Das war der NRW-Cross-Cup 2018

Sechs Rennen sind vorbei und es lohnt sich mal einen Blick darauf zu werfen was im Herbst so in NRW los war:

Dorsten

Bereits der Auftakt der Serie setzte ein Zeichen: Der NRW Cross Cup will Cyclocross im Westen nach Jahren auf ein anderes Level heben. Die echt profihafte Organisation ging dabei keineswegs auf Kosten einer sympathisch, entspannten Atmosphäre. Klar leistete das Wetter auch seinen Beitrag dazu, aber an jeder Ecke merkte man, dass der Anspruch des RSC darüber hinaus geht einfach ein Stück Crossrennen abzuliefern. Man schmeckte es am Kuchen, hörte es an der Livemusik, erfuhr es auf der Strecke. Das Konzept lockte nicht nur ein großes Starterfeld, sondern auch einige Besucher an.

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/19206784

Video: https://youtu.be/yywJ6ckIjWE

Radevormwald

Der NRW-Cup war in Radevormwald ja nur die kleine-Schwester-Rennserie. Am Vorabend drehte Marcel Meisen hier seine Runden im Deutschland-Cup. Unter Flutlicht. Zusammen mit einem Rahmenprogramm war der NRW-CUP ein Teil eines ganzen Crosswochenendes. Entsprechend viel Aufwand konnte natürlich getrieben werden. Dies merkte man auch der Strecke an, die genau so entlang der Hänge es Nadelwalds um das Stadion Kollenberg angelegt war, dass ein Hobbycrosser keine Chance hatte seinen Rhythmus zu finden. Der trockene Sommer machte den weichen waldboden fluffig und staubig. In kurven durchaus anspruchvoll. Erhebliches Verbesserungspotential gäbe es bei der Kaffeeversorgung. Auch Kuchen war nicht aufzutreiben.

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/19206784

 

Aus dem Stadion gehrs auf den Waldparcour

 

Emsdetten

 

Nördlich und westlich von NRW ist Cyclocross zuhause. Und so lohnt sich auch immer die etwas weitere Anreise aus den Ballungsgebieten. Der Parcour war flach und etwas flowiger. Das gilt aber wahrscheinlich nur nach den Trockenheitsrekorden in diesem Jahr. Die Organisation war über jeden Zweifel erhaben. Hier merkt man schon die Crosstradition, aber auch die Backtradition und die Grilltradition. Leider haben sich nicht so viele Rheinländer auf den Weg nach Emdetten gemacht. 

 

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/19206784

 

Hürth-Kendenich  

 

Nach der Matschschlacht im letzten Jahr gabs im Vorfeld des Raiba Radcross nichts mehr zu lesen oder zu hören von Wald- und Wiesen-Kriterium. Die Strecke um das Rubyheim ist natürlich technisch nicht die anspruchsvollste. Aber so macht Sie die Serie auch echt abwechslungsreich. Hier ist für Jeden was dabei. Für Einsteiger ist der Klassiker in Kendenich ein super Einstieg in den Rennsport. Sehr beeindruckend ist die Zuschauerzahl, die vielleicht auch etwas von den Straßenstars angelockt werden. Kölsch, Kuchen, Rennwurst: Vom Feinsten!

 

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/8512258?filter=overall

 

Kreuzweingarten 

 

Eine lange Crosstradition wie in Kendenich gibt’s hier noch nicht. Um so beeindruckender ist daher die Kreativität mit der die Strecke abgesteckt wurde. Es gab Alles an Untergründen und Schickanen aber auch einige Geraden um Lunge und Kopf frei zu bekommen.  Ein beachtliches Fahrerfeld pilgerte an den Rand der Eifel. Feierabencrosser wie Radprofis zelebroierten gemeinsam den Spaß am Crossen und genossen bei guter, klassischer Rennverpflegung den Herbstnachmittag. Christian Siedlers Video fängt dies super ein:

  

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/19383646?filter=overall

Video: https://youtu.be/NzBB4O_jgjQ

Pulheim

Im Kurs in Pulheim ist Alles zusammen gepackt: Schotter, Wiese, Wald, Sand, kurze knackige Steigungen und jede Menge spitze Kurven. Der Pulberg ist gleich zweimal zu erklimmen und kostet trotz überschaubarer Höhe auch Körner. Die antreibende Musik, Glocken und Rufe helfen dabei und machten die ein oder andere Sekunde gut. Sowohl an Berg als auch in Zielbereich sammelten sich trotz kalt-windiger Bedingungen einige Zuschauer. Zum entspannten verweilen bei Kaffee und Kuchen wars draußen schlicht zu kalt.

Strava-Segment: https://www.strava.com/segments/16659621?filter=overall

 

Mein Fazit: 

Wer vor 30 Jahren schon radsportbegeistert war darf mich gerne korrigieren, aber NRW war über Jahrzehnte ein Cross-Entwicklungsland. Ich bin ansonsten eher ein Kritiker von Verbands- und Vereinsmeierei, aber was der Radsportverband NRW und die veranstaltenden Vereine mit Sponsorenunterstützung hier auf die Beine gestellt haben ist echt beeindruckend. Es ist genau die richtige Initiative zur richtigen Zeit. Viele haben Blut geleckt und werden Weitere anstecken. – Cross is coming to NRW und mir fällt nichts ein was diese Entwicklung nun noch aufhalten könnte.

 

(alle Fotos sind von Christian Siedler, Philip Dahlmann oder Pikas Freundin)

 

 

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