Der vierte Lauf der Bpost-Bank-Trofee wurde in Zdenek Stybars belgischer Heimatstadt Essen ausgetragen. Für die diesjährige Ausgabe, die erstmals unter dem Namen Stannah Cyclocross ausgetragen wurde, war auch ein neuer Parcours entlang des Bahngeländes entworfen worden. Da es in den letzten Tagen geregnet hatte, war die Strecke an einigen Stellen tief, und zwang die Fahrer zu Laufpassagen. Die Hürden  sollten sich im Verlauf des Rennens dann auch als tückische Fallen für den einen oder anderen Fahrer erweisen.

Die Nieuwelingen erföffneten bei kühlem und windigem Wetter den Renntag. Hier setzten sich bereits in der ersten Runde Thijs Wolsink und Alex Colman (beide Arta-Building Deschacht Plastics Cycling Team)an die Spitze des Feldes und gaben diese auch bis zum Ziel nicht mehr ab. Auf den dritten Platz kam Jappe Jaspers, der in der vorletzten Runde Jarne Driesen passierte.

Im Rennen der Junioren übernahm zunächst der Amerikaner Max Chance die Initiative und führte das Feld an, er konnte dann aber das Tempo nicht halten und wurde recht schnell nach hinten durchgereicht. Bereits in der zweiten Runde nahm Pieter van Roosbroeck das Heft des Handelns in die Hand und setzte sich an die Spitze. Im weiteren Verlauf des Rennens baute er seinen Vorsprung vor dem zweitplatzierten Sybren Jacobs kontinuierlich aus und fuhr am Ende einen ungefährdeten Sieg ein. Ludwig Cords vom Stevens Racing Team fuhr ein beindruckendes Rennen. Aus der zweiten Startreihe gestartet, lag er Ausgangs der ersten ersten Runde noch auf dem sechsten Platz. Im weiteren Verlauf des Rennens fuhr er kontinuierlich nach vorne und hatte Eingangs der dritten Runde den bis dahin drittplatzierten Chance ereicht. Von da an gab baute er seinen Vorsprung vor den Verfolgern aus, und kam am Ende auf einen mehr als verdienten dritten Platz.

Im Rennen der Beloften war es Toen Aerts, der das Feld vor Tim Merlier und David von der Poel zum ersten mal über die Hürden, die in diesem Renen zum ersten Mal eine entscheidende Rolle spielen sollten führte. Bald bildete sich eine Gruppe aus David van der Poel, Tim Merlier, Wout van Aert, Laurens Sweek und Mathieu van der Poel die das Rennen bestimmte.  Mathieu van der Poel und Tim Merlier sprangen jeweils über die Hürden und beiden wurde dies auch zum Verhängnis. Während Mathieu sich nach seinem Sturz wieder nach vorne arbeiten konnte, verlor Tim Merlier Boden.
Am Ende setzte sich Wout van Aert (Telenet Fidea Cycling Team) ab und gewann vor dem amtierenden belgischen Meister Laurens Sweek. Mathieu von der Poel (BKCP Enertherm) konnte seinen Bruder David (BKCP  Powerplus) auf der Ziellinie noch abfangen und errang damit den letzten Podiumsplatz. Der von seinen Stürzen gezeichnete Tim Merlier kam am Ende als siebter ins Ziel.

Bei den Damen bildete sich schnell eine prominente Dreiergruppe. Vom Start übernahm amtierende Europameisterin Helen Wyman die Führung, ihr folgten die belgische Meisterin Sanne Cant und die britische Meisterin Nikki Harris. Ellen van Loy, die ein wirklich starkes Rennen fuhr, konnte dem Trio bald nicht mehr folgen. Während Hellen Wyman sich vorrübergehend absetzen konnt, fuhren Nikki Harris und Sanne Cant ein packendes Rennen und schenkten sich nichts. In der vorletzten Runde hatten sie die Lücke zu Helen Wyman geschlossen. Sanne Cant versuchte mehrmals zu  attackieren. Auf dem letzten Wiesenstück setzte sie den entscheidenden Angriff und konnte sich vor Helen Wyman setzen. Im abschliessenden Schlusssprint liess sich Sanne Cant(Enertherm BKCP) den Sieg nicht mehr nehmen und gewann das Rennen verdient vor der Helen Wyman (Kona Cycling Team) und Niki Harris (VZW Young Telenet Fidea Cycling Team)

Bei den Männern war der Lokalmatador Zdenek Stybar zum ersten Mal in dieser Saison in einem Eliterennen am Start. Stybar, der vor kurzem das Charity Race Boonen and Friends in Mol gewonnen hatte wurde von den Zuschauern mit grossem Applaus begrüsst und musste wegen fehlender Weltranspunkte aus der dritten Startreihe starten.Zunächst übernahm Thys van Amerongen die Intiative und führte das Feld an den Stannah Treppen in der zweiten Runde. Doch schon bald übernahm Sven Nys die Führung und konnte sich in der ersten Laufpassage vom Rest absetzen. Ihm folgeten Kevin Pauwels und Stenek Stybar. Nys sah eigentlich schon wie der sichere Sieger aus, und fuhr einsam an der Spitze. Doch die Hürden die bereits bei den Beloften für eine Entscheidung sorgten griffen auch hier wieder ins Geschehen ein. Beim Versuch zu springen Stürzte Nys und verletzte sich an Schulter und Unterarm. Er befürchtete zunächst sich den Unterarm gebrochen zu haben, konnte das Rennen dann aber doch fortsezten. Mittlerweile hatten ihn jedoch einige Fahrer überholt und Sven startete eine seiner bekannnten Aufholjagden. Die Führung des Feldes hatte mittlerweile der wie entfesselt fahrende Kevin Pauwels übernommen und gab diese auch nicht mehr bis ins Ziel ab. Anscheinend ist nach seinem Sieg am vergangenen Wochenende der Knoten bei Kevin wirklich geplatzt. Sven Nys kam mit einem furiosen Rennen dann noch auf den zweiten Platz, Niels Alber rundete das Podium ab. Stybar beendete das Rennen am Ende auf dem achten Platz.

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Text und Photos : Peter Scholz (Cycloimpressions.com)