MvdP gewinnt nach Thriller

Im tschechischen Tabor stand heute der vierte Weltcup der Saison an. Besonders gespannt wurde die Rückkehr van der Poels in die Rennserie erwartet, zumal zu Beginn der Woche sein Großvater verstarb. Da der Niederländer in den ersten drei Rennen wegen seiner Startabsagen keine Punkte erreicht hat, wurde er heute erst als 26. Fahrer zum Start gerufen. Dies hinderte ihn allerdings nicht daran seine Crosssiegesserie auf 381 Tage auszubauen.                    Livestream

 

Junioren

Nachdem die außerbelgischen in der Beginnrunde randalisiert hatten, sackte das Tempo, sodass die Hellblauen kollektiv nach schlechtem Start den Anschluss an die Spitze fanden. In Runde 2 machte Nys Jr. ernst, seiner Tempoverschärfung konnte nur Davide de Pretto folgen. An den berühmten Balken von Tabor, die Nys als einziger auf dem Rad absoliveren konnte, attackierte der Weltcupführende in der vorletzten Runde. Mit einem Vorsprung von acht Sekunden begann er die Schlussrunde. Die Spannung schien vor allem im Kamp um Platz drei zwischen Lillo, Zatloukal und Huybs zu liegen, nachdem erst del Grosso und dann auch Michels dem Tempo der Gruppe nicht mehr folgen konnten.
Dann aber schloss vornd er Italiener plötzlich wieder zu Nys auf. Der hatte scheinbar einen Defekt. Er wechselte das Rad, attackierte erneut und konnte wieder von del Pretto wegfahren. Zatloukal distanzierte derweil seine zwei Wegbegleiter im Kampf ums Podium, Marco Brenner gewann im Finale viele Positionen und vermutlich sogar Zeit; er wurde Zehnter.

1. Thibau Nys
2. Davide del Pretto
3. Jan Zatloukal
4. Dario LIllo
5. Ward Huybs
6. Remi Leldandais
7. Yorben Lauryssen
8. Jente Michels
9. Tibor del Grosso
10. Marco Brenner

U23

Anders als bei den Junioren gibt es bei der U23 ein Favoritenchaos. So waren nach zwei Runden acht Fahrer zusammen, vom großen Favoritenkreis fehlten nach Materialpech nur Jens Dekker und Timo Kielich.
20 Minuten vor Rennende setzte der niederländische Meister Kamp eine Attacke, die die Gruppe in ihre Einzelteile zerlegte. Thomas Mein folgte auf drei Sekunden, der Rest war schnell weit distanziert.
Mein allerdings leistere erbitterten Widerstand und konnte das Loch nach vorn nach einer halben Runde schließen. Eingangs der Schlussrunde war das Duo gemeinsam unterwegs, dann aber riss der Brite eine kleine Lücke auf. Wenig später hatte Kamp erneut Pech. Er verlor viel Zeit, mehrere Positionen und alle Siegchancen.
Mein feierte unterdessen seinen ersten großen Sieg. Bern-Sieger Kuhn und Antoine Benoist komplettierten das Podium vor dem überraschenden Gerben Kuypers. Kamp konnte den Anschluss an diese Gruppe zwar wieder herstellen, er schaffte es aber nicht mehr eine weitere Podition zu gewinnen. Die zweite Überraschung neben Kuypers war der Brite Cameron Mason auf Rang 7. Deutsche schafften es nicht unter die besten 20.

1. Thomas Mein
2. Kevin Kuhn
3. Antoine Benoist
4. Gerben Kuypers
5. Ryan Kamp
6. Jarno Bellens
7. Cameron Mason
8. Loris Rouiller
9. Mickael Crispin
10. Filippo Fontana

