasse profitieren und liess Sanne Cant im Sprint keine Chance.

 

Marianne Vos, die zum ersten Mal seit langem bei einer Weltmeisterschaft nicht aus der ersten Reihe starten konnte wurde dank ihrer Erfahrung am Ende dritte. Die im Vorfeld hoch favorisierte Lokalmatadorin Katerina Nash kam in der letzten Runde zu Fall und wurde am Ende fünfte hinter der Britin Nikki Harris.

Jessica Lambracht musste aus den hinteren Reihen starten, da sie in diesem Jahr kaum internationle Rennen gefahren war. Die deutsche Meisterin erwischte einen denkbar schlechten Start und fuhr als eine der letzten ins Feld. Lambracht kam mit der Strecke besser zurecht als sie selbst erwartet hatte und so war sie nach zwei Runden bereits auf den achzehnten Platz vorgefahren. Doch ein Sturz und zwei Kettenklemmer warfen die Bielefelderin die nun in Berlin lebt erneut zurück.  Doch Lambracht gab nie auf und erreichte am Schluss das Ziel auf dem 24ten Platz knapp hinter der jungen belgischen Nachwuchshoffnung Jolien Verschueren. Jessica Lambracht zeigte sich mehr als zufrieden mit ihrem Abschneiden. "Es hat übelst Spaß gemacht, ich hätte nie gedact dass ich doch so gut auf dem Kurs zurecht komme" meinte die Berlinerin nach dem Rennen. Ihre Teamkameradin Lisa Heckmann beendete das Rennen auf dem 29ten Rang.

 

1.  Pauline Ferrand-Prevot Frankreich 0:49:10
2.  Sanne Cant Belgien + 00:01
3.  Marianne Vos Neiderlande + 00:15
4.  Nikki Harris Gross Britannien + 00:21
5.  Katerina Nash Tschechische Republik + 00:36
6.  Lucie Chainel-Levefre Frankreich + 00:56
7.  Helen Wyman Gross Britannien + 01:21
8.  Ellen van Loy Belgien + 01:35
9.  Christine Majerus Luxemburg + 01:54
10.  Sophie de Boer Nierderlande + 01:56

 

Überraschungssieger Andreassen erster Weltmeister

Die Weltmeisterschaft wird mit einer Riesenüberraschung eröffnet. Nicht Seriensieger und haushoher Favorit Eli Iserbyt sondern der dänische Mountainbike Weltmeister Simon Andreassen wird neuer Weltmeister bei den Junioren.

Andreassen war einer der wenigen die an den recht hohen Hürden die an einer Steigung positioniert sind sprang. Alle direkten Konkurrenten überwanden das Hindernis laufend und verloren damit in jeder Runde Zeit auf den Dänen. Eli Iserbyt der zunächst schlecht ins Rennen kam und zeitweilig nur fünfter war, kam in der zweiten Rennhälfte immer besser ins Rennen und konnte in der letzten Runde sowohl den Amerikaner Hecht als auch den Niederländer Gulicks in einem packenden Dreikampf in Fehler treiben und sich damit noch die Silbermedaille als Trostpreis sichern. Als Gage Hecht eingangs der Zielgraden aus den Pedalen rutschte war der Weg frei für Max Gulickx um den letzten Podiumsplatz zu erringen.

Zwei Stürze hinderten Ludwig Cords, der als bester Deutscher auf dem achzehnten Rang ins Ziel kam, an einem besseren Ergebnis. Cords war zu Anfang der Rennens zu Sturz gekommen und in ein Absperrgitter gefallen. Hierbei wurde sein Rad beschädigt und er konnte für eine halbe Runde nur mit einem Gang fahren. Hierdurch hatte verlor er fünf oder sechs Ränge. Nach dem Radwechsel konnte er einige Plätze gut machen, kam aber auf der technisch andspruchsvollen Strecke erneut zu Fall und verlor die gewonnenen Plätze erneut durch Defekt.

Cords durch Pech behindert

Raphael Schröder wurde 36., Maximalian Mobis 44.

 

1.  Simon Andreassen Dänemark 0:42:24
2.  Eli Iserbyt Belgien + 00:40
3.  Max Gulickx Niederlande + 00:41
4.  Gage Hecht USA + 00:44
5.  Thijs Wolsink Niederlande + 01:10
6.  Stefano Sala Italien + 01:27
7.  Jacob Dorigoni Italien + 01:30
8.  Eddy Fine Frankreich + 01:34
9.  Jarne Driessen Belgien + 01:53
10.  Roel van der Stegen Niederlande + 01:58

 Text und Fotos: Peter Scholz (cycloimpressions.com)

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