Mad East Challenge 500
Manchmal fehlen auch mir die Worte um meiner neutralen, unabhängigen und seriösen Rennberichterstattung nachzukommen. Mann, war das geil! Mann, war das MAD! Doch bevor ich zu den Fakten dieser 3-Tages-Veranstaltung komme, richte ich meine Zeilen an den Streckenstecker: Ich hasse Wiesenpassagen!
Prolog
Wie es sich für eine gute Veranstaltung gehört, beginnt man das Spektakel mit einem schönen Prolog. Das bekannte Zeitfahren wurde gegen ein richtiges Rennen in 3 Startgruppen aufgeteilt. Ich durfte mit den anderen Master 1 vom Gründelstadion in Geisingen zur Scharspitze rauf und wieder runter. Die 6.8km mit 242Hm hatten alles an Untergrund zu bieten, was so einen Stollenreifen glücklich macht. Nachdem der Tscheche, der aussah wie ein columbianischer Bergflo, das Rennen eröffnet hatte, rollten wir auf einer Flachpassage mit einigen Leuten in den letzten Anstieg. Hier nutzte ich die kurze Zurückhaltung der Begleiter und schoss los, um als erster in die Abfahrt zu gelangen. Leider konnte mich Andre Kleindienst (Bergamont) noch stellen und den Sieg einfahren. Wir beide hämmerten aber als Einzige eine 17-er Zeit auf die Ergebnisliste und waren somit die Schnellsten.
Auf der zweiten Etappe passierte viel
Am Samstag folgte dann ein Marathon mit 102,7km und 2559Hm, was mich zunächst nicht aus der Ruhe bringt. Der erste Anstieg hingegen schon. Ein Weg war da eigentlich nicht, wo sich die 200 Starter hochkämpfen mussten. War es eine Wiese, war es ein Trail, nein es war die MAD. Während der Tscheche erneut attackierte, waren Thomas Nicke, Carsten Volkmann und ich beim Schlauchwechsel. Der Rest des Tages war dann eine einzige Aufholjagd. Zunächst ging es mit Carsten von Gruppe zu Gruppe, bevor Thomas Nicke seinen Frust in Vortrieb umsetzte. Wie in alter Stevenszeit zogen wir beide so sehr an der Kette, dass wir am Ende mit über 4min. Vorsprung ins Ziel rollten. Da ich die Gesamtwertung im Auge hatte, durfte Thomas den Tagessieg haben und ich das Leadertrikot....Ja, genau das schöne Teil mit den Brusthaaren. Ach ja, die beiden Jungs die zwischenzeitlich mal führten, hatten keinen Platten sondern Orientierungsprobleme....
Am letzten Tag wird das Leadertrikot nicht angegriffen
Mein obiger Kommentar zu den direkten Gegnern fand keine Resonanz. Entweder haben sie es nicht verstanden, oder der Altenberger Regen war zu laut. Bei Regen und kühlen Temperaturen ging es auf 75km und 1948Hm. Ich hatte den Vorteil nur zu reagieren und nicht zu agieren, dennoch zuckten nach und nach die Kollegen um zu schauen, was der Hamburger so im bergigen Erzgebirge macht. Taktisch verhielt ich mich clever und die große Gruppe kam mir zu gute. Auf den letzten 15km wurde es dann aber nochmals spannend, als Marco Schätzing (Firebike) versuchte seine Teamwertung zu retten und das Tempo erhöhte. Mir gelang es mit letzter Kraft dran zu bleiben und den Rest unserer Gruppe im Wald zurück zu lassen. Nun hieß es nur noch auf Sicherheit und ohne Defekt ins Ziel und den ersten Sieg in einem Etappenrennen einstreichen. Gesagt getan. Nass, erschöpft aber glücklich den Sieg eingefahren. Das ist MAD, oder?
...was war noch MAD?
Thomas Nicke und ich sind der Meinung, das Mad Mende (alias Matze) die Strecke als Rache für sein Leid im Stevens-Team ausgesucht hat. Wenn man glaubte der Anstieg sei nach unzähligen Höhenmetern endlich zu Ende, dann zeigten die Pfeile irgendwo in den Wald oder in die Wiese. Hier waren dann weitere Höhenmeter zu Fuß oder allen Vieren zu bewältigen. Ich würde sagen: Unmenschlich. Aber so ist das bei der MAD. Nur wer hier die drei Tage überstanden hat, der weiß, was man alles mit dem MTB machen kann. MAD waren auch die beiden GoGo-Girls bei der Siegerehrungen. Habe mir das alles mal genau angesehen, was Redvil so an hautengen Teilen näht. Natürlich waren weitere Dinge MAD, aber davon müsst Ihr Euch im nächsten Jahr selber überzeugen. Ich habe nun frei. Drei Siege am Stück reichen für den Rest der Saison, oder zumindest bis zur nächsten RTF. Werde mal Alternativurlaub in Schweden machen, bevor ich mich der zweiten Hälfte der Saison widme.
Dano