U23 WM: Favoritencheck

Die U23 Männer werden am Samstag um 13:35 Uhr als Erste auf den Kurs in Oostende losgelassen. Titelverteidiger Ryan Kamp (Pauwels Sauzen - Bingoal) ist erneut am Start und wird versuchen den Regenbogen ein weiteres Mal zu gewinnen. Wer sind seine größten Herausforderer in einem Feld, das Spannung verspricht?


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Ryan Kamp (Pauwels Sauzen - Bingoal)

Der Niederländer ist erneut Topfavorit. Seit Beginn des Jahres hortet er bei Wertungsrennen in der Elitekategorie Top 10 Platzierungen. Zuletzt aber stockte die Produktion 20-Jährigen ein wenig. Gute Rennen wechseln sich mit mäßigen ab. Sein letztes Ergebnis unter den besten 10 war am 3. Januar beim Weltcup in Hulst. Beim letzten Weltcup in Overijse konnte er mit Platz 12 wieder ein gutes Ergebnis für sich verbuchen.
Sein einziges Kräftemessen in seiner Altersklasse konnte Kamp bei der EM in Rosmalen für sich entscheiden. Kamp ist auf allen Kursen zu Hause und der beständigste Fahrer dieser Kategorie.


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Niels Vandeputte (Alpecin - Fenix)
Der Belgier musste verletzungsbedingt sechs Wochen aussetzen und kehrte erst am 23. Januar in Hamme zurück. Dort hat er mit Platz 13 als bester U23 Fahrer aber direkt überzeugt. Beim Weltcup in Overijse landete der 20-Jährige auf Rang 18.
An guten Tagen ist Vandeputte kaum zu schlagen. Das bewies er letzte Saison beim Sandklassiker in Koksijde, als er den Weltcup aus der letzten Startreihe für sich entschied. Auf Sand kann Vandeputte sich auch in Oostende freuen.

Pim Ronhaar (Pauwels Sauzen - Bingoal)
Je schwerer desto Ronhaar. Das bewies der 19-Jährige nicht nur mit seinem 8. Platz beim "Lauf-Weltcup" in Dendermonde. Als erstjähriger Junior war er, gerade auf den anspruchsvollen Strecken, eine Klasse für sich. Danach fiel der Niederländer allerdings in ein Loch, aus dem er diesen Winter eindrucksvoll zurückkam. Im Sand kann Ronhaar seine Kraft zur Entfaltung bringen, sollte der vorhergesagte Regen am Samstag auch den zweiten Teil der Strecke erschweren, würde ihm das sicherlich entgegenkommen.

Timo Kielich (Credishop - Fristads)
Auch Kielich mag es schwer, im Gegensatz zu seinen belgischen Landsmännern ist er aber kein Sandspezialist. Der vorhergesagte Regen wäre für den 21-Jährigen darum wohl eine Voraussetzung für den Titelgewinn. Dass er sich in absoluter Topform befindet ist aber deutlich. Fünf seiner letzten sechs Rennen beendete der Belgier unter den besten 15. Bei der Belgischen Meisterschaft und seinem 11. Rang beim Weltcup in Overijse war er der beste U23-Fahrer.


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Toon Vandebosch (Pauwels Sauzen - Bingoal)
Auch Vandebosch sollte der Parcours zusagen, denn er ist ein echter Sandspezialist. Durch das Wegfallen der U23-Kategorie tat er sich heuer schwer, um sich in Szene zu setzen. In den bereinigten U23-Wertungen aber ist Vandebosch immer vorn dabei. Letztes Jahr gewann er am Strand von Antwerpen den Belgischen Meistertitel, der 21-Jährige kann also zum richtigen Zeitpunkt in Topform sein.

