Danos Newsletter 20-2010

 

Endlich normale Leute

Um die Frage aus der letzten Woche gleich zu beantworten: Die TransGermany hat den schnellsten Mann von Willingen gestählt. Ansonsten gab es keinerlei große Überraschungen, wohl aber zufriedene Gesichter und neue Erkenntnisse. Der Veranstalter brauchte keinen Plan A, denn Plan B ging voll auf. Zwar hatte man am Samstag Nachmittag etwas Pech mit dem Wetter, was aber der guten Stimmung nicht schadete und das Festival in guter Erinnerung verweilen lässt.

Bike Festival Willingen 

Nach einer entspannten Anreise am Freitag wurde der obligatorische Strecken-check absolviert. Als fantastische Vier ging es vorbei am alkoholausverkauften Lidl in den ersten Anstieg. Hier wurde es gleich das erste Mal warm, denn die Sonne kam raus und ließ uns wie Deppen mit Überschuhen und Schutzblechen aussehen. Wir hatten nach dem schlechten Wetter der Vortage mit mehr Matsch und rutschigen Abfahrten gerechnet. Zufrieden mit dem Untergrund - alte Männer spielen nur noch widerwillig im Matsch - und der schönen Radtour bogen wir nach der Hälfte der 51km-Schleife ab und widmeten uns der optimalen Rennvorbereitung. Beim Italiener im Nachbarort wurde an einer großen Tafel in der Sonne der Abend genossen und die Taktik besprochen.

7:30Uhr Willingen: Der Helm sitzt.

Es gibt Dinge, die sind halt mit Willingen fest verbunden - früher Start und unbeständiges Wetter. Ich setzte mal auf die Sonne und ließ die Regenvorkehrungen in der Startbox. Die gewählten Reifen konnten Sonnen und Regen, so dass es voller Spannung in die ersten 200Hm ging. Der Start aus dem ersten Startblock gelang gut und ich trieb am ersten Berg alle Favoriten in den nebeligen Wald. Kurzzeitig verloren wir den Kontakt zu Alban Lakate, Urs Huber und Co. Ich fühlte mich aber in der Gruppe um Thomas Dietsch wohl und wir schloßen auf der Ebene erneut auf. Die Gruppe umfasste ungefähr 25 Mann und rollte entlang am Diemelsee zurück ins Upland. Gegen Ende der ersten Schleife wurde das Tempo erwartungsgemäß höher, so dass ich immer mal wieder aus der Gruppe flog. Im Zielbereich, wo erneut die Rundenteilung stattfand, hatte ich eine Minute Rückstand auf die Weltspitze und bog um Position 10 in die zweite Schleife.

Die zweite Schleife

In der zweite Runde passierte nicht wirklich viel. Zunächst zog Carsten Bresser sportlich den Ettelsberg hoch. Kurzzeitig konnte ich noch folgen, bevor ich den späteren Sieger bei den Master auf der 100km-Runde ziehen lassen musste. Ich fühlte mich gut und fuhr mein Tempo. Kurzzeitig hatte ich zwei weitere Begleiter. Einer kam von vorne und der andere von hinten. Wir sortierten uns nach einem kurzen Kräftemessen ohne dass ich eine Position verlor und es Richtung letzte Rundenteilung ging. Hier teilte mir einer von meinem 80-köpfiger Betreuerstab mit, dass ich 3-er auf der mittleren oder 5-er auf der Langdistanz bin. Klar war sofort, dass ich die letzten 25km auch noch fuhr.

Gefolgt von der dritten Schleife

Der erwartete Regen war noch nicht da und ich fühlte mich noch stark genug den Platz zu halten. Die dritte Schleife wurde diesmal entgegengesetzt zu den Vorjahren gefahren, auch mal was Neues. Ohne Feindberührung kurvte ich so umher, bevor ich 7km vor den Ziel eine Dreiergruppe hinter mir entdeckt. Scheiße, nun musste ich mich nochmals quälen und den "Ruhig-nach-Hause"-Modus gegen den Rennmodus tauschen. Auf dem letzten Kilometer attackierte mich ein Däne mit einem beherzten Antritt. Da bei mir gerade die Krämpfe kamen, sah ich Platz 5 dahinziehen. Da er aber nicht wirklich weg kam, zog ich kurz vor der letzten Abfahrt mit einem Gewaltakt an ihm vorbei und stürzte in die letzte Abfahrt. Mit dieser Aktion sicherte ich mir einen sehr guten 5. Rang auf der großen Runde hinter Alban Lakata, Urs Huber, Thomas Dietsch und Tim Böhme. Es war ein schöner Tag.

Die vierte Schleife

Neu im Programm ist die vierte Schleife mit Steigungen im zweistelligen Promillebereich. Auf dieser Runde entdeckt man vieles, was im Radsport bekannt ist. Anstehen vor dem Start an der Tür des Willinger Brauhauses. Hektik und Positionskämpfe am Anfang des Wettkampfes wurden auch hier beobachtet. Danach finden sich Gruppen zusammen und lassen sich auf den Wettkampf ein. In kurzen Abständen werden immer wieder isotonische Getränke zu sich genommen. Später teilen sich auch hier die Gruppen und nur die Harten ziehen es bis zum Ende durch. Die Trainingseinheit am Sonntag fiel aus unerklärlichen Gründen für mich aus. Es war schön in Willingen.Zeit für einen Harzausflug? In Biesenrode gibt es den Marathon für den Norddeutschen Mountainbiker, welcher CO2-günstiger zu erreichen ist, als die anderen Veranstaltungen. Oft erwähnt, aber jetzt sogar schneller als ich:

http://picasaweb.google.de/jungepetraDano

 

 

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