Auch sechs Wochen nach Xaver sieht man dem Liether Wald an, dass er von dem Sturm heftig gebeutelt worden ist. Jede Menge Stapel von sauber zersägten Bäumen, viele Lücken im Baumbestand und an einigen Stellen immer noch ganze umgekippte Bäume sind deutliche Zeichen für das Wüten des Orkans aber auch für das Wirken vieler fleißiger Hände.
So konnte das eigentlich als "Nikolaus-Cross" geplante und bekannte Rennen an diesem Wochenende mit Verspätung doch noch stattfinden. Und im Nachhinein zeigt sich auch, dass diese Verschiebung dem Rennen keineswegs geschadet hat.
Aufgrund des nun entstandenen Doppelwochenendes zusammen mit dem Finale des Stevens-Cups in Buchholz gab es mehr Meldungen als zum ursprünglichen Termin, da viele die Gelegenheit wahrnahmen, das ganze Wochenende im Hamburger Raum zu verbringen.
Die Starterfelder waren entsprechend groß.
Und den Veranstaltern von der RG Uni Hamburg fehlte es auch nicht an kreativen Ideen um die durch den Sturm entstandenen natürlichen Hindernisse in die Rennstrecke einzubeziehen. An zwei Stellen wurden umgekippte Bäume kurzerhand zu Hürden umfunktioniert.
Auch in diesem Jahr wurde der Butterberg nicht fahrender sondern laufender Weise über die Treppe bezwungen, was von den meisten Fahrern wohl auch begrüßt wird.
Insgesamt wurde die Strecke gegenüber den Vorjahren nur dort verändert, wo es nötig war. Der technisch anspruchsvolle und abwechselungsreiche Kurs ist im Fahrerfeld zu Recht sehr beliebt und hat eine Menge zu bieten.
Unter anderem auch ein paar Überraschungen im Fahrerfeld und den Ergebnissen. Kieron Steinmann vom RC Bremen (U13) z. B., der bisher alle Läufe gewonnen hatte musste sich dieses Mal mit dem dritten Platz hinter Jasper Pahlke (Harburger RG) und Daniel Prien (RG Hamburg) begnügen.
Und den Sieger der Senioren 2 hatte wohl auch keiner so richtig auf dem Zettel – er selbst im Übrigen auch nicht. Lars Kneller vom FC St. Pauli fuhr ein super Rennen und holte sich den Sieg vor Andreas Dulkies und Stephan Warda. Dieses Podium hätte sich einen Tag später beinahe wiederholt. Wäre da nicht Ralf Schöllhammer vom VC Vegesack gewesen, der Stephan Warda den letzten Podiumsplatz wegschnappte. Ein sehr erfolgreiches Wochenende also für die Hamburger Truppe mit den Tarnfarben-Trikots.
Und weil wir es ja mit dem Wochenende nach den Masters-Welt- und den Deutschen-Meisterschaften zu tun hatten bekamen die Zuschauer auch manche bunten Streifen zu sehen. Beispielsweise in schwarz-rot-gold auf dem Trikot von Armin Raible (Senioren 3), der gleich das gesamte Senioren-Fahrerfeld aller drei Altersklassen an beiden Tagen in Grund und Boden fuhr. Oder als Regenbogenstreifen auf der Mütze von Manja Wall (und ganz heimlich auch am Trikot unter dem Trikot), der Masters-Weltmeisterin aus Bruchhausen-Vilsen vom Team Schmodder-Querfeldein.
Die Stimmung an beiden Tagen war auf und neben der Strecke ausgesprochen gut. Die Abschlussveranstaltung in Buchholz war wieder einmal von heftigem Wind und durchdringender Kälte geprägt. Da half nur der bis zum Schluss der Veranstaltung nicht versiegende Kaffee in der warmen Schützenhalle.
Wie immer gab es strahlende Sieger, Enttäuschungen, Defekte und auch ein paar Stürze, die jedoch mit einer Ausnahme glimpflich abliefen. Nur Julian Rottmann (U17), musste in Elmshorn das Gelände mit dem Verdacht auf Schlüsselbeinbruch im RTW verlassen. Wir wünschen Ihm von hier aus gute Besserung.
Mit dem Doppelfinale des Stevens-Cup ist die Cross-Saison auf deutschem Boden nun zu Ende gegangen. Es war ein würdiger Abschluss einer recht langen Saison, die bereits im September mit dem Rennen in Hamburg-Horn begonnen hat.
Norma Tiemann
- Andis Radsportfotos -