Team Haibike Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften, Ornans FRA 07.10.2012.

Chaotisches Saisonfinale

Nach Sturz und Defekt gibt Sabine Spitz bei der Mountainbike Marathon-WM auf, letztes Rennen einer großartigen Saison Es war eine sehr lange und eine sehr erfolgreiche Saison, für die 2.platzierte der Olympischen Sommerspiele von London Sabine Spitz. Daran ändert auch das Saisonfinale nichts, das mit den abschließenden Mountainbike Marathon Weltmeisterschaften in Ornans/ FRA so gar nicht nach Wunsch verlief. Der Traum vom dritten WM-Titel wurde im Grunde genommen schon nach 3 km der  esamtdistanz über 63 km zunichte gemacht. Ein unglückliches Fahrmanöver einer Konkurrentin führte zu einer Kollision, die einen Sturz und einen Laufraddefekt nach sich zog. Die anschließende Aufholjagd war bei strömenden Regen, chaotischen Streckenverhältnissen mit langen Laufpassagen zum scheitern verurteilt. Nach 40 Kilometer war der Akku sowohl physisch als auch psychisch leer, so dass Sabine Spitz das Rennen enttäuscht aufgab. „Es ist nicht meine Art ein Rennen aufzugeben, aber es schien mir bei diesen Bedingungen ein sinnloses Unterfangen. Der Sturz am Anfang und vor allem die endlosen Laufpassagen später, waren für mich schwierig zu verdauen und hatten mit Mountainbikesport kaum noch etwas zu tun. Da wird die UCI .ihrer Verantwortung nicht gerecht.“ gab Sabine Spitz frustriert zu Protokoll. Die spielte damit auch auf die insgesamt WM-unwürdigen Verhältnisse in Ornans an. Der Frust wich jedoch bald dem Fazit „einer tollen Saison.“ Nach vielen erfolgreichen Rennen folgt nun endlich die Regeneration – 2013 will die dreifach Olympiamedaillen- Gewinnerin dann wieder neu angreifen. Was sich im Tal der Loue abspielte, hatte nur noch wenig mit einer ordnungsgemäßen UCIWeltmeisterschaft zu tun. Als „chaotisch“ beschrieben Teilnehmer wie Offizielle und Zuschauer die Bedingungen. Schon nach 100 m blieb Sabine Spitz an einem Haken eines Absperrgitters hängen, das nicht richtig aufgestellt war. Glück im Unglück, dass sich dabei nur die Hose verfangen hatte und sonst nichts passiert ist. Das Feld war zwar erst einmal weg, was aber in Anbetracht der noch bevorstehenden 63 km kein Problem war. Schon wieder im vordern Drittel des Feldes angekommen, kam es dann aber zur Kollision mit einer Mitstreiterin, die ohne Anzeichen plötzlich ausscherte und dabei das Vorderrad an Sabines Haibike touchierte. Ein Sturz war unvermeidlich, wodurch das Laufrad nachhaltig beschädigt wurde. Eine nachfolgende Deutsche Sportlerin überlies ihr selbstlos das Vorderrad, so dass sie die Fahrt vorsetzen konnte und sich der Rückstand auf die Spitze mit etwa 4 Minuten noch in Grenzen hielt. Doch die anschließende Aufholjagd war bei strömendem Regen zum Scheitern verurteilt: trotz guter Form war der Akku nach der Hälfte der Distanz aufgebraucht. „Es sollte einfach nicht sein. Vielen Dank an Manuela Werkle, dass sie mir ihr Vorderrad gegeben hat. Ansonsten wäre dort schon Schluss gewesen. Ich habe alles versucht wieder den Anschluss zu finden. Doch die Streckenverhältnisse am zweiten Anstieg, die zum ausgiebigen laufen zwangen haben mir dann den Rest gegeben. Ich bin nun mal Mountainbikerin und keine Läuferin und habe auch nicht vor das zu werden.“ sagte Sabine Spitz dazu. Organisatorisch lag vieles im Argen, nicht nur in Bezug auf die wetterbedingten Streckenverhältnisse. Das die Organisation trotz gegenteiliger Ankündigung auf Regen-Optionen verzichtete bleibt unverständlich. Auch die Streckensicherung war katastrophal, so dass plötzlich Fahrzeug-Gegenverkehr herrschte. Die Starter des Männer-Rennens kreuzten schon bei der ersten Technikzone nach 7 Kilometern den Kurs der Frauen. „Von da an war ein reguläres Rennen für die Damen nicht mehr garantiert – und einer WM unter UCI-Ägide unwürdig“, beschwerte sich Sabine Spitz und nicht nur sie. Es bleibt zu hoffen, dass der Radsport Weltverband seiner Verantwortung zukünftig besser gerecht wird. Dem Glanz der Silbermedaille von London tat das chaotische Saisonfinale im Jura, so oder so keinen Abbruch. 

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