Mountainbike Europameisterschaften, Bern/SUI, 21-23.06.2013EM Silber in der Schweiz
Kathrin Stirnemann wird Vize-Europameisterin im Sprint-Eliminator, großes Verletzungspech für
Adelheid Morath
Die Mountainbike Europameisterschaften in Bern waren ein großes Saisonziel des
Sabine Spitz Haibike Pro Teams. Die Titelkämpfe wurden mit rund 40000 Zuschauern
zum erwarteten Mountainbike Fest. Leider war es dann lediglich Kathrin Stirnemann
vorbehalten bei der EM für das Haibike-Team an den Start zu gehen. Schon im
Training stürzte Adelheid Morath schwer und brach sich dabei das rechte
Schlüsselbein. Damit musste das Team innerhalb eines Monats den zweiten
verletzungsbedingten Ausfall verkraften, nachdem sich Sabine Spitz bereist vor
wenigen Wochen beim Weltcup-Auftakt eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen
hatte und einen EM Start ebenfalls verunmöglichte. So lag es an Kathrin Stirnemann
die Medaillen Chancen zu wahren, was ihr auch in beeindruckender Manier gelang. In
der Sprint-Eliminator Entscheidung gewann sie vor dem begeisterten, heimischen
Publikum in der Innenstadt von Bern die Silbermedaille. „Damit geht für mich ein
Traum in Erfüllung“ freute sie sich über diesen Erfolg.
Schlechter hätten die Europäischen Titelkämpfe für das Sabine Spitz Haibike Pro Team nicht
beginnen können. Kurz nach der Anreise, im ersten Training auf der anspruchsvollen EM-Runde,
waren die –berechtigten - EM-Medaillenträume von Adelheid Morath bereits ausgeträumt. Bei
einem „Drop“ über eine Mauer kam sie auf dem Vorderrad auf, überschlug sich und brach sich
dabei das rechte Schlüsselbein. Es war ein Schock. Nur einen Monat nach dem Ausfall von
Olympiasiegerin Sabine Spitz, hat das Verletzungspech ein weiteres Mal zugeschlagen. Noch am
gleichen Tag fuhr Adelheid Morath in die Crossklinik Basel, wo sie einen Tag später erfolgreich
operiert wurde. Dr. Andreas Gösele rechnet mit einem Ausfall von ca. 8 Wochen, so dass man
darauf hoffen kann, das Adelheid Morath bei der WM Ende August wieder am Start stehen kann.
„Es ist schwer zu fassen. Ich habe mich auf die nächsten Rennen sehr gefreut und jetzt das“ war
Adelheid Morath extrem frustriert. Zuletzt präsentierte sie sich in Bestform und war mit Rang 4
beim Weltcup in Italien in die absolute Weltspitze vorgestoßen. Auch für Sabine Spitz kam ihre
„Heim-EM“ noch zu früh. Zwar schreitet der Genesungsprozess gut voran, doch ein Start wäre
zu riskant gewesen und war vom Deutschen Radsportverband auch nicht vorgesehen. „Das ist
wirklich schade. Ich stand schon sechsmal auf dem Podium in Bern und ausgerechnet bei der EM
kann ich nicht dabei sein“ bedauerte die Deutsche Meisterin, die erstmals seit 1996 nicht bei der
EM am Start war.
So lag es einzig und alleine an Kathrin Stirnemann die Kohlen für das Sabine Spitz Haibike Pro
Team aus dem Feuer zu holen. Ihre Hoffnungen ruhten dabei vor allem auf der erstmals im
Rahmen einer EM ausgetragnen Sprint-Eliminator Entscheidung. Kathrin glänzte bereits in der
Qualifikation mit klarer Bestzeit und machte unmissverständlich klar, was ihre Zielsetzung war.
Den Weg ins Finale meisterte sie souverän mit drei Siegen, auf der Runde durch die Berner
Innenstadt, die vor allem durch eine rund 300 m lange Zielgerade gekennzeichnet war. Im
Finale war es dann das Duell der zwei Schweizereinen Kathrin Stirnemann und Ramona Forchini
gegen die Mitfavoritin Jenny Rissveds (SWE) und Cecile Ravanel (FRA). Die Ausgangslage war
perfekt. Leider hatte Kathrin die Rechnung ohne ihre Schweizer Teamkollegin gemacht. Als
Jenny Rissveds die Spitze übernahm, lag Kathrin taktisch klug auf Rang drei und hielt sich noch
etwas zurück. Dann verlor aber die Schweizer Teamkollegin den Kontakt zur Schwedin und lies
Kathrin auch nicht passieren. Ein Überholen im technischen Abschnitt war unmöglich. So kam
Rissveds mit gut 20 Meter Vorsprung auf die Zielgerade. Kathrin konnte diesen nicht mehr
wettmachen, durfte sich aber über die Silber-Medaille freuen. „Es ist genial vor heimischen
Publikum eine Medaille zu gewinnen“ freute sich Kathrin Stirnemann, die nach der Zielankunft
erst einmal von den Schweizer Medien in Beschlag genommen wurde.
Für das Cross-Country Rennen am Sonntag hatte sich die junge Schweizerin auch einiges
vorgenommen. Der technisch sehr anspruchvolle Kurs lag Kathrin. Sie kam mit ihrem Haibike
29er Greed bestens zurecht und war auch drauf und dran eine Top 10 Platzierung zu erreichen.
In der letzten Runde ereilte sie dann aber ein Kettendefekt, der vermutlich noch von
Schaltproblemen nach einem leichten Sturz in der Anfangsphase des Rennens herrührte. Doch
Aufgeben wollte Kathrin vor dem grandiosen Publikum nicht und kämpfte sich als 22. bis ins
Ziel. „Schade, dass ich das technische Problem hatte. Es war ein unbeschreibliche Gefühl bei
diesen Zuschauermassen das Rennen zu fahren“ zeigte sich Kathrin im Ziel sehr beeindruckt.
Weitere Informationen rund um das Sabine Spitz Haibike ProTeam: