Bericht eines CX-Fans aus Dübendorf

Forenmitglied Brocky über seinen Besuch bei der CX WM2020Heute habe ich die UCI CX WM in Duebendorf besucht. Von meinem Quartier aus bin ich mit dem Zug nach Duebendorf gefahren. Mit dabei war mein Freund Olli der sich selbst nur im MTB Sektor aufhält. Im Zug trafen wir direkt auf eine Gruppe CX Fans aus Iowa die, wie sie sagten, bei jeder CX WM dabei sind. Sie wuerden niemanden Spezielles supporten, jeder wird angefeuert. Ja, so muss das sein. Und das ist auch unser Motto. OK, den MvdP find ich schon ganz gut.
Am Gelände angekommen mussten wir noch eine Eintrittskarte fuer Olli erwerben. Dazu kam noch eine Verzehrkarte fuer bargledloses bezahlen. Aber alles war gut organisiert und das ging sehr schnell.
Als erstes suchten wir dann die Merchandise Stände der diversen Firmen auf. Ich wollte unbedingt diese blaue Kuhglocke eines grossen Fahrradkomponentenherstellers haben. Diese erzeugt naemlich einen brachial lauten Ton mit dem man die Fahrer ordentlich antreiben kann. Die Bommelmuetze mit den WM Farben musste dieses Jahr auch sein.
Dann ging es daran den optimalen Zuschauerplatz zu finden. Als WM Anfänger ist das gar nicht so einfach sich da zu entscheiden. Das ist übrigens auch der Nachteil des Kurses in einem flachen Gelände. Man hat kaum die Möglichkeit die Fahrer an mehreren Stellen zu sehen. Wir entschieden zunächst fuer das Junioren U19 Rennen uns am Ende der Startgeraden zu platzieren. Dort am Ende mit der anschließenden Kurve sollte es doch interessant sein. Und das war es auch. Aber nur kurz. Ich war beeindruckt mit welcher Geschwindigkeit die Fahrer an uns vorbei rauschten. OK fuer den Start war es ganz gut, aber fuer den Rest des Rennens war es nicht das Richtige. Das bestätigten uns auch die anderen Zuschauer, die sich fluchtartig zu anderen Streckenteilen aufmachten. Also machten wir uns auf um die optimale Beobachtungsstelle zu finden. Wir orientierten uns in Richtung Gelände, weg von den asphaltierten Abschnitten zu den kleinen Waellen hin. Dort wo die Fahrer 3 mal diesen Wall überqueren mussten, das erschien uns als die richtige Stelle. Der Weg dorthin war anstrengend. Die aufgeweichte Wiese war als solche gar nicht mehr zu erkennen. Der Schlamm klebte uns an den Schuhen, mit jedem Schritt mehr. Wie sollte es dann den Fahrern ergehen. OK der Kurs ist in einem flachem Gelände und hat nicht viele Hm, aber bei dem Untergrund mit den knackigen Anstiegen wird das fuer die Fahrer zur Qual. Dazu kamen noch der andauernde Regen und die kalten Windböen.
Wir hatten also unsere Position gefunden und testeten diese während wir das U23 der Frauen verfolgten. Leider hatten wir von dieser Stelle keinen Blick auf eine Grossdisplayanzeige auf der wir das Rennen hätten verfolgen können, während gerade niemand an unserer Stelle vorbei fuhr.
An dieser Stelle seien nun aber die Fans erwähnt. Aus aller Herren Länder waren sie da. Begeistert wurden alle Fahrer -innen angefeuert. Egal aus welchem Lande, egal an welcher Position. Kein Hass, keine Häme, keine Aggression, anders als man es von manchen anderen Großveranstaltungen kennt.
Diese, fuer uns optimale Stelle wollten und konnten wir jetzt aber nicht mehr verlassen. Weg gegangen Platz vergangen heisst es ja. Und so mussten wir die Zeit bis zum Hauptrennen dort verweilen, obwohl wir gerne unseren nun aufkommenden Hunger mit Pommes und anderen Leckereien gestillt hätten. Ja auch anfeuern ist anstrengend und macht Hunger. Es war eh nur eine halbe Stunde Zeit zwischen Ende des Damenrennens und dem Rennen der Elite Männer. Und dann war es soweit. Wie bei jedem Rennen wurden die Protagonisten einzeln über die gut zu hoerende Lautsprecheranlage vorgestellt. Zwei Minuten vor dem Start wurde die Aufregung durch ein lautes , erst langsames und dann immer schneller werdendes Pulsgeraeusch aus den Lautsprechern forciert. Dann ein Anfeuern durch die Fans und das Warten auf das erste vorbeifahren der Fahrer. Welch eine Dynamik. Wenn man das noch nicht erlebt hat, dann wird es aber Zeit. Was jetzt? Fotos machen, Movie aufzeichnen oder nur zusehen. In jedem Fall muss es schnell gehen sonst ist es zu spät. Begeisterung pur tut sich auf. Bei jedem Vorbeifahren: staunen wie die Fahrer das Terrain durchpfluegen,wie sie die Wälle rauf und wieder runter fahren oder laufen.
Und dann, dann ist plötzlich schon die letzte Runde angebrochen. Das kann doch nicht sein, das jetzt schon fast eine Stunde rum ist. Die Fans bleiben bis der letzte Fahrer vorbei gefahren ist. Auch wenn das Rennen längst entschieden ist. Dann beginnt die Völkerwanderung zur Siegerehrung und fuer uns zu den Imbissbuden. Wer jetzt noch kann/will verbringt den Rest des Tages in dem grossem Partyzelt. Fuer uns ging es aber auf dem Rückweg. Ein Tag mit vielen Erlebnissen.

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