Crosser aus 17 Nationen am StartWas haben Cross-Radsportler und Organisatoren von Cross-Strecken in Lorsch gemeinsam? Sie geben Vollgas, jeder auf seinem Terrain. Cheforganisator Algis Oleknavicius und seine Team vom RV Einhausen haben die Radstrecke östlich des Klosters Lorsch schon soweit hergerichtet, dass pünktlich die Crosspedaleure das Training beginnen können. „Wir sind voll im Soll, den Zeitplan den wir uns vorgegeben haben, konnten wir einhalten. Wir sind soweit fertig, die Strecke ist in bestem Zustand. Nun muss nur noch das Wetter passen, genügend Zuschauer kommen – dann können die Sportler um den Titel eines Europameisters und um Punkte kämpfen. Unsere Vorarbeit ist gemacht“, freut sich ein recht entspannter Rennorganisator auf den GGEW City Cross Cup in Lorsch. Am 8. und 9. November wird die Klosterstadt Lorsch zum wiederholten Male in den Blickpunkt des Spitzenradsportes geraten. Der Bürgermeister der Karolingerstadt, Christian Schönung, freut sich ganz besonders auf dieses Event: „Gegen Ende unseres 1250. Gründungsjubiläums ist das ein weiteres, richtig großes Highlight“. Christian Schönung weiß von was er spricht, nimmt er doch selbst die Strapazen auf sich und wird beim ersten Startschuss am Samstagmorgen um 9.30 Uhr im Jedermannrennen mit der Startnummer 1 ins Rennen gehen. Mit diesem Rennen, dass bereits fast 80 gemeldete Teilnehmer haben wird, beginnt ein zweitägiges Radspektakel, dass die Crossfans in Europa noch nicht erlebt haben. In nicht weniger als neun Klassen geht es um den Titel eines Europameisters. Neben den Masters werden die Titel auch bei den Junioren und Juniorinnen der U 19, den Männern U 23 und den Damen vergeben. Am Samstag endet der Renntag mit einem Weltklasserennen der Kathegorie C 1 bei den Männern. Der Sonntag beginnt um 8.45 Uhr erneut mit einem Jedermannrennen, dass Finale bildet dann um 15 Uhr erneut mit einem Herrenrennen der C 2-Kathegorie. Zwei vollbepackte Renntage lassen Lorsch erneut zum Mekka der Radsportspitze im Crosssport werden.
Die Crossstrecke
Die Strecke hat insgesamt eine Gesamtlänge von 2600 Metern. Sie befindet sich am Ostrand Lorsch in unmittelbarer Nähe des Weltkulturerbes Kloster Lorsch. Es handelt sich um eine kombinierte Strecke mit Asphalt- und Pflasteranteilen im Start- und Zielbereich und einigen Treppenpassagen. Der überwiegende Teil der Gesamtstrecke muss in sehr schwierigem Gelände absolviert werden. Von zentraler Bedeutung sind insbesondere die Streckenteile, die im Bereich der Odenwaldallee im Gelände liegen. Ständig wechselt die Fahrtrichtung, hier sind insbesondere die Steuerkünste der Radsportler gefragt. Die zu überwindenden Hindernisse, u. a. die GGEW-Hürde im Gelände, stellt für sich schon ein Highlight der Strecke dar. Die Strecke genießt bei den Fahrern einen sehr guten Ruf, denn die Zuschauer sind sehr nah dabei und können die Sportler fast von jedem Punkt der Strecke anfeuern. Das Raddepot für das Wechseln der Räder liegt unmittelbar im Bereich des Fahrerlagers.
TV-Sender, Journalisten und Fotografen aus sieben Ländern berichten
Die Veranstaltung in Lorsch wurde bereits im Vorfeld sehr stark wahrgenommen. Bisher über 50 Journalisten und Fotografen aus sieben verschiedenen europäischen Ländern haben sich im Vorfeld für die Veranstaltung akkreditiert. Der Hessische Rundfunk wird live von der Strecke über das Elite-Rennen der Damen berichteten und einen Beitrag für die Sportsendung am Samstag um 17.30 Uhr produzieren. Die regionalen TV-Sender RNF und Metropolregion TV werden ebenso vom GGEW City Cross Cup berichten wie Matern TV aus Lorsch. Selbst aus Belgien hat sich der Sportsender Sporza TV für die Europameisterschaft akkreditiert. Und nicht zuletzt wird ein Livestream über das zweitägige Event von CX-Sport produziert und übertragen.
