Danos Newsletter 22-2010

 

                        Zurück im Dreck  

 

Nach dem Wochenende ist mir noch nicht wirklich klar, ob ich das Renngeschehen wirklich vermisst habe. Es liegt nicht so an dem Rennen, sondern eher an dem tollen Herbstwetter. Die zwei Monate ohne sportliche Herausforderung habe ich aber mit beruflichen Heiterkeiten unter psychologischem Beistand ausgeglichen. Ferner ist das Leben nahe dem Fernseher auch nicht so schlecht. Die guten Herbsttage habe ich natürlich auf dem Crossrad genossen, wobei ich hier nie in Schweiß kam. 
Meine Rückkehr ins Gelände

Es ist schön, dass man vermisst wird. So schaffte ich es am Samstag gerade rechtzeitig zum Start, weil jeder wissen wollte, wo wir waren. Manche Sportsfreunde haben aber eine blühende Fantasie, wie z.B. die Familie Fabosport. Deren Erklärung für meinen späten Einstieg bleibt unkommentiert. Der Kurs in Kleinmachnow war wie immer nett, weshalb ich mir dieses Rennen auch als Auftaktveranstaltung gewählt hatte. Das Wetter war schlecht, aber der sandige Untergrund am Kiebitzberg verträgt ordentlich Feuchtigkeit, so dass nur eine Wiesenpassage Moorbadcharakter hatte. Der Start neben Philip Walsleben gelang mir noch, danach wurde es schwer.  

...wie erwartet war es nicht schön

Es war mir klar, dass ich gegen die Deutsche Crosselite nichts zuzusetzen hatte, aber es lief wirklich schwer. So kam ich nie in Tritt und Luft bekam ich auch erst unter der Dusche. Man merkt selber, wie langsam man durch die Kurven zirkelte. Selbst in den Sandpassagen, die mir sonst lagen, sah ich aus wie eine Scholle mit Schnappatmung. Ich konnte mich zwar an einigen Fahrern orientieren, aber selbst die fuhren mir davon. Ernüchternd nahm ich die Überrundung von Philip Walsleben und Siggi Sickmüller in Kauf und bog auf Platz 17 als zweiter zum Bikewash.

Startblockgeflüster

Jetzt gibt es Sprüche, die man nur mitten im Startblock aufschnappt. Zunächst machten wir die üblichen Witze, bevor Siggi Sickmüller den ersten Spruch riss: "Dano, Deine 34-er Reifen darfst Du beim Worldcup nicht mehr fahren". Ja, nee ist klar, dachte ich bei mir, ein Rennen gerade überlebt und er spricht vom Worldcup. Ich versicherte Siggi, dass ich natürlich auf dem Worldcup andere Laufradsätze fahre. Kaum hatten wir uns beruhigt, bevor ein Kattenberger Betreuer Witze über mein Laufrad machte: " Das Ding ist ja älter als einige Fahrer hier im Startbereich". Nun ist aber gut und der Startschuß verhinderte weitere Sprüche. 

Auf der Horner Pferdebahn

Bei Nieselregen und einer völlig aufgeweichten Strecke erwischte ich aus Startreihe zwei einen guten Start. Leider folgte das gleiche Trauerspiel wie am Samstag. Es ging saft- und kraftlos durch die Pferdeställe und die Reste der Wiesenanlage. Ich kam nie ins Rennen und der Wille jemanden einzuholen fehlte. Cross ist halt einfach ein explosiver Sport, der auch entsprechendes Training bedarf. Mal locker mitrollen ist einfach nicht. Angenehm war allerdings, dass die jungen Fahrer mich zumindest freundlich ansprachen, bevor sie vorbeifuhren. Dano ich fahr links; moin ich überhole jetzt; bleib da, ich fahr den Umweg, ja soetwas musste ich mir anhören. Für Platz 13 und erneute Punkte im Deutschlandcup reichte es dann doch noch.

Von heute an wird wieder richtig trainiert. Da unsere Flugzeuge ja am Boden stehen kann ich auch mal zu Hause bleiben und richtig trainieren. Kommendes Wochenende geht es zum Stevens-Cross-Cup nach Kiel. Da habe ich mir schon jemanden ausgesucht, der nicht mehr vor mir sein darf. Seht selbst, so schön ist der Herbst im Norden: http://picasaweb.google.de/jungepetra

Dano