Jelle Camps (Pauwels Sauzen - Bingoal)
Camps hat keine gute Saison, gerade in letzter Zeit läuft es mit vier Aufgaben bei fünf Rennen nicht gut für ihn. Eine Medaille - oder sogar der Titel - wäre trotzdem keine Überraschung, denn der Belgier ist der wohl größte Sandspezialist seiner Altersklasse. Sieht Camps Sand, geht er steil nach vorn. So war sein einzig regulär beendetes Rennen dieses Kalenderjahr der sandreiche Wettkampf in Mol, wo er als Zehnter Bester der starken U23 Konkurrenz war. Mit Platz 13 beim Scheldecross in Antwerpen erreichte er auch sein zweitbestes Ergebnis diesen Winter auf einem Kurs mit viel Sand. Dort war er zweitbester U23-Fahrer, knapp hinter dem Weltmeister.


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Ben Turner (Trinity)
Die Entwicklung des Briten steht seit einiger Zeit still. Noch vor zwei Jahren war er ein absoluter Medaillenfavorit in dieser Kategorie, in Oostende ist der 21-Jährige ein Außenseiter. Turner ist meist im Vorderfeld seiner Altersklasse zu finden, für ganz vorn reicht es aber selten. In Tabor, beim einzigen U23-Weltcup der Saison wurde er in Abwesenheit der Niederländer und Belgier Zweiter. Dass er beim GP Sven Nys in Baal war bester Fahrer seiner Klasse war beweist aber, dass man ihn an guten Tagen auf der Rechnung haben muss.

Thomas Mein (Tormans)
Anfang der Saison lief es für den Briten ausgezeichnet. der 22-Jährige gewann den U23-Weltcup in Tabor und wurde Zweiter der U23-EM in Rosmalen. Auf den schweren Kursen in Beringen, Gavere und am Koppenburg landete er bei der Elite unter den besten zehn. Danach ging es mit der Form aber etwas bergab. Aufsehenerregende Platzierungen konnte der Shootingstar des letzten Jahres nicht mehr erreichen.


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Loris Rouiller (Alpecin - Fenix)
Während der Schweizer in den internationalen Wettkämpfen nur wenig erreichte, können sich seine Ergebnisse in der Heimat sehen lassen. Vier seiner fünf Rennen in der EKZ Tour beendete er unter den besten fünf Fahrern. Auch den U23-Weltcup in Tabor (4.) und die U23-EM in Rosmalen (8.) kann man vorsichtig unter Erfolg verbuchen.

Dario Lillo (Scott)
International heuer quasi ungetestet, konnte der Schweizer zuletzt seinen Landsmann Rouiller in Schach halten. Damit hat er Junioren-Weltcupsieger des letzten Winters bewiesen, dass er den Anschluss in der neuen Kategorie geschafft hat.

Tim van Dijke (Jumbo - Visma Development)
Nach einer dreiwöchigen Pause, die der Niederländer zur Vorbereitung auf die Straßensaison nutzte, meldete er sich in Overijse mit einer 23. Platz zurück. Damit war der 20-Jährige, dessen stärkstes Arbeitgerät eigentlich das MTB ist, gleich wieder bei den besten Fahrern seines Alters.

Emiel Verstrynge (Tormans)
Der 18-Jährige ist der Shooting Star in der belgischen Szene. Als Junior letztes Jahr war er mehr als eine Klasse hinter dem damals überragenden Thibau Nys zurück, jetzt hat er ihn (und alle anderen Jahrgangsgenossen des Landes) überflügelt. Sein einziges Top 10 Reusltat erzielte er beim kleinen Cross in Gullegem, in seienr Alterskategorie gehört er aber meist zu den Besten. Dass auch er Sand mag beweist sein 4. Platz beim Junioren-Weltcup in Koksijde letzte Saison.


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Thibau Nys (Baloise Trek Lions)
Die Nichtnominierung des Junioren-Weltmeisters ist überraschend. Zwar lief seine Saison nicht wie geplant, zuletzt fuhr er sich aber in immer bessere Form. Seine Ausbootung sorgte in Belgier für Aufsehen, da der sohn von Crosslegende Sven Nys sicherlich zu den heißen Medaillenanwärtern gehört hätte.

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