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Vizemeister der Deutschen Marathon Meisterschaften

 

So langsam gehen mir zweite Plätze auf den Senkel, denn die Präsente auf dem mittleren Podiumsplatz sind einfach besser, besonders wenn es ein Meistertrikot umsonst vom BRD gibt. Der rückt freiwillig nämlich nicht so viel raus. Nach unserem Transfer vom Gardasee nach Singen am Bodensee war die erste Rundenbesichtigung ein Schock. Felsen, steile Anstiege, knifflige Passagen und Singletrails gab es hier einfach nicht. Die 47km Runde ging über Forst- und Wirtschaftswege mit ständigen Richtungswechseln rund im Hegau umher. Das ständige Auf und Ab machte einem aber schon zu schaffen, denn man nahm die Hügel nie ernst und bretterte immer mit Vollgas hoch. Da die Sonne bis zum Samstag schien, genoss ich die Tage auf der Runde und auch die Fahrten am Rhein nach Schaffhausen. Die Ecke ist hier schon nett, aber ein paar mehr Wurzeln hätte ein MTB-Rennen schon verdient. Hier sollten die Veranstalter bis zur Marathon EM 2013 nochmals in die Wälder nach Alternativen schauen, oder mit der Teerfräse den Geländeanteil erhöhen. Pünktlich zum Renntag verschlechterte sich das Wetter. Die Verhältnisse auf der Strecke wurden aber nicht dramatisch, da der Boden viel Wasser verkraftete. Schwerer zu verkraften war das Hin und Her wo die ausländischen Fahrer, die das Rennen als EM-Probe unter die Reifen nahmen, aufgestellt werden sollten. Man entschied sich dann doch die Leute nach uns starten zu lassen, was wohl auch richtig war. Für mich als Master 2 Fahrer ging es also hinter der Elite und den Master 1 Fahrern an gefühlter Position 120 ins Rennen.  Es war natürlich schwierig in diesem Gewühl den Überblick zu behalten und trotzdem den Zug mit Windschatten der Elite zu erwischen um Kräfte zu sparen. Am Ende des ersten Berges hatten sich aber die möglichen Gegner artig versammelt und das Rennen konnte beginnen. Schnell zeigte sich, dass Siggi Tröndle der Gegner sein würde, der auch ein neues Trikot haben wollte. Für mich war es hart an Siggi dran zu bleiben, denn der Typ fährt noch dickere Gänge als ich und dann noch schneller als ich wollte. Jetzt mal kurz und knapp: Es ging in trauter Zweisamkeit mit wechselnden Begleitern in die zweite Runde. Hier keuchte Siggi ordentlich und bei mir begannen die Krämpfe. Wir schenkten und nichts und auch der einsetzende Regen stoppte nicht unseren Vorwärtsdrang einige Elitefahrer einzusammeln. Ich wusste, dass der letzte steile Anstieg ca. 3km vor dem Ziel die einzige Chance war um mich absetzen zu können. Ich zog also an und brachte etliche Meter zwischen uns. Mit dem Messer zwischen den Zähne und Sabber in den Mundwinkeln gab ich alles. Leider reichte es genau bis 300m vor dem Ziel, wo Siggi und die Verfolge r aufschlossen. Beim anschließenden Sprint zog ich den Kürzeren und wurde enttäuschter Zweiter. Noch nie war ich so dicht an einem Titel, weshalb die Enttäuschung größer war, als die Freude über den Vizemeistertitel. Natürlich gratuliere ich dem neuen Meistern zu ihren Titeln. Werde jetzt die 5 Liter Rothaus- Schwabenbier trinken. Danach sieht die Welt garantiert anders aus.