Danos Newsletter 8-2013

Bikefestival Riva del Garda

 

20 Jahre Bikefestival am Gardasee mit neuer Jubiläumsstrecke stand lapidar in der Ausschreibung zum größten und wahrscheinlich schönsten Festival. Da darf und kann Bergamont nicht fehlen, da die Hamburger wissen, wo man sein muss. Während der Showtruck direkt den Gardasee ansteuerte, machten Petra und ich eine kleine Etappenfahrt. Sundern, Darmstadt, Karlsruhe und dann Torbole. So sieht man die Familie, genießt die Kultur und gurkt nicht 1200km am Stück. Die Prognose für unser Wetter ab Mittwoch war eher schlecht. Da die italienische Vorhersage aber so unzuverlässlig ist wie die Regierung in Rom, hatten wir tagsüber Sonne und nachts kurze Gewitter, also perfekt. Der Gardasee zeigte sich von seiner besten Seite und ich konnte mir in den verbleibenden Tagen vor dem Rennen noch einige neue Streckenpassagen anschauen, sowie am Bergamontstand abhängen.Motiviert ging es am Donnerstag auf den ersten Streckenabschnitt. Während der Anfang noch gleich war, zeigte die erste Abfahrt, dass der Streckenchef mal etwas für den anspruchsvolleren Mountainbiker im Programm hatte. Im Flußbett bergab – das hat immer etwas. Am Samstag nahm ich dann den letzten Abschnitt in Angriff. Hier war der Anstieg schon echt lang und nicht endend. Die folgende Abfahrt wurde seit der Überquerung von Hannibal über die Alpen auch nicht mehr gepflegt, so dass man die losen Steine unter dem Laub selber suchen musste. Die Startlinie am Sonntag war dann voller klangvoller Namen aus der Szene, denn eine Woche vor der EM wollten wohl alle Marathonprofis noch ihre Form testen. Wie bei einem Zielsprint ging es nach dem Start zur ersten Torenge, wo es in den langen Anstieg ging. Zwischen den Bulls-Piloten kam ich ohne Sturz weit vorne in den Berg. Von nun an hieß es seine Kräfte zu schonen und nicht zu überziehen, denn die 3800Hm auf 96km hatten es in sich.Schnell befand ich mich in einer Gruppe, wo es um Platz 2 in der Masterwertung ging, denn Andi Strobl (Vaude) kann ich bei den langen Anstiegen nicht das Wasser reichen.  So kämpfte ich gegen Carsten Bresser und Hans Grasseger, bzw. gegen mich selber, denn der richtige Zug am Berg war leider nicht da. Kann auch daran liegen, dass 1000Hm am Stück für mich etwas zu lang sind. Am Ende des zweiten Berges waren die späteren Positionen schon vergeben. Nun hieß es nur noch das Material heil lassen und den letzen Finalanstieg zu überleben. Diese beiden Dinge waren aber nicht so einfach, denn die letzte Zusatzschleife hatte es in sich. Nachdem man sich nochmals 400Hm auf losem Schotter hochgequält hatte, ging es bergab. Hier waren eher ein Freeridebike und Protektoren angesagt, insbesondere wenn man schon etwas schielte vor Anstrengung. Also beschloss ich mal etwas zu wandern, was auch nicht besser ging. Mit verkrampften Händen und einem unguten Gefühl ging es über unendliche viele Gesteinsbrocken und Felsabsätze. Würde mich mal interessieren, wie viele Leute im hinteren Drittel genauso geflucht haben wie ich. Im nächsten Jahr nur mit einem vollgefederten Bike! Knapp über fünf Stunden habe ich gebraucht um Dritter in der Masterklasse auf der Ronda Extrema zu werden. Glückwunsch an Andi und Hans, die mir gezeigt haben, wie schnell mal bergauffahren kann. Was aber noch unglaublicher ist, ist die Siegerzeit von Alban Lakata in der Männerklasse, der mir 40min. abnahm und bei weitem nicht so scheiße aussah wie ich. Jetzt folgen kleinere Rennen, mit einer kürzeren Anreise, denn Autobahnen können auch abschreckend sein.

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