Pressemeldung zur Deutschen Meisterschaft im Radcross

Pressemitteilung vom RC Kleinmachnow, Ausrichter der Deutschen Cyclocross Meisterschaften am 07. und 08. Januar 2012 in Kleinmachnow bei Berlin               

Große Fahrerfelder, ausgeglichene Kräfteverhältnisse und eine potentielle "Schlammschlacht" 

Die Deutschen Cyclocross Meisterschaften in Kleinmachnow am kommenden Wochenende, versprechen viele spannende sportliche Höhepunkte zu liefern. Falls die Wettervorhersage recht behalten sollte, droht den Rennfahrern eine echte Schlammschlacht. Genau die Bedingungen, die traditionell zum Crossfahren gehören - fast wie der Schnee zum Skilaufen.  Für die Sportler heißt das: Besonders kräftezehrende Schlamm-Passagen absolvieren und trotz schwindender Kräfte auf schmalen Reifen und glitschigen Baumwurzeln nicht die Konzentration, geschweige denn die Balance verlieren.  Für die Zuschauer heißt das: Warm anziehen und mit einem Glühwein in der Hand ein sportliches Spektakel sondergleichen bestaunen. Insgesamt haben sich 400 Sportler und Sportlerinnen aller Altersklassen zu den Rennen angemeldet. Für eine nationale Crossmeisterschaft wird damit ein neuer Teilnehmerrekord gesetzt. Allein das Hauptrennen am Samstag (Start 14:50 Uhr) der "Master" in der Altersklasse ab 41 Jahre, ist mit fast 100 Starten besonders dicht besetzt. Die zum Teil enge und winklige Rennstrecke in den Kleinmachnower Kiebitzbergen wird damit an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Für die Sportler stellt besonders die Startphase eines so großen Fahrerfeldes eine nicht ganz ungefährliche Herausforderung dar. Es gilt einerseits nicht zu viel Zeit auf die Spitze zu verlieren, die sich auf noch freier Strecke versuchen wird vom Hauptfeld schnell abzusetzen. Andererseits wird jeder Fahrer versuchen, möglichen Staus oder gar Stürzen aus dem Wege zu gehen. Im Masterrennen will Jens Schwedler, amtierender Deutsche Meister und mehrfacher Weltmeister der Masterklasse, ein letztes Mal seinen Titel verteidigen. Der erneute Gewinn des begehrten Meistertrikots soll krönender Abschluss und zugleich Abschied für ihn sein, denn er will anschliessend seine Rennkarriere beenden. «Diesmal ist das endgültig» sagt er, denn er hatte diesen Schritt in 2005 schon einmal unternommen, nur um ein paar Jahre später - zum Leidwesen seiner Konkurrenz - wieder in das Renngeschehen einzugreifen. Ob er sich jedoch am Samstag gegen die zahlreiche und derzeit besonders starke Konkurrenz, wie Timo Berner, Lars van der Sloot oder den ebenfalls aus Hamburg kommenden Stefan Danowski durchsetzen kann, wird sich zeigen. Ein weiteres Novum wird am Samstag das erstmalig im Rahmenprogramm einer Cross DM stattfindende Jedermannrennen sein. Unter dem nicht ganz bierernsten Titel "Bestenermittlung Querfeldein 2012" starten über 100 Männer in zwei Vorläufen. Im anschliessenden Finale der besten 40 machen dann auch 5 tapfere Frauen die "Beste" unter sich aus. Und das alles bei Flutlicht: Der ausrichtende Verein, RC Kleinmachnow, hat sich mit dem Vorhaben, die etwas verkürzte Rennstrecke für das Finalrennen der Jedermänner und Frauen komplett auszuleuchten, eine immense technische und logistische Aufgabe gestellt. Man darf gespannt sein, wie ein Rennen bei solchen Bedingungen und wohlmöglich bei widriger Witterung durchführbar ist. Mit einer zünftigen "After-Race-Party" am Samstagabend will man dann die aufgeweichten Rennfahrer und Rennfahrerinnen wieder aufpäppeln. In den Eliterennen der Frauen (Start 13:00 Uhr) und der Männer (Start 14:30) am Sonntag ist ebenfalls mit Kräfteverhältnissen zu rechnen, die für spannende und teils taktische Rennen sorgen dürften. Bei den Frauen steht erneut die Titelverteidigerin, international seit vielen Jahren erfolgreiche und mehrfache Weltmeisterin Hanka Kupfernagel am Start. Eine ihrer interessantesten Herausforderinnen ist vielleicht Trixi Worrack. Ihr eigentliches Metier ist zwar der Strassenradsport, wo sie 2009 Deutsche Meisterin im Zeitfahren und 2006 Vizeweltmeisterin auf der Strasse wurde, aber auch beim Cross ist ihr eine Überraschung zuzutrauen. Ebenfalls chancenreiche Titelaspirantin ist die erst 21-jährige Allgäuerin Sabrina Schweizer. Sie hat zuletzt mit guten Platzierungen im Cross Weltcup und insgesamt 5 Siegen im Deutschlandcup auf sich aufmerksam gemacht. Bei den Männern drückt ganz Kleinmachnow seinem Lokalmatador Philipp Walsleben die Daumen. Die Vorbereitung des in Belgien lebenden und für das BKCP-Powerplus startenden Profis wurde jedoch zuletzt durch eine Viruserkrankung behindert. Auch wenn kürzlich ein sechster Platz im international stark besetzten Fidea Crossrennen in Leuven einen Formanstieg vermuten lässt, steht der amtierende Meister dieses mal mehr den je unter Druck: Seinem stärksten nationalen Konkurrent, dem Stahnsdorfer Christoph Pfingsten, der für die holländische Equipe Cyclingteam De Rijke fährt, und zusammen mit Walsleben in Kleinmachnow als Grundschüler mit dem Crosssport begann, werden von Insidern sehr gute Chancen eingeräumt."Alles andere als die Meisterschaft zu holen sei eine Enttäuschung", gibt er sich in den Medien zuversichtlich und kämpferisch. Walsleben kann jedoch einen Trumpf ausspielen: Der Stolberger Marcel Meisen, ebenfalls Fahrer im Team BKCP-Powerplus, könnte eigene  Titelaspirationen opfern und seinem Teamkollegen Walsleben taktische Hilfe leisten. Bei ausgeglichenen Kräfteverhältnissen zwischen Pfingsten und Walsleben könnte das ein entscheidender Vorteil sein. Auch die Variante durch abwechselnde, überraschende Angriffe von Meisen und Walsleben, den Titel um jeden Preis im Team BKCP-Powerplus zu halten, egal ob das Trikot am Ende von Walsleben oder Meisen gesichert wird, wäre eine große Herausforderung für Christoph Pfingsten. Eine taktische Variante die sicher für Hochspannung an der Strecke sorgen würde.

Wer vor Ort ist kann uns gerne auf dem Laufenden halten : info@cx-sport.de