EKZ TOUR Meilen: Schweizer Dreikampf um den Gesamtsieg

Am Berchtoldstag, 2. Januar, trägt die Schweizer Radquerserie EKZ CrossTour zum dritten Mal ihren Finallauf in Meilen aus. Marcel Wildhaber geht als Leader mit einem beachtlichen, aber alles andere als sicheren Vorsprung ins Rennen. So kommt es zu einem spannenden Schweizer Dreikampf um die Gesamtwertung.

 

Was vor knapp vier Monaten in Baden begonnen hat, wird nun zu Ende geführt. Zum letzten von insgesamt sechs Mal heisst es Punkte sammeln für die prestigeträchtige Gesamtwertung. Während in drei Nachwuchskategorien die Gesamtsieger bereits vor dem Finallauf feststehen ist besonders bei der abschliessenden Kategorie der Männer Elite ein Rennen mit viel Spannung und Dramaturgie vorprogrammiert.

 

Wildhaber im Vorteil, aber mit gemischten Gefühlen

 

Dank seinen Siegen in Bern und Aigle hatte Marcel Wildhaber (Scott-SRAM) die Führung in der Gesamtwertung bereits im Oktober übernommen und diese seither nicht mehr abgegeben. Allerdings liefen die letzten beiden Rennen in Hittnau und Eschenbach nicht nach Wildhabers Wunsch. So konnte Nicola Rohrbach bis auf 29 Punkte an Wildhaber herankommen und sich die Chancen auf den Gesamtsieg aufrechterhalten. Will Rohrbach, oder auch der drittplatzierte Simon Zahner, den letztjährigen Gesamtsieger Wildhaber noch aus dem grünen Leadertrikot fahren, braucht es einen Exploit.

 

Dessen ist sich Rohrbach bewusst: «Um die CrossTour zu gewinnen, braucht man mindestens einen Sieg. Ich weiss, dass es schwierig wird. Aber mit einem tollen Tag ist alles möglich», so der aktuelle Gesamtzweite. Währenddessen blickt der Gejagten Wildhaber mit Respekt auf das Rennen in Meilen. Er sei sich bewusst, dass Rohrbach und Zahner noch an ihre Chancen glauben. «Ich werde im ersten Renndrittel voll auf mich konzentriert sein. Erst danach kann ich allenfalls ein bisschen taktieren», fasst der Titelverteidiger seine Ausgangslage zusammen.

 

Zehn Siegesanwärter

 

Doch für den Tagessieg kommen in Meilen noch ganz andere Fahrer, die im Kampf um Grün keine Rollen spielen, in Frage. Allen voran der Deutsche Meister Marcel Meisen, welcher im Vorjahr in Meilen gewann und in dieser Saison die letzten beiden Läufe in Hittnau und Eschenbach für sich entschied. Gewinnt Meisen, schafft er als erster Fahrer in der Geschichte der CrossTour einen Hattrick mit drei Siegen in Folge und zieht mit den beiden Rekordsiegern Francis Mourey und Marcel Wildhaber gleich. Diese haben total vier Siege auf ihrem Konto.

 

Wie bei allen Rennen der EKZ CrossTour verspricht die Ausgangslage viel Spannung. Neben den drei besten Schweizern in der Gesamtwertung gehören Lars Forster und Andri Frischknecht ebenso zu den Favoriten aufs Tagespodium, wie der Niederländer van der Poel, der Belgier Cleppe und die beiden Franzosen Canal und Chainel.

 

Weltnummer 5 Eva Lechner favorisiert

 

Bei den Frauen kommt es zum grossen Aufeinandertreffen der Vorjahressiegerin und WM-Siebten Christine Majerus (Lux) und der Meilen-Siegerin aus dem Jahr 2016, Eva Lechner (Ita). Lechner, die aktuelle Fünfte der Weltrangliste ist dabei zu favorisieren, denn sie beeindruckte nicht nur in Eschenbach als Siegerin, sondern auch als Weltcup-Dritte in Namur und Zolder. Dahinter stehen mit der Leaderin Pavla Havlikova, der Schweizer Meisterin Jasmin Egger-Achermann und der Französin Lucie Chainel gleich eine Hand voll weitere Mitfavoritinnen am Start. Im Gesamtklassement kann die Leaderin Havlikova nur durch Krankheit, einem Defekt oder einem Sturz gebremst werden. Die Tschechin steht mit 60 Punkten Vorsprung auf Egger-Achermann kurz vor ihrem zweiten Gesamtsieg der EKZ CrossTour.

 

Meilemer wollen Heimvorteil nutzen

 

Die Fahrerinnen und Fahrer des organisierenden VC Meilen wollen zu Hause positiv überraschen. Allen voran Sina Frei, die amtierende U23-Weltmeisterin im Mountainbike. Frei befindet sich momentan in der Spitzensport-RS und hat in diesem Winter bis zu ihrem Sieg am 26. Dezember in Dagmersellen keine Radquerwettkämpfe bestritten. Ihre jüngere Klubkollegin Lara Krähemann hat rein rechnerisch sogar noch die Chancen auf einen Podestplatz im Gesamtklassement der Frauen: „Ich rechne nicht, aber ich werde alles geben und versuchen die fehlenden Punkte wettzumachen.»

 

Der dritte Meilemer mit Ambitionen, Simon Zahner, will über sich hinauswachsen, damit er in der Gesamtwertung aus eigener Kraft so gut wie möglich abschneiden kann.

 

Treffpunkt für die ganze Region

 

Der Renntag dauert von 9 Uhr bis nach 17 Uhr. Mit Hobbyrennen, Kinderrennen und den Nachwuchskategorien gibt es neben den Eliterennen ein dicht gedrängtes Programm. Die Allmend wird am 2. Januar zum Treffpunkt in der Region, um gemeinsam mit Familie und Freunden ins neue Jahr zu starten.