Danos Newsletter KW 2-2014

WM Nachbereitung ist DM Vorbereitung

Moin liebe Leute. Lange Zeit war es leer im Postkasten, was weder fehlenden Rennen zum Jahreswechsel noch meiner Unlust zum Schreiben geschuldet war. Irgendein NSA-Hacker hatte sich hier unberechtigten Zugriff verschafft und einen imperialitischen Virus eingeschleust. Diesen hat Dr. Spöttl, von der Bergamont-Security-Agency erkannt und verbannt, so dass Ihr Euch  nun auf vier Rennberichte freuen dürft. 

Deutschland-Cup in Vechta. Kurz vor Jahresschluss ist dies eines meiner Lieblingsrennen, da dem Fahrer alles abverlangt wird. Kurze oder auch längere Steigungen, viele Richtungswechsel auf griffigem Boden und auch Passagen zum Durchatmen. Gepaart mit der sehr guten Organisation ist diese Veranstaltung wirklich ein Highlight.

 Die Startaufstellung habe ich verpasst, weshalb ich aus der dritten Reihe ins Rennen ging. Auf der langen Geraden konnte ich bis auf Position drei vorfahren um dann vor der rutschigen Baumpassage als erster in die Kurven zu biegen. Den Teil am Stadion zog ich dann auch voll durch um danach mit einem “kleinen Polster” in den sandigen Teil zu stechen. Die Lücke zu Vladi Riha und Ralph Berner war da und ich drückte weiter auf´s Gas. Es lief ziemlich rund an diesem Tag. Ich machte keinen Fahrfehler und ich hatte immer Zug auf der Kette, insbesondere den Startberg nahm ich unter Volllast. Am Ende wurde es ein sicherer, ungefährdeter Sieg. Das es aber auch mal anders sein kann, zeigte sich bereits am nächsten Tag.

 Deutschland-Cup in Herford. Es ist das Traditionsrennen in Deutschland mit dem Kurs rund um den Elisabethsee. Alle wissen aber auch, hier hat man kurz vorm Jahreswechsel immer sehr schlechte Bedingungen, auch in diesem Jahr. Während es morgens beim Einfahren noch Bereiche der Runde gab, wo man Grip fand, änderte sich diese von Rennen zu Rennen. Mein Start aus Reihe zwei verlief etwas zurückhaltend um im Gelände nach Grip zu suchen. Schon auf den ersten Metern drehte Raplph Berner den Spieß vom Vortag um und zeigte mir, wie man im Matsch zu fahren hat. An dieser Konstellation änderte sich nichts mehr. Ich nahm auch noch eine Bodenprobe, wechselte das Rad und versuchte zumindest Platz 2 zu sichern, was mir vor Timo Berner auch gelang. Für mich war es eine Lehr/ Leerstunde. Aber ohne Grip auf rutschigem Boden ist für mich nicht viel zu holen. Also kurz mit dem Dampfstrahler die Räder und den Kopf gereinigt und auf zum nächsten Rennen. 

Weser Ems Cup Finale in Gesmold. Viele Leute haben mir von dieser Rennserie vorgeschwärmt, so dass wir uns mit André Zamponi mal davon überzeugen wollten. Wir nahmen also am Sylvestertag an dieser sonnigen Veranstaltung teil. Den Kurs fand ich persönlich sehr geil, denn es ging auf einem Campingplatz mit vielen Richtungswechseln um einen Badesee. Neben befestigten Wegen hatten wir Wiesen-, Schotter-, Matsch-, Sand- und Steilpassagen in der Runde. Perfekt für ein schönes Crossrennen. 

Der Start war aus Reihe zwei problemlos, denn man hatte genug Zeit auf der Geraden ein paar Plätze gut zu machen. Kurz vor der Geländeeinfahrt überholte ich den Rest und setzte mich an die Spitze. Nach einer halben Runde Führung entstanden die ersten Lücken nach dem rutschen Erdhügel an der Rückseite des See´s. Aus der vierer Gruppe wurde immer mal wieder attackiert, bevor Johannes Siemermann (RSG-Lohne Vechta) und ich einen kleinen Vorsprung vor Michael Witte (Buchholz) und Thomas Hannöver (RSG-Lohne Vechta) herausfahren konnten.

 Kurze Zeit später konnte ich erneut über den Matschhügel rüberfahren, während Johannes vom Rad musste. Dies brachte die Meter Vorsprung, welche nötig waren um ihm keinen Windschatten auf den Rest der Runde zu geben. In den folgenden Runden konnte ich diesen Vorsprung vergrößern und sicherte mir den Sieg in der Eliteklasse vor Johannes und Michael. Ein guter Jahresabschluß.

 Master WM Cross in Gossau /Schweiz. Am ersten Wochenende in 2014 stand gleich ein Höhepunkt an. Eine WM ist immer etwas Besonderes, insbesondere wenn die Form passt und es ein tolles Trikot zu gewinnen gibt. Bereits zwei Tage vorher waren wir vor Ort und schauten uns den Kurs an. Generell war diese WM perfekt organisiert, denn alles war vorhanden, was man für ein Crossrennen benötigt (warme Duschen, Hochdruckreinigen, Rennwürstchen und Zuschauer). Der Kurs war für die Zuschauer fast komplett einsehbar und gut abgeflattert. Der einzige Wermutstropfen war der 80% Wiesenanteil, der natürlich sehr wetterfühlig war.

Während es tags zuvor noch alles gut fahrbar war, war es am Renntag alles durchgefahren. Es gab kaum noch Wiesenstücke, welche noch die feste Grasnarbe hatten. Flachstücke wurden zu Laufpassagen und die Abfahrt war wirklich ein Lotteriespiel, welche Spurrille man so erwischte. Mein Start lief aus Reihe zwei gewohnt gut und im ersten Wiesenstück konnte ich die Führung übernehmen. Die Abfahrt lief ohne Probleme und ich ging an Position zwei in die folgenden Abschnitte. 

Da der Kurs so aufgeweicht war, wechselte ich jede halbe Runde das Rad. Mein Dank geht hier an Iris und Stefan, die mehr schwitzten als ich und immer ein sauberes Rad für mich hatten. Hinter dem Schießstand attackierte ein Franzose und setzte sich an die Spitze unserer Vierergruppe. Ich konnte zunächst folgen, verlor aber in einer 300m Laufpassage den Anschluss und ging an Position vier hinter einem Schweizer in die verbleibenden 4 Runden.

Während der franz. Sportsfreund sich absetzen konnte, hatte ich Platz zwei und drei in Sichtweite. Der Rückstand wurde geringer, als mir in Runde 3 das Schaltwerk abriss. Die folgenden 750m waren nun zu Fuß zu bewältigen. Da die Wiesen so durch waren, verlor ich keinen Platz bis zum Depot, wo endlich wieder Rad gefahren werden konnte. Kurzzeitig wollte mir aber ein Spanier noch den vierten Rang streitig machen, was ich aber wirklich nicht zulassen konnte, bzw. er hatte nach dem Laufst ück einen kurzzeitigen Herzstillstand. So beendete ich doch zufrieden als 4. meine dritte Master WM. Bei den Bedingungen war für mich nicht mehr drin.

 

Die Zeit bis zur DM in Döhlau am kommenden Wochenende nutzen wir um uns Rothenburg ob der Tauber mal anzuschauen und auszuspannen.