P.Walslebens Resumé der letzten Wochen

Hallo liebe Leser,


nach längerem Schweigen finde ich nun wieder einmal die Zeit, um etwas zu posten.
So eine Crosssaison kostet doch Energie und oft fand ich nicht die Zeit und vor allem Motivation um einen Blogeintrag zu schreiben.
Natürlich gab es manchmal ruhige Momente, doch diese waren selten und ich nutzte sie lieber, um einmal zu entspannen.
Ich hatte mir aber fest vorgenommen, in der Woche vor der DM unbedingt etwas zu schreiben, wobei es nicht mein Gedanke war, dass ich dies erst Freitagabend auf dem Weg zu Rennen tue, doch leider ging auch das nicht früher.
Wie schon gewohnt hatte ich in der Woche nach Weihnachten volles Programm mit fünf Rennen in acht Tagen, da ist es nicht schwer vorzustellen, dass man als Fahrer etwas gestresst ist.
Dieser Winter ist dann auch der Erste, in dem ich alleine in meiner eigenen Wohnung wohne, was dann den Arbeitsaufwand nocheinmal erhöht.
Professionell wie ich bin konzentrierte ich mich zwischen den Rennen aber auch weniger auf den Abwasch, die Wäsche und sonstige Haushaltsdinge und mehr auf den Sport. So konnte ich mir selber einreden, dass ich ja aus Berufsgründen gar nicht aufräumen kann, man muss nur wissen wie man sich rausreden muss. Leider war ich dann aber auch derjenige, der die ganze liegengelassene Arbeit nachholen musste, was mich dann Montag und Dienstag letzter Woche kostete. Soviel schonmal zum verspäteten Blogeintrag.
Nun zum Sportlichen: Die Rennen zwischen Weihnachten und Neujahr verliefen größtenteils gut.
In Zolder hatte ich durch einen Pedalabrutscher und einen Kettenklemmer einen sehr schlechten Start, wonach ich angesichts der Strecke und der noch folgenden Rennen entschied, zwar noch soviel Fahrer wie möglich einzuholen, dabei aber kein zu großes Risiko einzugehen. Nach einer Rennlänge von einer Stunde und 15Minuten war ich letztendlich vierundzwanzigster und hatte ungefähr noch 20 Fahrer überholen können. Ich hatte ein gutes Gefühl in den Beinen und konnte mich durch das Zurückfallen von Stybar im Gesamtweltcup sogar noch um einen Platz verbessern, wodurch ich jetzt auf Rang neun stehe.
Gleich am Tag nach Zolder fand das Superprestigerennen in Diegem statt. Wieder startete ich schlecht, fand dann aber die Motivation und die Beine,um noch auf Platz sechs vorzufahren. Wieder eine zufriedenstellende Leistung.
Die folgenden zwei Rennen in Loenhout und Baal gehörten zur Gazet-van-Antwerpen Serie.
In ersterem hatte ich einen guten Start und im weiteren Rennverlauf noch bessere Beine. Ich befand mich immer unter den ersten fünf und kämpfte, nachdem Nys und Albert zu zweit wegfuhren, mit Pauwels und Stybar um den dritten Platz. In der letzten Runde wichen meine Kräfte dann ein wenig und ich musste die beiden ziehen lassen. Mit dem fünften Platz war ich aber natürlich sehr zufrieden.
In Baal hatte ich mir dann vorgenommen, wieder unter die ersten sechs zu kommen. Bis zwei Runden vor Schluss lag ich dafür auch auf gutem Kurs. Gegen Ende des Rennens machte ich aber Fehler und fühlten sich meine Beine auch nicht mehr so kraftvoll an. Um Platz sieben fuhr dann eine größere Gruppe, die ich leider komplett ziehen lassen musste und somit nur 13. wurde.
Natürlich war ich damit nicht zufrieden, aber es war auch kein Grund enttäuscht zu sein.
Ich glaube, dass ich größere Probleme mit dem Schmelzwasser hatte, durch das wir mussten und auch mit einer leichten Erkältung, die am Vortag des Rennens aufkam.
Das letzte Rennen dieser schweren Periode fand am 2.1.2011 in Tervuren statt und ist nicht Teil einer größeren Rennserie. Auch hier fühlte ich mich gut und ging in der zweiten und dritten Runde auf die Verfolgung von Rob Peeters, der einen schnellen Start hatte. Leider fiel ich auch in den beiden Runden, jeweils an fast der gleichen Stelle. Diese war zwar technisch relativ anspruchsvoll, jedoch hatte ich auf zweiter Position liegend doch ein leicht nervöses Gefühl und machte darum die Fahrfehler. Nachdem ich dadurch ein kleineres Tief hatte, konnte ich zum Ende des Rennen wieder aufholen und wurde fünfter hinter Albert, Nys, Meeusen und Peeters. Auch damit war ich zufrieden.
Die letzte Woche bestand nun eigentlich aus etwas Grundlagentraining, einem kleinen Intervaltraining im Wald und diente vor Allem der Erholung.
Für die deutsche Meisterschaft fühle ich mich dann auch optimal vorbereitet.
Wahrscheinlich stehe ich für die meisten Außenstehenden schon als neuer Deutscher Meister fest, jedoch ist man als Fahrer auch immer ein wenig aufgeregt.
Bisher kenne ich die Strecke nur von Videos, Fotos und Google Earth, konnte mir also noch nicht wirklich ein Bild machen. Morgen weiß ich darüber aber mehr.


Foto : Armin M. Küstenbrück

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