Athleten aus 17 Nationen am Start
Unglaublich, was für eine riesige Resonanz die Veranstaltung in der Radsportszene findet. In allen Rennen sind Starterfelder zu erwarten, die die bisherigen Zahlen zum Teil sprengen. Für das Rennen um den EM-Titel der Junioren haben bisher 86 Teilnehmer aus 14 Nationen gemeldet. Unter den deutschen Teilnehmern findet man mit Ludwig Cords eines der größten deutschen Crosstalente. Zuletzt startete er beim Cyclocross in Mannheim, belegte dort Platz zwei und gewann in Bad Salzdetfurth das Rennen der Junioren im Deutschland-Cup. Enorm stark ist auch das Starterfeld bei den U 23-Männern. Das Rennen wird am Samstag um 13 Uhr gestartet und dauert 50 Minuten. Neben den enorm starken Belgiern und Niederländern sind auch mit Felix Drumm und den Lindenau-Brüdern Max und Paul sehr gute deutsche Crossfahrer am Start. Insbesondere Felix Drumm, Deutscher Crossmeister des Jahres 2014, freut sich auf die Lorscher Strecke: „Lorsch ist eine meiner Lieblingsstrecken. Die vielen Zuschauer feuern einen toll an. Da gibt man noch einmal ein bisschen mehr, dass macht richtig Spass“. Aus der Tschechien Republik hat Vojtech Nipl für dieses Rennen gemeldet. Er gewann vor zwei Jahren das Rennen der Elite in Lorsch und versetzte die Zuschauer in Staunen, als er die Hindernisse auf der schweren Strecke übersprang und nicht wie die anderen, vom Rad stieg und zu Fuß bewältigte. Der Belgier Aert van Wout dürfte ganz sicher um den Sieg mitreden wollen. 20 Jahre alt, Weltmeister, Toppfahrer – über ihn muss man reden, wenn es um den Titel eines Europameisters geht.
Ein absolutes Highlight könnte das Rennen der Elite Damen werden. Für das Rennen, dass am Samstag um 14.10 Uhr gestartet wird, haben Radsportlerinnen aus bisher 10 Nationen gemeldet. Mit Lisa Heckmann vom VC Darmstadt startet eine Sportlerin aus der Region. Die 22–jährige scheint recht gut in Form zu sein, gewann letztes Wochenende das Rennen in Kleinmanchow, dass zur Serie um den Deutschland-Cup zählt, vor Jessica Lambracht aus Hildesheim. Die drittplatzierte dieses Rennens, Stefanie Paul aus Hannover, wird ebenfalls in Lorsch zu sehen sein.
Die Rennen um den Sieg der C 1 – Kathegorie bildet am Samstag um 15 Uhr den Schlusspunkt des ersten Veranstaltungstages. Hier wird die absolute europäische Spitze am Start sein. Simon Zahner aus der Schweiz, der US-Amerikaner Jonathan Page, der Belgier David van der Poel, alles bekannte Namen der Crossszene, haben für Lorsch zugesagt. Mit Philipp Walsleben, Deutscher Meister des Jahres 2014 und Marcel Meisen, hält Germany dagegen. Der enorm starke Sascha Weber aus dem Saarland belegte zuletzt Cyclo Cross International de Marle (C2) den dritten Platz, meldete ebenfalls in Lorsch. Immer mit der Nase im Renngeschehen vorne dabei zeigten sich Ole Quast und Michael Schweizer, zwei namhafte Crossfahrer. Aber auch die lokalen Größen zeigen sich in der Klosterstadt. Jan Dieteren und Christian Mager, beide Team Stölting, haben ebenso zugesagt wie die Brüder Bastian und Benedikt Becker (beide SSG Bensheim). Den endgültigen Schlusspunkt unter eine herausragende Veranstaltung bildet ein bestens besetztes C 2 – Rennen am Sonntag, 9. November. Dieses Rennen wird um 15 Uhr gestartet. Nach derzeitigem Stand werden 80 Rennfahrer am Start sein.
Hobby- und Jedermannrennen jeweils zu Beginn
Was wären solche Event, wenn die Amateure unter den Radsportlern nicht auch ihre Visitenkarte abgegeben dürften. Um 9.30 Uhr (8. 11.) und 8.45 Uhr (9. 11.) eröffnen sie jeweils die Renntage und testen die Radstrecke. Große Starterfelder sind garantiert und Nachmeldungen noch möglich. (pfl)