Männer WM: Favoritencheck

MvdP oder WvA? Wer wird sich den vierten Titel sichern? Einzig um diese Frage scheint sich das letzte Rennen der WM in Oostende zu drehen. Und es scheint tatsächlich ausgeschlossen, dass sich ein dritter Fahrer in den Titelkampf einmischen kann, auch wenn sich der dritte dreifache Weltmeister im Bunde - Zdenek Stybar (Deceuninck - Quick Step) - immerhin eine einprozentige Chance auf den Titel ausrechnete.

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Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix)

Er selbst bezifferte die Chance im Duell auf 50/50, aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Der Titelverteidiger beendete alle Einsäzte in diesem Winter auf Platz 1 oder 2. Er wurde vier mal geschlagen, zwei Mal (Overijse und Herentals) warf ihn ein Defekt von der Spitze zurück. Bei seinem zweiten Saisonrennen in Gavere war er Tom Pidcock (Trinity) unterlegen, in Dendermonde wurde van der Poel van van Aert dominiert.
Alles in allem ist der Niederländer auch dieses Jahr der beste Crossfahrer der Welt.

 

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Wout van Aert (Jumbo - Visma)
Die letzten fünf Weltmeisterschaften in Belgien wurden immer von Belgiern gewonnen und das letzte Duell vor der WM ging in Overijse an van Aert. Der Abstand zwischen den beiden Titanen ist dieses Jahr so klein wie lange nicht mehr und der Belgier ist eigentlich immer in der Lage, das Rennen spannend zu gestalten. Mental scheint van Aert stärker als van der Poel - und wenn im Sand gelaufen werden muss, dann könnte das die Trumpfkarte für den dreimaligen Tour de France-Etappensieger sein.


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Tom Pidcock (Trinity)
In seinem letzten Rennen für sein eigenes Trinity Team möchte der Brite, bevor er zu Ineos wechselt, erneut eine WM-Medaille mit nach Hause bringen. Auf einem anderen Kurs wären zwei Sterne gerechtfertig gewesen, im Sand fühlt sich der 21-Jährige aber nicht wohl.

Laurens Sweeck (Pauwels Sauzen - Bingoal)
Als Spezialist für flache Strecken und Sand findet Sweeck in Oostende einen Parcours, der ihn auf dem Leib geschneidert ist. Er probiert in der Anfangsphase der Rennen oft mit den besten mitzugehen und hintenraus nicht allzusehr einzubrechen.

Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen - Bingoal)
Mit Ausnahme der Aufgabe beim Poldercross Begin Oktober hat Vanthourenhout alle seine Rennen in den Top 10 beendet. Er ist ein Stammgast in den Top 5 und hat in Merksplas und Tabor dieses Jahr erstmalig große Rennen gewinnen können. Vanthourenhout kommt auf jedem Terrain gut zur Geltung und ist darum auch bei der WM ein Medaillenanwärter.

Toon Aerts (Baloise Trek Lions)
Der große Belgier ist unzifrieden mit seiner Saison und hadert mit seiner Form. Trotzdem beendete er jedes Rennen unter den besten Acht! Nur vier Mal war er nicht unter den besten Fünf und zum Saisonbeginn konnte er beim Poldercross, in Gieten und in Beringen gleich drei Wettkämpfe in Serie gewinnen. Sein "Problem" ist allerdings, dass er seit der Rückkehr van der Poels und van Aerts meist auf Platz vier oder fünf das Ziel erreicht.

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