Da hatten wir ihn – den "echten" Silvestercross am letzten Tag des alten Jahres. Und es war ein würdiger Abschluss der 14. Saison des WEC.
Das Wetter war, wie es besser nicht sein konnte: Sonnig, ca. 5°C und kaum Wind. Ideale Bedingungen also. Und die Strecke, die ja in diesem Jahr Premiere im WEC feiert, ließ eigentlich auch keine Wünsche offen. Der einzige Kritikpunkt, der stellenweise laut wurde: Fünf Mal runter vom Rad ist mindestens ein Mal zuviel. Denn es gab drei Doppelhürden, eine davon am Fuß eines Hügels. Nachdem dieser Hügel erklommen war, ging es runter und direkt nach einer 180-Grad-Kurve den halben Hügel wieder hinauf. Aufgrund der Bodenverhältnisse war das fahrend nicht zu bewältigen. Und dann gab es da noch diesen kleinen Umweg. Da fährt man so schön einen Waldweg entlang und schwupps, wird man mal kurz steil rechts runter geführt. Und hundert Meter weiter wieder rauf. Steigungsprozente gefühlte 70, Länge etwa drei Meter. Ganz schön fies das Ganze. Ja und dann gab es da noch ein Beach-Volleyball-Feld. Für einen Teil der FahrerInnen das sechste Mal runter vom Rad (und das nicht immer freiwillig).
Der Untergrund war entweder Asphalt, leicht geschotterte Wege oder Wiesen – und die Wiese waren tief. Und glitschig. An vielen Stellen daher sehr schwer zu fahren.
Insgesamt war das Feedback jedoch allenthalben sehr gut. Die Strecke ist anstrengend, macht aber Spaß.
Den Anfang machten wie immer die jüngsten Teilnehmer, die auf eine entschärfte Runde geschickt wurden. In der Nachwuchsklasse war fast alles wie gewohnt. Ben Hagedorn ging in der zweiten Runde in Führung und gab diese nicht mehr her. Felix Dierking musste sich dann eine Zeit lang mit Luca Harter auseinandersetzen, der ganz vorne mitfuhr, jedoch Pech hatte, weil ihm gleich drei Mal die Kette herunterfiel. Am Ende blieb für ihn der fünfte Platz. Felix Dierking fuhr also auf Platz zwei vor Paul (3.) und Jonas von Höne. Ben Hagedorn sicherte sich so den Gesamtsieg mit der höchstmöglich zu erreichenden Punktzahl von 420 Punkten vor Felix Dierkinig (391 Punkte) und Paul von Höne (382 Punkte).
Gleichzeitig gingen die Lizenzklassen U15 und U17 weiblich auf die Strecke sowie der einzige Starter der Hobbykids, Luka Bockelmann. Er schaffte es, sich quasi am Hinterrad von Philipp Gohla, dem Sieger in der U15, festzubeißen und somit an zweiter Stelle ins Ziel zu kommen. Auch er gewann die Gesamtwertung seiner Altersklasse. Philipp Gohla gewann das Rennen der U15 vor Melvin Trundle und Pascal Teupen, dem der dritte Platz reichte um die Gesamtwertung vor Philipp Gohla und Matteo Oberteicher für sich zu entscheiden. Die Schülerinnen dieser Altersklasse, die heute an den Start gingen waren Jacqueline Schäfer und Sandy Marie Böschen. Das Ergebnis in der Gesamtwertung lautet jedoch umgekehrt.
In der U17 weiblich traten Lina Rausch und Jo Ann Ponath gegeneinander an. Das Duell endete mit einem deutlichen Sieg für Lina Rausch. Sowohl in diesem Rennen als auch in der Gesamtwertung, die sie mit 16 Punkten Vorsprung gewann.
Im Anschluss folgten die Hobbyklassen. Er "kam, sah und siegte" trifft es im Falle von Tilo Dorowski nicht ganz. Es war sein erster Auftritt beim WEC und er wurde Dritter hinter dem heute sehr stark auftrumpfenden Oliver Nolte und Danny Muhle, der sich Tilo Dorowski beim Weihnachtscross in Harburg noch hatte geschlagen geben müssen. Danny Muhle holte sich den Gesamtsieg vor Arndt Röpke, dem heute ein siebter Platz reichte um das Gesamtergebnis zu festigen, und vor Florian Schmidt.
Der Sieger der Hobbysenioren stand bereits vor dem heutigen Renntag fest, da Helmut Fischer mit einer Ausnahme alle Rennen, in denen er angetreten war, auch gewonnen hatte – das heutige bildete da keine Ausnahme. Robert Kellner sicherte sich heute Platz zwei. Dass der Vorsprung von Helmut Fischer wieder ziemlich genau eine und eine dreiviertel Minute betrug, muss nicht extra erwähnt werden, oder? Thomas Meier lieferte wieder eine furiose Jagd auf den dritten Platz. Holger Komm wehrte sich nach Kräften, musste sich aber schließlich doch mit der Holzmedaille abfinden. Thomas Meier konnte sich mit dem Sieg in Vechta und diesem dritten Platz noch an Jochen Hollwedel vorbeischieben, der in den letzten beiden Rennen nicht angetreten war. So lautet die Gesamtwertung Helmut Fischer vor Thomas Meier und Jochen Hollwedel.
