Danos Newsletter 21.09.2011

  Deutsche Marathon Meisterschaft 

Das Meisterschaften immer eigene Gesetze haben, hat sich in diesem Jahr bei den Titelkämpfen im Marathonbereich mehr als bestätigt. Hätte man vorher seine Glaskugel ordentlicher gepflegt, wären bestimmt viele auf andere Reifen umgestiegen oder hätten härtere Bremsklötze eingebaut um die 2 x 50km Schleife in St. Ingbert zu absolvieren.  

Die Meisterschaft auf der kurzen Runde

Da man ja ein solches Rennen etwas ernster nimmt als andere Rennen war man am Samstag Morgen pünktlich um 10.30Uhr zur Streckenbesichtigung an dem Startbogen. Da der Veranstalter die Strecke geheim halten wollte, klopfte ich freundlich bei Merida an und holte Hannes Genze aus seinem Versteck. Als mehrmaliger Sieger auf dem Kurs war er ein perfekter Streckenscout für eine nette Ausfahrt. Neben Hannes nahmen noch Jochen Käß, Thomas Kaufmann, Rupert Palmberg und Benjamin Sonntag die kurze Runde in Augenschein. Es war nicht wirklich langsam, aber es machte richtig Spaß auf dem ständig wechselnden Kurs dahinzuhämmern. Natürlich war ich gegen die hochkarätige Konkurrenz machtlos und nahm erfürchtig den sechsten Platz in Kauf. War nun auf den Sonntag gespannt. 

Die Meisterschaften

Der Kurs war bekannt für viele Singletrails, häufige Richtungswechsel, kurze und knackige Anstiege, bzw. sportliche Abfahrten. Genauso toll sollte der zewatypische, saugstarke Sandboden sein, der die 4 Stunden Dauerregen aufnehmen sollte. Letzteres zeigte sich  nur stellenweise, denn nach einer hektischen Startphase von Position 26 ging es schon ziemlich dreckig auf die Verfolgung der früh entflohenen Fahrer. Mit Max Friedrich (Ergon 24h Racing Team) machte ich mich auf, die in Sichtweite befindlichen Texpaner (Uwe Hardtner und Michael Schuchardt) einzufangen. Diese leisteten tatsächlich Widerstand, so dass wir erst bei der Durchfahrt in Runde 2 alleine waren. Zwischenzeitlich hatten wir gemeinsam noch einige Jungs überholt, die mit dem heftigen Regen ihre Fälle davonschwimmen sahen.

 Besser als gedacht

Von Position 15 oder schlimmer waren wir jetzt schon auf Rang 12 vorgefahren, wobei Max ja in der Masterklasse fuhr, weshalb er nur ein moralischer Gegner war. Der Regen hatte die Strecke stark verändert, so dass man schon aufmerksam steuern sollte, Bremsen ging ohnehin nicht mehr gut und auch Gangwechsel sollten gut überlegt sein. Das Material litt richtig und langsam zog die Nässe und Kälte auch die Kraft aus den Sportlern. Da ich gleich mit Windweste gestartet war, war die Temperatur nicht das Problem, sondern die verdreckten Augen, die so manche Wurzel nicht mehr scharfstellen konnten. Mit verminderter Sicht, ohne Hinterradbremse eierte ich die Abfahrten runter und musste auf der Ebene immer die Löcher zu Max schließen. 

Das Finale

Irgendwie konnten wir uns aber nie richtig trennen und hielten somit unser Tempo hoch. Im vorletzten Anstieg holten wir dann sogar noch einen Fahrer ein, so dass man uns die Position 10 zu rief. Top Ten?! Da gingen bei mir die Alarmglocken an, denn das war wesentlich besser als gedacht und es war noch etwas Power vorhanden. Der letzte Anstieg wurde genutzt um Max etwas zu entfliehen. Die restlichen 3km reichten aber nicht mehr, um Rang 9 anzugreifen, was aber auch nicht schlimm war. Dreckig und glücklich bog ich als 10. in den Zielhang ein und fuhr mein bestes Ergebnis bei einer Marathon-DM ein. Der neue Meister Moritz Milatz (BMC) nahm mir zwar 22min. ab, aber das ist nebensächlich. Mit Karl Platt (Bulls) und Hannes Genze (Merida) folgten meine eigentlichen Favoriten, aber das sind halt die eigenen Gesetze. Max Friedrich verteidigte seinen Titel in der Masterklasse Kamera ist immer noch im Arsch. Ferner hätte das Wetter auch keine tollen Fotos zugelassen, weshalb es immer noch nichts Neues auf Picasa gibt. Anbei mal Bremsträger ohne Klötze, welche Shimano gleich wieder neu mit Bremsbelägen bestücken kann. Ab sofort beginnt wieder die Winterpause und die berichtsfreie Zeit.

Dano

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