Belgische Meisterschaft Lille 2016

Nach dem Moddercross im vergangenen Jahr erwartet die Teilnehmer und Zuschauer der diesjährigen belgischen Meisterschaften in Lille strahlender Sonnenschein. Durch den sandigen Boden ist die Strecke weitgehend trocken obwohl es in den vergangenen Tagen auch hier geregnet hat.

Die grössten Favoriten des heutigen Tages sind sicherlich Wout van Aert und Sanne Cant. Für beide ist diese Meisterschaft ein absolutes Heimspiel da sie unweit des Geländes wohnen, und die kempischen Wälder ihr natürliches Trainingsterrain sind.

Der Titel ist gewonnen

Es schien schon fast, als wäre es Wout van Aert nicht gegönnt den Meistertitel zu gewinnen. In den letzten Jahren stand der Herenthaler immer wieder als Top Favorit am Start und ging dennoch leer aus. In Waregem bei der U23 führte ein Frühstart zur Disqualifikation, im vergangenen Jahr machte ihm seine Übermotivation einen Strich durch die Rechnung und Klaas Vantornout konnte sich das begehrte Trikot überstreifen.

Auch diesmal schien van Aert durchaus nervös zu sein. Vor heimischem Publikum war der Druck sicher noch einmal ein bischen grösser. Aber van Aert fackelte nicht lange, in  der dritten Runde kam sein Angriff und niemand konnte wirklich folgen. Anfangs war es noch Tom Meeusen, der versuchte das Hinterrad von Wout van Aert zu halten. Aber bereits eine Runde später machte der Vizeweltmeister ernst und hatte sofort einen Vorsprung von 30 Sekunden herausgefahren. 

Von nun an diktierte van Aert das Rennen. In der viertletzen Runde gab es noch einmal eine Schrecksekunde als van Aert in einem Modderstück zu Fall kam. Glücklicherweise für ihn passierte das Unglück unweit des Materialdepots, so dass er sofort ein neues Rad nehmen konnte. Unbeirrt fuhr er von da an seinem Sieg entgegen. 

Im Hintergrund entwickelte sich ein spannendes Rennen, bei dem Laurens Sweeck eine ungeahnt starke Performance zeigte und den zweiten Rang erreichen konnte. Als dritter endete Altmeister Sven Nys bei seiner letzten nationalen Meisterschaft.

Gleichzeitig wurde auch das Rennen der Elite zonder Contract (vergleichbar KT/A/B/C in Deutschland) ausgetragen, hier konnte sich Joeri Adams den Titel vor seinem Teamkollgen und Vorjahresmeister Jan Denuwelare sichern. Dritter wurde der Bruder der belgischen Meisterin Kevin Cant.

 

Sanne Cant unschlagbar vor eigenem Publikum

Es war ein Heimrennen für Sanne Cant. Die Europameisterin wollte unbedingt ihren Titel vor heimischem Publikum verteidigen. Und erneut zeigte Cant, das allenfalls der Titel der Vizemeisterin zu vergeben ist. In der zweiten Runde übernam die Lillerin die Führung, und konnte sofort einen Vorsprung herausfahren. Ellen van Loy versuchte zwar den Anschluss zu halten, musste die Europameisterin ziehen lassen. 

So gewann Cant ihren zehnten nationalen Titel, und den siebten Meistertitel bei den Damen Elite in Folge. Ellen van Loy zeigte sich bei ihrem zweiten Platz sichtlich zufrieden. "Ich bin heute ein gutes Rennen gefahren. Normal ist es nicht möglich Sanne zu schlagen es sei denn sie hat einen sehr schlechten Tag oder Pech." so van Loy nach dem Rennen. Dritte wurde eine überglückliche Loes Sels, die selber nicht mit einem Podium gerechnet hatte.

In diesem Jahr gab es eine wahre Flut an Siegerehrungen. Neben der Damen Elite wurden diesmal noch Titel in der U23, den Junioren und den Nieuwelingen vergeben.

Bei den Damen U23 siegte Femke van den Driessche vor Laura Verdonschot und Shana Maes. Bei den Junioren war es Joyce Heyns vor Jara Noel und Marthe Truyen. In der Klasse der U17 wurde Tess van Loy Meisterin vor einer sichtlich enttäuschten Shari Bossuyt und Tessa Swaenepoel.

Iserbyt im Pech

Direkt beim Start der U23 gab es einen Massensturz, der zu einem Rennabbruch und Neustart führte. Doch ein Fahrer sollte nicht mehr am Start stehen. Mitfavorit Eli Iserbyt hatte sich so verletzt, das er das Rennen nicht wieder aufnehmen konnte. Es war Daan Hoeyberghs, der das Feld ins Gelände führte, aber es sollte sich schon bald zeigen, das das Young Telenet Fidea Cycling Team das heutige Rennen bestimmen wollte.

So war es dann auch Thijs Aerts, der erneut bewies das er genau zur richtigen Zeit in Form gekommen war. Ab der zweiten von insgesamt acht Runden setzte sich Aerts vom Rest ab. Dahinter bildete sich mit Nicolas Cleppe, Daan Soete, Quinten Hermans und Daan Heoyberghs eine Verfolgergruppe in der Telenet das Rennen kontrollieren konnte.

Thijs Aerts konnte so unbesorgt seine Führung weiter ausbauen und gewann nach seinem Soloritt. Der zweite Rang ging an Daan Soete und mit Europameister Quinten Hermans sah man ein komplettes Fidea Podium. Daan Hoeyberghs war wieder einmal der ungückliche Verlierer dieses Rennens und endete auf dem vierten Rang.

 

 Livestreams

In den Anhängen erste Ergebnisse.

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