Cross EM : Die Macher in Frankfurt

           Ohne diese „Macher“ wäre eine spannende Radsportdisziplin in Frankfurt nicht mehr präsent 
                                     Wahl, Dorn, Frank, Sobeck und Deimer:
                         Fünf tatkräftige Männer mit einem Herz für den Radcross 

 

 

Energie und Tatkraft verbindet die Macher der Radcross-Europameisterschaft am 7. November 2010. Dass dieser Wettbewerb vom Radsport-Weltverband ohne Zögern an den Velociped-Club (VC) nach Frankfurt vergeben wurde, ist fünf Personen zu verdanken: den Urgesteinen des VC, Walter Wahl und Horst Dorn, dem Frankfurter Sportdezernenten Markus Frank, dem Hauptsponsor Erhard Sobeck von Hansen Kreative Werbetechnik aus Dreieich-Sprendlingen und Dr. Reinhard Deimer, dem VC-Vorsitzenden. „Wir wollten vom Verein aus mehr für den Radcross tun“, sagt Deimer, der sogleich Sponsor Sobeck für seine Konzeption begeistern konnte. „Als wir unserem Sportdezernenten Frank von unseren Europameisterschaftsplänen erzählten, sagte er sofort seine Unterstützung zu“, blickt Deimer zurück. Ohne die Förderung der Stadt wäre der Radcross in Frankfurt tot, sagen die VC-Chefs. Zum Glück betrachten die Stadtväter den Radcross als wichtige Sportveranstaltung. „Mich fasziniert immer wieder, mit wie viel Herzblut und echter Radsportleidenschaft die Vereinsvertreter die Radcross-Veranstaltungen organisieren“, meint Sportdezernent Frank. „Neben dem hohen Stellenwert, den eine EM mit sich bringt, ist es aber auch die authentische Art der Veranstalter, die den Radcross zu einem festen Bestandteil des Frankfurter Veranstaltungskalenders machen.“ 

Früher erledigten Wahl und Dorn, 74 und 75 Jahre alt, von Beruf einst selbstständiger Speditionskaufmann und Eigentümer einer Eisenschlosserei, die ganze Arbeit um den Radcross allein. Heute ist bei der Vorbereitung eher Mannschaftssport angesagt. Im Organisationsteam werden alle Planungen abgesprochen und vorgenommen. „Ich vermittle dabei zwischen dem von vielen Ideen sprudelnden Herrn Sobeck und unseren grauen Eminenzen. Das klappt gut und ist effizient“, erläutert Deimer, der vor 15 Jahren als einfaches Vereinsmitglied dem Radsportclub beitrat und 2006 „an die Oberfläche gespült wurde“. Vereinsvorsitzender wurde er sicherlich auch, weil er sich als Diplomkaufmann gut in Finanzfragen auskennt. 

„Wir sind zwei Radsport-Verrückte“, sagt Wahl über sich und seinen Freund Dorn. Schon als Jugendliche und junge Männer ließen sie keine Gelegenheit aus, dem Radsport zu frönen. Die Radcross-Vereinsrennen entwickelten sich bis 1983 zur Deutschen Meisterschaft, dann 2002 zum Weltcup und jetzt sogar zur Europameisterschaft. Einst in Dietzenbach zu Hause, fand der Radcross lange im FSV-Stadion sein Ziel und zog später an die Eissporthalle um, wo ideale Bedingungen vorzufinden sind. „Wir mussten uns früher um alles selbst kümmern“, sagt Wahl, der für die Radelite und die Gesamtorganisation zuständig ist, während Dorn mehr die technischen Aspekte auf der Strecke und beim Drumherum organisiert. „Wie die beiden das in ihrem hohen Alter noch machen, sich die Veranstaltung aufbürden und ihre Freizeit damit gestalten, das ist doch super“, findet Vereinskollege Deimer. „Mit welchem Elan sie die Europameisterschaft angepackt haben. Die beiden haben auch den Vorteil, dass sie nicht berufstätig sind und den Radcross zu allen Zeiten und an allen Stellen jederzeit vertreten können.“  

Der Mann, dem man nur geschäftliche Absichten bei seinem Radcross-Engagement unterstellen könnte, ist Sobeck. Doch damit würde man den guten Absichten des Geschäftsführers von Hansen Kreative Werbetechnik nicht gerecht werden. „Natürlich will ich, dass Hansen mit seinen Produkten wie Banner, Schilder, Aufkleber oder Startnummern als eine professionelle Firma wahrgenommen wird. Aber das reicht mir nicht“, sagt Sobeck, der nicht nur Material bei der EM bereitstellt, sondern auch dessen Mitarbeiter ebenfalls vor Ort mithelfen. „Ich finde, als Unternehmer hat man eine soziale Verantwortung und muss die guten Werte unserer Gesellschaft fördern“, sagt der Experte für Außenwerbung, Lichttechnik, Digitaldrucke, hochwertige Werbedisplays und Präsentationsobjekte aus Acrylglas, der Firmen wie Rewe, Schmucker und Fraport zu seinen Kunden zählt. 

Auf seinen Ideenreichtum ist auch das Riesenbanner mit einer Länge von 42 Metern und einer Höhe von 3,50 Metern zurückzuführen. Auf einer Fläche von 147 Quadratmetern werden nun an der Eissporthalle die Leute auf die Radcross-Europameisterschaft aufmerksam gemacht. Das farbenfrohe Riesenbanner zieht die Blicke auf sich, macht Sportart und Termin der Europameisterschaft bekannt und präsentiert die Sportstadt Frankfurt genauso wie den VC Frankfurt, der schon seit über 35 Jahren Querfeldeinfahren am Bornheimer Hang organisiert. 

Obwohl sich immer mehr Firmen aus dem Sozial- und Sportsponsoring, besonders auch dem Radsport, zurückziehen, hat sich Sobeck entschieden, gerade jetzt den gegenteiligen Weg einzuschlagen. Dieser Überzeugung entsprang auch die seit 2006 bestehende Zusammenarbeit mit dem Velociped-Club Frankfurt. Der Club wird das ganze Jahr über gefördert, besonders die

U19-Bundesliga-Mannschaft „Hansen Werbetechnik/VC Frankfurt“ mit seinem Team hochmotivierter Radsportler im Alter von 17 und 18 Jahren. „Gerne wollen wir so den Radsport unterstützen, aber wir achten auch darauf, dass die jungen Leute ihre schulische oder berufliche Ausbildung nicht vernachlässigen, schließlich wird nicht jeder ein Profi.“ In seinem mittelständischen Betrieb mit

60 Mitarbeitern stellt sich Sobeck daher auch dieser Verantwortung und bietet so viele Ausbildungsplätze wie nur möglich an. In Sachen Radsport ist Hansen Werbetechnik zudem bei „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ und den Rad-Touren-Fahrten des Rhein-Main-Cups aktiv. Und natürlich ist Sobeck bei allen wichtigen Events selbst vor Ort.


Erhard Sobeck ehrt die jugendlichen Radfahrer beim Radcross am Bornheimer Hang :