Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Superstars Wout van Aert und Mathieu van der Poel konnte sich der Niederländer vor seinen Landsleuten auf dem neu gestalteten Parcours gegen den Weltmeister durchsetzen.

Nachdem am Samstag die Soudal Classics Serie in Neerpelt ihren Anfang fand, geht es am Sonntag nun in den Norden der Niederlande. Hier im sandigen Gieten eröffnet seit einigen Jahren die Superprestige Serie.

Erstmals wurden auch die Damenrennen in voller Länge im Fernsehen übertragen.

Orange Boven beim Clash of the Champions

Es war mit Spannung erwartet worden, das erste Treffen der beiden neuen Superstars im Cross Sport. Ex Weltmeister Mathieu van der Poel hatte erneut wegen eine Operation an seinem Knie den Saisonstart verschieben müssen und stieg in Gieten in die Cross Saison ein, während sein grosser Konkurrent Wout van Aert bereits mit zwei Weltcup Siegen im Gepäck in die Nierderlande gereist war.

Und so kam es wie erwartet zum grossen Duell der beiden Stars, die sich schnell vom Rest des Feldes absetzten um sich dann nichts zu schenken. Als Mathieu van der Poel an den beiden Hürden zu Fall kam, schien es als ob das Rennen entschieden sei, aber der niederländische Meister konnte sich zurück kämpfen und als Wout van Aert in der letzten Runde mit Kettenproblemen kämpfen musste war der Sieg des Niederländers perfekt. Wout van Aert kam ob des technischen Defektes enttäuscht auf dem zweiten Rang ins Ziel, Laurens Sweeck, bewies nach seinem Sieg in Neerpelt erneut gute Form und sicherte sich den dritten Rang.

 Philipp Walsleben musste das Rennen vorzeitig beenden.

Sanne Cant siegt wieder

Bei den beiden Weltcup Renenn in Übersee musste sich Sanne Cant, die mit den warmen Temperaturen in den USA gar nicht zurecht kam, mit hinteren Plätzen zufrieden geben. Und so waren alle gespannt wie gut die Lillerin diese Enttäuschen verkraftet hatte, oder ob die Siegerin des Cross Vegas, Sophie de Boer, hier vor ihren Landsleuten der Europameisterin erneut eine Niederlage zufügen konnte. Aber Sanne Cant lies an ihrem Können und Siegeswillen keinen Zweifel aufkommen. Währen Nikki Brammeier das Feld zunächst für eine halbe Runde anführte übernahm Cant im Sand die Führung, die sie auch bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollte.

Hinter Cant konnte sich die Niederländerin Lucinda Brand noch vor Sophie die Boer durchsetzen. Brand, die ihr geringeres technisches Vermögen durch eine bärenstarke Kondition ausglich schien sogar eine Zeitlang Cant gefährlich werden zu können, aber einige technische Fehler sorgten am Ende doch für einen klaren Sieg der Europmeisterin. Sophie de Boer, die nach eigenen Angaben noch ein wenig unter Jet-Lag litt und die Anstrengungen ihres Sieges in Neerpelt noch nicht ganz überwunden hatte komplettierte das Damenpodium. Laura Verdonschot, die blutjunge Teamkollegin von Sophie de Boer bewies ein weiteres Mal, welch grosses Talent in ihr steckt und kam nur 14 Sekunden hinter de Boer auf den vierten Platz.

Jories Nieuwenhuis triumphiert

Gieten ist in vielerlei Hinsicht besonders. Hoch im niederländischen Norden in der Provinz Drenthe gelegen ist es vor allem für die niederländischen Fahrer ein besonderer Ansporn dieses Rennen vor heimischem Publikum zu gewinnen. Und so war es in der U23 Kategorie Joris Neiuwenhuis, der von Anfang an versuchte das Rennen zu bestimmen.

Doch sowohl Europameister Quinten Hermans als auch Weltmeister Eli Iserbyt versuchten lange den Sieg des Niederländers zu verhindern. Währen Eli Iserbyt das Rennen vorzeitig beendete, konnte Quinten Hermans immer in Schlagdistanz zu Niewenhuis bleiben. Und so dauerte es bis zu letzen Runde bis sich der Niederländer seienes Sieges freuen konnte. Am Ende gelang es ihm einen kleinen Vorsprung auf den Europameister ins Ziel zu bringen. Hinter Hermans wurde Yannick Peeters im Sprint Dritter, vor dem niederländischen Meister Sieben Wouters.

Jelle Camps Überraschungssieger im Sprint

Es sah lange so aus als könne Toon Vandenbosch einen weiteren Solosieg einfahren. Bereits früh hatte sich der junge Fahrer vom Nachwuchsteam der Rodhoft Brüder einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Hinter ihm hatte sich eine Vierergruppe gebildet, die anscheinend die restlichen Podiumsplätze unter sich ausmachen würde.

Doch gegen Ende des Rennens konnte die Gruppe immer näher an Vandenbosch herankommen, und so kam es zu einem Sprint auf der neu angelegten Zielgraden. Jelle Camps, den vermutlich niemand auf der Rechnung hatte, konnte die meisten Reserven mobilisieren und Toon Vandebosch in einem engen Sprint auf den zweiten Platz verweisen. Dritter wurde Thymen Arensman, der vor heimischem Publikum für einen niederländischen Podiumsplatz sorgte

 Text und Fotos: P. Scholz (CycloImpressions.com)

Strecke