Team Haibike in Albstadt

Auftakt zum Mountainbike Weltcup, Albstadt, 19.05.2013

Podiumsglück und Verletzungspech

Toller Weltcup-Start mit Rang 2 für Kathrin Stirnemann, großes Pech für Sabine Spitz

Der Auftakt zum Mountainbike Weltcup in Albstadt wurde zu einem Wechselbad der Gefühle, wie

es das Sabine Spitz Haibike Pro Team mit seinen Sportlerinnen und Betreuern noch nie zuvor

erlebt hat. Mit Startnummer 1 am neuen Haibike Greed und als neue Weltranglistenerste

schienen die Vorrausetzung für Olympiasiegerin Sabine Spitz beim ersten Weltcup perfekt zu

sein. Dazu ein Heimweltcup und eine Location wo sie schon sechsmal gewonnen hatte. Besser

geht es eigentlich nicht. Und tatsächlich schienen die Gegebenheiten das Team zu beflügeln. In

der ersten Weltcup-Entscheidung des Jahres - dem Eliminator Sprint am Freitagabend - spurtete

Kathrin Stirnemann in beeindruckender Art und Weise auf Rang zwei.

Dann aber der Schock am Samstagmittag. Im Abschlusstraining stürzte Sabine Spitz so

unglücklich, dass sie sich eine schwere Schulterverletzung zuzog. Ein Start war damit unmöglich

und die erste Diagnose niederschmetternd: Schultereckgelenks-Sprengung. Das war auch keine

einfache Situation für die jungen Team-Kolleginnen Adelheid Morath und Kathrin Stirnemann.

Die Konzentration auf das bevorstehen Rennen war nahezu unmöglich. Dass die Beiden

trotzdem die Nerven behielten und mit Rang 9 und 20 ihre Zielsetzungen umsetzen konnten,

spricht für die mentale Stärke der beiden Athletinnen.

Es war am Samstag ein Schock für alle Beteiligten. Die Nachricht vom Sturz und der Verletzung

von Sabine Spitz verursachte erst Ungläubigkeit, die dann langsam in Fassungslosigkeit

überging. Es ging schließlich um die Startnummer 1. Dementsprechend schnell verbreitete sich

die Nachricht im Fahrerlager, da war noch gar nicht klar welche Folgen der Trainingssturz haben

würde. Allerdings bestätigten sich die Befürchtungen. Die erste Diagnose sollte bei einer zweiten

Untersuchung in der Basler Crossklinik bei Dr. Andreas Gösele zur Gewissheit werden. Noch am

Pfingstsonntag wurde die Schulter erfolgreich operiert. Trotzdem muss Sabine Spitz mit einem

Ausfall von mehreren Wochen rechnen. Wann sie wieder ins Training einsteigen kann und wieder

die ersten Wettkämpfe bestreiten kann ist noch unklar. In einer ersten Einschätzung von Dr.

Gösele ist mit rund 2 Monaten zu rechnen, bis sie wieder erste Rennen bestreiten kann. Ihre

Spitzen-Position in der Weltrangliste wird sie somit kampflos abgegeben müssen. „Es ist extrem

frustrierend. Ich war gut vorbereitet und das hätte gut gepasst. Aber so ist das im Sport. Ich

muss jetzt aber nach vorne schauen und hoffe schnellst möglich wieder gesund zu werden“

sagte Sabine Spitz.

Es war klar, dass diese schlechten Nachrichten an den beiden anderen Athletinnen des Sabine

Spitz Haibike Pro Team nicht spurlos vorbeigehen würden. Gerade für Adelheid Morath war es

schwierig sich noch voll und ganz auf die persönliche Zielsetzung am Sonntag zu konzentrieren,

zumal sie selbst im letzten Training ein paar Probleme und eine leichten Sturz zu verkraften

hatte. Trotzdem gelang ihr der Start im großen Feld der Damen perfekt und in den ersten beiden

Runden wurde sie auf Rang 5, knapp hinter dem Führungsquartett notiert. Doch in der dritten

von total sechs Runden unterlief ihr ein kleiner Fahrfehler, der das Vorderrad wegrutschen lies

und zum Sturz führte „Danach habe ich meine Rhythmus etwas verloren und auch nicht wieder

gefunden „ erklärte die Deutsche Vize-Meisterin im Ziel. So büsste Sie bis zum Ende noch ein

paar Platze sein und wurde Neunte. „Top Ten war das Ziel. Deshalb bin auch zufrieden, obwohl

vielleicht auch noch etwas mehr drin war“. Im Ziel schien Adelheid ganz glücklich, letztlich auch

heil das Rennen beendet zu haben. Gerade in der letzten Runde waren die Streckenverhältnisse

bei einsetzendem Regen teilweise kriminell.

Kathrin Stirnemann hatte schon im Vorfeld des Weltcup-Auftakts mehrfach bewiesen, dass die

Form stimmt. Der Sieg bei der Sprint General-Probe in Solothurn war mehr als ein Fingerzeig.

So war es keine echte Überraschung, dass die junge Schweizerin am Freitagabend in der

Innenstadt von Albstadt-Tailfingen äußerst souverän agierte. Mit der fünften Qualifikations-Zeit

war das Viertel-Finale nur eine Pflichtaufgabe. Und im Halbfinale schlug sie sogar die spätere

Siegerin und amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin Alexandra Engen (SWE). „Dort habe

ich vielleicht ein wenig zuviel investiert“ analysierte Kathrin etwas selbstkritisch nach dem

Finale. Denn dort drehte die Schwedin den Spieß um und gewann knapp vor Kathrin

Stirnemann. Die aber sicherte sich souverän Rang zwei. „ Das ist Mega und ein toller Einstieg in

die Weltcup-Saison“ freute sie sich über ihre bisher beste Weltcup-Platzierung. Für das Rennen

am Sonntag waren die Erwartungen etwas verhaltener. Die Berge auf dem Cross-Country Kurs

von Albstadt schienen doch etwas zu lang und zu steil für sie zu sein. Trotzdem behauptete sich

Kathrin Stirnemann sehr gut und fuhr mit konstanten Rundezeiten auf Rang 20, was auch in

etwa dem gesetzten Ziel entsprach „Darauf kann ich aufbauen. Die Strecke in Nove Mesto liegt

mir sicher besser“ schaute Kathrin Stirnemann schon mal eine Woche voraus, auf Runde zwei im

Weltcup.

ZDF-Bericht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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