Auch Peter Wietzorek, Hobbysenioren drei, fuhr eine Minute und 41 auf Jan-Willem Relker heraus, der wiederum vor Detlef Irmer das Ziel erreichte. Peter Wietzorek, der seit dem Wechsel von Sven Harter in die Lizenzklasse jedes Rennen gewonnen hatte, sicherte sich damit auch den Gesamtsieg vor Jan-Willem Relker und Günter Breulmann.
Im Rennen der Hobby-Frauen siegte Rebecca Reckemeier gewohnt souverän vor Anika Schmidt und Sonja Wietzorek. In der Gesamtwertung liegt Sonja Wietzorek damit auf Rang zwei vor Karola Wiese, die heute nicht angetreten war.
Im nachfolgenden Rennen waren dann die männlichen Vertreter der U17 an der Reihe. Hier gab Julian Rottmann eines seiner eher seltenen Gastspiele im Weser-Ems-Cup und legte prompt einen Start-Ziel-Sieg hin. Ansgar Uhrmacher und Jan Toenhake vervollständigten das Podium. In der Gesamtwertung liegt Ansgar Uhrmacher vor Jan Toenhake und Nils Urbaniak dann wieder an erster Stelle.
Bei den Senioren 3 musste Peter Kessen am letzten Tag noch seine Gesamtführung abgeben. Stephen Lange zeigte sich in exzellenter Form und gewann das Rennen mit einer guten Minute Vorsprung während Peter Kessen leider vorzeitig aufgeben musste. Zweiter wurde heute Willi Plengemeier. Den dritten Platz sicherte sich Heiko Heuser. In der Gesamtrechnung liegt nun Stephen Lange vor Peter Kessen und Willi Plengemeier.
Michael Wedekin sicherte sich vor dem wieder genesenen Klaus Neuhaus und Helmut Philipp den heutigen Sieg. In der Gesamtwertung liegt er damit auf Platz zwei hinter Kees Hollenberg und vor Helmut Philipp.
Die Senioren 2 lieferten heute noch einmal ein spannendes Rennen mit vielen Wechseln an der Spitze ab. Peter Rohde, Heiko Nordmann und Michael Stenzel lieferten sich einen packenden Dreikampf. Vier Runden lang wechselte die Führung zwischen Peter Rohde und Heiko Nordmann, bis sich Heiko Nordmann schließlich lösen konnte und das Rennen gewann. Nach einem Fahrfehler von Peter Rohde konnte dann in der vorletzten Runde auch Michael Stenzel noch an ihm vorbeigehen und den zweiten Platz belegen. Für die Gesamtwertung ergaben sich dadurch keine Änderungen mehr auf den ersten drei Plätzen. Michael Stenzel gewann diese vor Heiko Nordmann und Christian Vosseberg, der heute nicht antrat.
Im Rennen der Frauen erwies sich Manja Wall wieder als zu stark für ihre Vereinskollegin Lisa Röpke. Zwischenzeitlich sah es so aus als könnte Lisa Röpke noch zu ihr aufschließen, letztlich musste sie sich aber doch geschlagen geben. Dritte wurde Silke Keil. In der Gesamtwertung liegt Nicole Walker-Olberding auf dem dritten Platz hinter Manja Wall und Lisa Röpke.
Das letzte Rennen war wie immer der Elite und den Junioren vorbehalten. Im Rennen der letzteren lieferte Franz Egert eine nahezu perfekte Performance, die ihm mehr als eine Minute Vorsprung auf Jonas Koschnick einbrachte. Dritter wurde Torben Döppenschmidt. Nach dieser grandiosen Leistung wäre es Franz Egert beinahe geglückt, in der Gesamtwertung noch an Jonas Koschnick vorbeizuziehen. Lediglich zwei Zähler trennen die beiden Erstplatzierten. Dritter ist auch hier Torben Döppenschmidt.
Auf Stefan Danowski traf der eingangs schon erwähnte Spruch mit dem Kommen, Sehen und Siegen dann aber doch noch. Bei seinem einzigen Start in dieser Saison beim WEC kämpfte er zunächst ein paar Runden lang mit Thomas Hannöver, Johannes Siemermann und Michael Witte um die vorderen Plätze bevor er sich absetzen konnte. Johannes Siemermann machte sich als einziger der anderen auf die Verfolgung, konnte das Loch aber nicht mehr zufahren. Michael Witte verhinderte, dass Stefan Danowski auf dem Podium von zwei Fahrern von der RSG Lohne-Vechta eingerahmt wurde indem er Thomas Hannöver den dritten Platz noch abnahm. Für die Gesamtwertung spielte dieses Ergebnis letztlich keine Rolle mehr. Thomas Hannöver konnte seine Führung behaupten und siegt vor Michael Witte und Alexander Schlenkrich.
Wir haben auch in diesem Jahr wieder einen Weser-Ems-Cup erlebt, der sich spannend, abwechselungsreich und immer wieder anders gezeigt hat. Dennoch bleiben die vertrauten Dinge wie die perfekte Organisation, der superschnelle Ergebnisdienst und die freundschaftlich familiäre Atmosphäre erhalten. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Veranstaltern, die diese Rennserie erst möglich machen und ganz besonders natürlich bei Daniel Schumacher, der diese Rennserie ins Leben gerufen hat und mit seinem Engagement dafür sorgt, dass sie jedes Jahr wieder in eine neue Auflage geht. Wir freuen uns auf den 15. Weser-Ems-Cup 2014.
Fotos gibt es in Kürze bei uns.
Norma Tiemann
- Andis Radsportfotos -