Damen

Früh in der ersten Runde übernahm Ceylin del Carmen Alvarado das Kommando. Einige Sekunden hinter der U23 Europameisterin folgte Worst, die zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr nicht als Europameisterin antrat. Worst konnte das Loch schließen. Erste Verfolgerin war danach die amtierende Europameisterin Kastelijn, sie hatte einen schlechten Start, fuhr aber in Runde 2 von außerhalb außerhalb der Top 10 bis auf Rang 3. Kurz sah es aus als würde auch sie den Anschluss schaffen, dann aber musste sie sich vor allem nach hinter orientieren, wo Lucinda Brand, die ebenfalls einen schlechten Start hatte, schnell näher kam. Aber auch die niederländische Meisterin blieb hängen, sowohl im Vergleich zu den ersten als auch zu Kastelijn.
Das Führungsduo ging gemeinsam in die Schlussrunde, in der vor allem Einklickprobleme nach den Balken bei der Corendon Fahrerin für Aufregung sorgte. Bis Worst kurz vor Beginn der Abfahrt attackierte. Die beiden technisch besten Fahrerinnen im Feld gaben sich Nichts, bis Alvarado mit einem Rutscher neben etwas Zeit und Tempo kurz vor dem Ziel auch das Rennen verlor.
Neben 4 Niederländerinnen in den Top 4 ist auch erneut das Mannschaftsergebnis des 777 Teams mit allen Fahrerinnen in den Top 5 bemerkenswert.
Die Junioreneuropameisterin Puck Pieterse wurde stark Neunte. Die gleichaltrige Shirin van Anrooij gewann nach toller Aufholjagd zwei Sekunden später den Sprint um Platz 10 gegen Eva Lechner.

1. Annemarie Worst
2. Ceylin del Carmen Alvarado
3. Yara Kastelijn
4. Lucinda Brand
5. Alice Maria Arzuffi
6. Sanne Cant
7. Anna Kay
8. Katlin Keough
9. Puck Pieterse
10. Shirin van Anrooij

Elite

Exakt am Ende der zweiten Runde endete die Aufholjagd van der Poels, als er zur fünfköpfigen Spitzengruppe aufschloss. Die "Jagd" war der gemütlicheren einer, denn wirklich attackiert wurde der Weltmeister nicht.
Das änderte sich allerdings schnell, als MvdP direkt nach dem Anschluss technische Probleme bekam, wodurch er den Anschluss direkt wieder verlor. Michael Vanthourenhout nutzte die Gunst der Stunde und grifft, gedeckt von seinem Teamkollegen Iserbyt, den Rest der Gruppe an. Mit jenem Belgier am Hinterrad überbrückte Lars van der Haar eine Runde später den Rückstand. Van der Poel, dessen Opa Raymond Poulidor zu Beginn dieser Woche verstarb, hatte inzwischen Probleme das Loch nach vorn zu schließen, er gewann zwar Positionen, konnte den Rückstand, der Ende der vierten Runde 15 Sekunden betrug, aber nicht verkürzen.
In Runde 5 von 8 schüttelte van der Poel scheinbar die Geschehnisse der Woche zum ersten Mal von sich ab. Ohne dass das Tempo vorn eingeschlafen wäre, schaffte der Niederländer auf der Zielgerade der Runde den Anschluss nach vorn, innerhalb einer Runde hatte er 15 Sekunden wett gemacht.
Als einziger Absteiger bei den Balken hatte van der Haar jede Runde nach dieser Passage einen Rückstand aufzuholen. Als in Runde 6 kurz nach den Balken Iserbyt, geschützt von Vanthourenhout, ein paar Sekunden gewann und van der Poel das Loch wieder zusprintete, zerfiel die Gruppe in zwei gleiche Teile. Der Telenet Niederländer machte, von den Balken abgsehen, einen fantastischen Eindruck schaffte eine halbe Runde später den erneuten Anschluss. Vanthourenhout folgte eingangs der letzten Runde auf sieben Sekunden.
Auch in der letzten Runde kosteten van der Haar die Balken vier Sekunden. Von diesen Balken ging es für das Duo vorn dann Vollgas Richtung Ziel. Auf den letzten ansteigenden Metern gewann der Niederländer ein paar Meter auf den Weltcup Führenden. Dieser konnte in der langen Abfahrt die Meter nicht schließen und so fuhr van der Poel ohne jeglichen Jubel nach einer emotionalen Woche im spannendsten Rennen des Jahres auch beim Weltcup in Tabor als Erster über die Ziellinie.
Marcel Meisen fuhr das gesamte Rennen zwischen Podition 16 und 18. In der letzten Runde sammelte er erneut einige Fahrer auf und belegte so Rang 13.

1. Mathieu van der Poel
2. Eli Iserbyt
3. Lars van der Haar
4. Michael Vanthourenhout
5. Toon Aerts
6. Corné van Kessel
7. Quinten Hermans
8. Tim Merlier
9. Laurens Sweeck
10. Jens Adams