Anläßlich des BIKE Festivals in Willingen war dieses Jahr eine Premiere angekündigt, die das Festival auch für uns Sommer-Crosser interessant macht. Am Freitag dem 27.05.2016 fand das CANNONDALE Road Riot powered by PANARACER für Renn- und Gravelräder statt. Das wollte ich mir doch nicht entgehen lassen.

In Willingen angekommen, hab ich mir erstmal die Startunterlagen besorgt und mir dann das Ausstellungsgelände angesehen.

Auch wenn das Gravelroad-Rennen groß beworben wurde, hat sich die damit verbundene Zielgruppe anscheinend nicht bei allen Ausstellern herumgesprochen.

So waren viele Hersteller leider nur mit MTBs an den Ständen vertreten. Wenn ich das richtig gesehen habe, war CANNONDALE der einzige Stand, an dem man dann auch mal ein SLATE probefahren konnte.

Bei anderen Anbietern waren die Crosser und Gravelräder reine Ausstellungsstücke.

Bei ROSE:

Bei STEVENS:

Bei MÜSING:

Bei FOCUS:

Auch der "Aprilscherz" war zu sehen:

Bei VOTEC:

Schade eigentlich, ich kann mir gut vorstellen, das der eine oder andere Mountainbiker auch gern mal ausprobiert hätte, wie man mit so schmalen Rädern und so krummen Lenkern im Gelände rumbolzen kann.

Und nun zum Road Riot Race.

Das Road Riot ging insgesamt über knapp 27 km, bei denen ein 5,4 km langer Rundkurs mit 150 Höhenmetern, 5 mal zu durchfahren war.

Pünktlich zum Start versammelt waren 4 Damen, darunter Jessica Lambrecht, und über 40 Herren. Von den 52 gemeldeten Teilnehmer sind anscheinend nicht alle gestartet. Insgesamt ein sehr buntes Völkchen, das auch mit einer entsprechenden Vielfalt an Rädern erschienen waren. Neben Alu- und Carboncrossern war natürlich auch mindestens ein CANNONDALE Slate im Fahrerfeld. Aber auch Renn-Exoten, wie ein SURLY Crosscheck oder ein KONA Beach Racer waren zu sehen. Ob auch reinrassige Rennräder mit entsprechenden Reifen dabei waren, hab ich leider nicht gesehen.

Nach der Start-Ziel-Geraden, die zu den wenigen und immer nur kurzen eben verlaufenden Streckenabschnitten zählte, ging es direkt in einen Schotteranstieg, der mit kleinen Unterbrechungen, eigentlich für die ersten Hälfte der Strecke stand - es ging bergauf. Am höchsten Punkt angekommen gab es eine technische Serpentinenabfahrt, die von einigen Fahrern über eine steile Abfahrt abgekürzt wurde. Bergab folgte eine lange schnelle technische Wurzel- und Stein-Abfahrt, der nach ein paar ebenen Metern auf Asphalt ein sehr flowiger und schneller Pumptrack folgte um fast nahtlos in die Wiesen-Serpentinen-Abfahrt überzugehen. Um die Wiese noch etwas spannender zu gestalten wurden noch drei Holzrampen verbaut, die aber auch umfahren werden konnten - und wurden. Daran schloss sich dann wieder der Start- und Zielbereich an.

Bild: Markus Vischer

Mir ging schon auf der ersten Aufstiegsrunde der Puls auf Anschlag und ich musste das Hauptfeld ziehen lassen, sodass ich die meiste Zeit für mich alleine gefahren bin. Die nächsten Runden, bzw. die langen Aufstiege haben mir dann den Rest gegeben. Schon in Runde 2 haben mich dann die Spitzenfahrer überrundet, was allerdings den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass für mich schon nach Runde 3 die letzte Runde angekündigt wurde. So war ich dann nach 4 Runden völlig ausgepumpt aber glücklich im Ziel.

Wie ich dann den Ergebnissen entnehmen konnte, war ich kein Einzelfall. Insgesamt haben nur 16 Fahrer, bzw. Fahrerinnen die 5 Runden vollendet und nur 33 Starter sind überhaupt bis zum Ende durchgefahren.

Die Siegerehrung fand dann im Anschluß auf der Bühne am Ausstellungsgelände statt.

Bild: Janvommars

Die Ergebnisse des CANNONDALE Road Riot powered by PANARACER in Willingen 2016:

Men:
1. Hendrik Franke - 1:10.18,2
2. Rembert Noldes - 1:10.23,2
3. Marco Oberteicher - 1:10.48.8

Bild: Janvommars

Master Men:
1. Stefan Danowski - 1:09.05,9
2. Martin Neffgen - 1:14.58,4
3. Jens Schwedler - 1:17.05,7

Grand Master Men:
1. Thomas Hockauf - 1:14.40,7
2. Georg Preisinger - 1:16.47,5
3. Ubi Blutsventje Weidner - 1:11.18,3 (4 Runden)

Bild: Janvommars

Women:
1. Jessica Lambracht - 1:19.22,7
2. Birgit Jüngst - 1:26.04,2

Bild: Janvommars

Alle Ergebnisse und Details unter: http://willingen.bike-festival.de/fileadmin/user_upload/live-seite/2016/results/roadriot/ergebnis-road-riot.pdf

Für mich war es eine gelungene Veranstaltung, die sicher noch reichlich Potential für Optimierungen hat. Die Stimmung war prima, das Publikum klasse und die Orga nahezu perfekt.

Wollen wir mal hoffen, dass sich der Gedanke des Sommer-Crossens weiter fortpflanzt, egal ob es Road Riot oder Gravelroadrace oder sonstwie heißt.

Text und Bilder (wenn nicht anders angegeben): St.John