Danos Newsletter 8-2011

Aphrodite-Trophy Zypern .Heute ist unser letzter Tag auf Zypern. Nach dem Frühstück haben wir uns von unserer Reiseleitung Nicola und Sven verabschiedet, da deren Flug schon Vormittags ging. Ich hingegen nutzte die verbleibenden Stunden um nochmals einen Gebirkszug zu erklimmen. Hätte ich gewusst, wie lang 17km bergauf sein können, wäre ich mit zum Shoppen gegangen. Nun ist alles verpackt und wir genießen den Tag. 


Geschichte zum Anfassen


Auch wenn ich manchmal als Kulturbanause betitelt werde, kommt mein Puls schon aus dem Keller, wenn man die ehemaligen Königsgräber oder die Mosaike der vergangenen Epochen sieht. Abgefahren ist dabei, dass man sich dort fast überall bewegen kann und somit schlüpft man auch schon mal in eine Gruft oder schlürft über 4000 Jahre alte Fliesen. Versteinerte Reifenspuren habe ich dort aber nicht entdeckt.


Nordische Bedingungen


Die verbleibenden Trainingseinheiten vor dem Rennen verbrachten wir meistens auf Teilen der Marathonstrecke. Es zahlt sich hier schon aus zu wissen, wo welche Gesteinsbrocken den Weg versperren, oder wo der Regen tiefe Rinnen gegraben hat. Meistens rollten wir dann locker aus dem Gelände per Straße zurück. Am Donnerstag fuhren wir um Tochni noch bei bestem Wetter die Rampen auf und ab, um uns dann die letzte Stunde gründlich durchzuweichen. Die Temperatur ging runter und wir kurbelten mit den letzten Kräften Richtung Hotel. Dort haben wir uns gleich komplett mit Helm und Schuhen in die Wanne gelegt.


Das erste Rennen 2011


Für Sven Pieper und mich folgte am Sonntag das erste Rennen der jungen MTB-Saison. Der Veranstalter bot drei Runden an. (20/50/70), wobei ich auf der langen Runde die kurze und mittlere Schleife fahren musste. Das Feld war nicht groß, dennoch schaffte es ein Russe ziemlich früh die Führungsgruppe zu sprengen. Ich fand schwer in das Rennen, denn die Spritzigkeit war nach zwei Wochen Kraft- und Grundlagentraining weg. An Position 5 ging es zur ersten Betreuung, wo ich mich erstmal etwas Kleidung entledigte. Hatte das Gefühl von Kernschmelze unterm Helm.


Material siegte vor Leistung


 


Nach der hektischen Phase kam ich nun besser in Tritt. Zunächst schob ich mich auf Platz 4 vor, was schon der dritte Rang auf der langen Runde sein solle, da Sven sowieso die 50km angepeilt hatte. Unverhofft nahm ich nun einen hektischen Russen im Busch war, der sich wohl seines Defektes schämte und diesen heimlich beheben wollte. Kurze Zeit später hatte ich dann auch kurzzeitig Marcel Reiser vor mir, der nun auf Platz 1 der langen Runde lag. Der junge Sportsfreund war aber im staubigen Geröll einfach zu schnell für mich, weshalb ich eher nach hinten schaute, als nach vorne. Da mein Mechanikus Florianix mir aber die besten Reifen aufgezogen hatte, hatte ich 5km vor dem Ziel das Glück auch Marcel pumpend an einem Geröllhaufen zu überholen und zum ersten Sieg zu fahren. Auf den Plätzen der Gesamtwertung folgten: Frederik Zierke (Master) und Marcel Reiser (Elite)


Das ist nicht EU-konform


Der Sieg war glücklich, was ich gerne zugebe. Sven hatte bei seinem Sieg aber auch viel Glück, denn er lief die letzten zwei Kilometer mit einem Platten. Somit haben wir beide Distanzen gewonnen und genoßen die tolle Atmosphäre in Kalvassos auf dem Marktplatz. Ich wäre nicht Dano, der Oberlehrer aus Deutschland, wenn ich nicht auch Schatten entdeckt hätte. Trotz Transponderchip schafften die Jungs es nicht eine Wertung für die Langdistanz (sehr unbeliebt bei den Zyprioten) aufzustellen. Als die Fahrer dies berichtigt hatten, waren alle anderen weg und zwar auch der Mann mit den Pokalen. So gab es für die 40€ Startgeld zwei Verpflegungen auf den ersten 50km, die restlichen 20km fuhr man auf Austrocknung. Dafür gab es im Ziel dann ausreichend Wasser und Orange zum Nachtanken. Hier ist die EU gefordert mal einheitliche Standards zur Bewirtung bei Rennen zu setzen.


Petra hat diesmal ein paar Fotos gemacht, welche in der kommenden Woche hochgeladen werden. Sie hat sich dabei ausgiebig mit der einheimischen Polizei unterhalten. Was der 1.90m große Mann mit dem Schnauzer und der Top-Gun-Brille wohl wirklich meinte, als er den Mädels mal sein Zypern zeigen wollte, bleibt Gott sei Dank offen. Jetzt ist erstmal Pause, bevor es in zwei Wochem am Kyffhäuser-Berglauf zur Sache geht: http://picasaweb.google.de/jungepetra


Dano