Florians Rennbericht vom WEC Surwold und Papenburg 15./16. 10. 2011

Am 15. Oktober machte ich mich bei herrlich sonnigem Herbstwetter auf den Weg nach Surwold um beim zweiten Lauf des Weser-Ems Cups zu starten. Das Hobbyklassenrennen startete erst um 15:30 Uhr, so hatte ich massig Zeit die Strecke abzufahren.

Die schnelle Strecke durch das Erholungsgebiet Surwolder Wald führt nach der Startgerade zunächst auf einem gepflasterten, leicht abfallenden Weg zur ersten Kurve, es folgen ein paar schnell zu fahrende Kurven auf leicht sandigen aber griffigen Waldboden der immer wieder von Wurzeln durchzogen ist.

Nach diesem eher flowigen Teil folgt die meiner Meinung nach schwierigste Stelle der Strecke, eine stark mit Wurzeln durchzogene Steigung bei der eine Vielzahl von Fahrlinien möglich, aber keine wirklich angenehm ist. Ich hatte mir die Zeit genommen, die Strecke vorher abzugehen und konnte Vorjahres-Masters1-Weltmeister Sebastian Hannöver dabei beobachten wie er diese Stelle mehrmals, mit verschiedenen Linien, abfuhr. Meine Vermutung wurde bestätigt hier möglichst weit links zu fahren.

Nachdem man den Hügel hinaufgehoppelt war, ging es in eine kurze Abfahrt gefolgt von einer flowigen Linkskurve mit Anlieger. Anders als im Vorjahr warteten nach der folgenden Rechtskurve zwei Hürden darauf überwunden zu werden, danach ging es ein längeres Stück bergauf, das von vielen als „zäh“ beschrieben wurde. Nach einer weiteren Rechtskurve folgt eine Abfahrt Richtung Startgerade, vor der man aber scharf links abbiegt und  über eine Lichtung, leicht bergan, auf eine weitere einzelne Hürde zusteuert.

Danach schlängelt sich die Strecke überwiegend leicht bergab durch den Wald bis man wieder eine Lichtung erreicht, diese war etwas feucht und man musste schon aufpassen das man die hölzerne Brücke, die es zu überqueren galt, auch richtig trifft. Nachdem man direkt nach der Brücke links gefahren war geht es nach einer Rechtskurve den letzten steilen Anstieg hoch. Oben angekommen überquert man die Ziellinie.

Ich war nach ein paar Einfahrrunden recht gut auf die Strecke eingestellt, hatte meine Reifenwahl nochmal überdacht und rollte ziemlich nervös zur Startaufstellung.

Ich startete relativ zurückhaltend und fuhr ca. als siebter ins Gelände und durch den ersten Teil der Strecke. In der Wurzel durchzogenen Steigung strauchelten zwei Fahrer vor mir und ich konnte vorbeiziehen. Auf der folgenden lang gezogenen Steigung konnte ich, fast zu meiner Verwunderung, die Lücke zu den vor mir fahrenden Fahrern sehr schnell zufahren und nochmal zwei Plätze gut machen.

Ich fuhr nun eine Weile auf dem für mich zufriedenstellenden dritten Platz als es wieder in die langgezogene Steigung ging. Ich holte Meter um Meter auf den vor mir fahrenden Danny Muhle auf und konnte tatsächlich vorbeifahren. Vor mir lag nur noch der souveräne Vorjahresgesamtsieger Mark Baumeister, den ich zunächst nur aus einiger Entfernung dabei beobachten konnte wie er die einzelne Hürde „bunnyhoppte“, doch auch ihm konnte ich in der Steigung auffahren und konnte sogar für einige Kurven vorbeiziehen bevor er wieder die Führung übernahm.

Zu meiner Überraschung konnte ich anfangs der Vorletzten Runde wieder vorbei fahren. Noch zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht daran gedacht den Sieg einfahren zu können, es war erst mein fünftes Crossrennen und ich hatte gleich zwei erfahrene Verfolger am Hinterrad.

Ich fuhr aber fehlerfrei und als ich in der letzten Runde von der Brücke Richtung letzte Kurve und Schlusssteigung abbog, wusste ich, dass ich das Rennen tatsächlich gewinnen konnte, wenn ich nochmal voll durchziehen würde. Meine Verfolger konnten mich auch in der letzten Steigung nicht mehr stellen und ich fuhr meinen ersten Rennsieg überhaupt ein.

Nicht nur deswegen war es ein super Renntag, wie immer beim WEC war alles gut organisiert, die Stimmung und das Wetter waren auch klasse.
 
Schon am nächsten Morgen sollte der 3. Lauf des Weser-Ems Cups in Papenburg starten. Es war wieder sonnig aber doch recht frisch. Es war eine sehr technische Strecke um den Tunxdorfer See abgesteckt. Zu den Schlüsselstellen gehörten wohl die vielen Sandpassagen, sowohl bergauf und bergab als auch flach entlang des Seeufers. Vor allem der sandige Anstieg, in dem man möglichst viel Schwung aus der davor liegenden ebenfalls sandigen Kurve mitnehmen musste, trennte die Spreu vom Weizen.

Die zweite Hälfte der Runde ging dann überwiegend über festen Waldboden wieder zurück zu Start /Ziel. Ab der zweiten Rennrunde musste auch eine Treppe erklommen werden.

Mein Rennen startete um 10:30Uhr und ich durfte mich als zweiter der Gesamtwertung entsprechend früh in die Startaufstellung stellen. Ich startete wieder mittelmäßig, konnte mich aber in dem ersten langen Sandstück wieder auf Platz 4 nach vorne fahren und mich auch den Rest der Runde halten.

In der zweiten Runde versuchte ich gerade einen Platz zu gewinnen als mir in einem kurzen steilen Bergauf Stück die Kette absprang. Die Kette war schnell wieder aufgelegt, doch das Problem war damit nicht behoben. Die Kettenblattmuttern hatten sich gelöst und die Kette fiel immer sofort wieder vom Blatt. Ich musste noch fast die komplette Runde Laufen um an mein Ersatzrad zu kommen. Damit war das Rennen für mich gelaufen und ich fuhr mit dem Ersatzrad im Schongang das Rennen zu ende.

Für mich war es trotzdem ein sehr zufriedenstellendes Rennwochenende. Zwei gut organisierte Rennen bei sonnigem Wetter versüßt durch meinen ersten Rennsieg.

Florian Schmidt
Fotos von andis-radsportfotos.de
http://www.andis-radsportfotos.de/cross/wec-surwold-2011/galerie-c4-5-5/

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