Team Haibike: Gold für Spitz

Deutsche Meisterschaften Mountainbike, Bad Salzdetfurth, 14.07.13

Nach OP, goldiges Comeback

Sabine Spitz gewinnt nach siebenwöchiger Verletzungspause überraschend souverän ihren 12.

Mountainbike Cross-Country Titel bei der 24. DM

Solch’ ein grandiose Comeback hatten nicht einmal Insider für möglich gehalten. Nur acht

Wochen nach ihrer Schulter-OP sicherte sich die Haibike-Teamleaderin Sabine Spitz (41) in Bad

Salzdetfurth ihren zwölften deutschen Mountainbike-Titel im Olympischen Cross-Country. „Ich

bin selbst etwas überrascht, dass ich so souverän agieren konnte und natürlich überglücklich.

Der geradezu sensationell verlaufene Heilungsprozess hat das möglich gemacht. Das ist ein ganz

besonderer Titel für mich“, so die Mountainbike-Olympiasiegerin von Peking, die sich am

Pfingsten bei einem Trainingssturz in Albstadt schwer verletzt hatte. Souverän hatte die

Südbadenerin die sieben Runden am Rande des Harzes absolviert – und nach 1:30,14 Stunden

über eine Minute Vorsprung auf die Zweitplatzierte herausgefahren. „Schmerzen“ im noch immer

mit einem Nagel stabilisierten Gelenk verspürte Sabine Spitz „nicht“, in den steilen Anstiegen

konnte sie sich frühzeitig absetzen, in den Downhill-Passagen ging sie kein unnötiges Risiko ein.

Erstmals setzte sie dabei ein Haibike 29er Bike ein. „Das hat mir in den Abfahrten mehr

Sicherheit gegeben und die etwas aufrechtere Position hat die Schulter entlastet“ sagte Sabine

Spitz zur Material-Wahl.

Direkt nach dem Start machte Sabine Spitz schnell klar wie die Zielsetzung für die Deutschen

Meisterschaften lauten würde: Trotz des Handicaps der fehlenden Rennpraxis und einer seit

Pfingsten andauernden Rekonvaleszenz-Zeit wollte sie die Chance auf eine Titel-Verteidigung

waren. „Ich wollte vorne sein, um meinen Rhythmus fahren zu können und gerade in Abfahrten

frei agieren zu können. Es war klar, dass ich dort noch Defizite haben würde“ sagte Sabine Spitz

zur Renntaktik. In der Tat war es so, dass die Titelverteidigerin in den technischen Passagen

stets etwas an Boden verlor, um dann in den knackigen Anstiegen wieder Boden gut zu machen.

Dabei präsentierte sich die 3,5 Km lange Runde im Vorderharz, auf der 170hm zu bewältigen

waren, als äußerst anspruchsvoll und ruppig. „Bei der Besichtigung hatte ich schon ein wenig

Bedenken, ob das meine Schulter durchhalten würde“ gab Sabine Spitz im Nachhinein zu

Protokoll. Doch die Bedenken bestätigten sich nicht. Sabine Spitz absolvierte die sieben zu

fahrenden Runden mit der Präzision eines Uhrwerks, ohne Wackler, ohne Schwäche, ruhig und

konzentriert im Stile eine Champions. Die Konkurrenz dagegen, die ihr Anfangs noch dicht im

Nacken lag, verlor zusehends an Boden und spätestens im letzten Renndrittel war klar, das nur

noch ein Sturz oder ein technisches Problem die Alt-Meisterin and er Titelverteidigung hätte

hindern können. „Ich war wirklich sehr überrascht, dass ich diese unrhythmische Belastung mit

den vielen Kraftspitzen so gut wegstecken konnte. Seit Ende April bin ich eigentlich kein echtes

Cross-Country Rennen mehr gefahren. Und im Training kann man das nicht wirklich gut

simulieren“ zeigte sich Sabine Spitz froh über die eigene Leistungsfähigkeit. Damit stand Sabine

Spitz bei den 24. Deutschen Mountainbike Meisterschaften, das 16. Mal in Folge auf dem

Podium. Eine einmalige Bilanz im Deutschen Radsport.

Der Blick geht für Sabine Spitz aber nach vorne. Auf dem Weg zur WM (31.08. in Südafrika) hat

Sabine Spitz bereits in zwei Wochen ihren ersten Weltcupstart (Andorra) dieses Jahr auf dem

Programm. Die WM Ende August bleibt das große Ziel in einer Saison, die mit einer

komplizierten Schultereckgelenkssprengung eigentlich schon beendet schien.

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