Team Haibike : Deutsche Meisterschaften Mountainbike Marathon/ Münsingen, 06.10.2013

Vom Krankenbett aufs Podium

Sabine Spitz überrascht beim zweiten Comeback des Jahres mit Rang 2 über die Marathon

Distanz, Adelheid Morath auf Rang 4 in Malaysia Beim zweiten verletzungsbedingten Comeback des Jahres überraschte Olympiasiegerin Sabine Spitz nur fünf Wochen nach der Operation der Schulter mit Rang 2 bei den Deutschen Meisterschaften im Mountainbike Marathon. Dabei lag sogar der Sieg in Rechweite. Auf der 83 Kilometer langen Runde lag sie bis 2 Kilometer vor dem Ziel zusammen mit Silke Schmidt (München) in Führung. Die fehlende Fahrpraxis nach 6 Wochen Rennpause, gab auf dem aufgeweichten Kurs letztlich den Ausschlag. In einer schlammigen Rechtskurve war Sabine Spitz etwas zu vorsichtig, was die Münchnerin zum Überholen nutzen konnte und so nach 3:24:29 Std. als Siegerin ins Ziel fuhr. Nur 28 Sekunden später durfte sich die Olympiasiegerin trotzdem als Gewinnerin fühlen. Denn noch Mitte September schien ein schnelles Comeback völlig ausgeschlossen und gar die Fortsetzung der Karriere stand anfänglich in Frage. Doch schnell kehrte das Kämpferherz zurück, das jetzt mit dem Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft belohnt wurde. „Silke ist ein sehr starkes Rennen gefahren, sie hat verdient gewonnen. Ich bin glücklich, dass ich hier starten konnte und dass es jetzt sogar eine Medaille wurd ist für mich sensationell. So ist es für mich doch noch ein Jahr mit einem Happy End" freute sich Sabine Spitz über den Erfolg. Fast zur gleichen Zeit beendete Adelheid Morath als Vierte der Gesamtwertung erfolgreich die sechstägige Malaysia MTB Challenge auf der Insel Langkawi. Dabei hatte sie die erste Etappe gewonnen.Vor fünf Wochen lag Sabine Spitz nach überstandener Schulteroperation noch im Krankenbett der Crossklink Basel und die Gedanken waren ganz andere als ein nochmaliger Start in diesem Jahr. Doch beim Weltcup-Finale vor drei Wochen – das sie als Zuschauerin erlebte - kam der Gedanke es doch nochmals zu versuchen. Die Deutschen Marathon Meisterschaften am 6.10.schienen im Bereich des Möglichen. Was eine vage Idee war, wurde dann doch Wirklichkeit. Nach einem letzten Check der Schulter am Dientag vor dem Rennen gab es auch aus medizinischer Sicht grünes Licht, wenn auch unter dem Vorbehalt, dass die Bedingungen gut bzw. trocken sein sollten, wegen des Sturzrisikos. Doch auch eine sich stetig verschlechternde Wetter-Prognose und heftiger Regen am Tag vor dem Event konnten die Olympiasiegerin dann nicht mehr davor abhalten zu starten. „Ich wollte es durchziehen, gab mir aber die Vorgabe sehr vorsichtig zu agieren“ berichtet sie über die Vorgeschichte. Das erklärt auch, dass es dann eine rutschige Schlamm-Passage war, die kurz vor dem Ziel das Rennen enschieden hat. Silke Schmidt konnte den Vorteil nutzen und vor Sabine den Titel gewinnen. Sie waren übrigens die letzen beiden „Mohikaner“ einer anfänglich 10-köpfigen Spitzgruppe. Diese reduzierte sich zur Rennhälfte auf 5 Fahrerinnen. Im letzten längeren Anstieg forcierte die Münchnerin dann derart das Tempo, dass nur noch Sabine Spitz folgen konnte und wenig später die Führung übernahm. Nässe und Schlamm waren auch für Adelheid Morath beim Etappenrennen ein großes Thema. Allerdings nicht bei 9°C wie auf der Schwäbischen Alb sondern bei 29°C im tropischen Regenwald. Rutschig war es trotzdem und das Haibike Greed 29er wurde auf den sechs Tagesabschnitten extrem gefordert. Dank perfekten technischen Supports des Team-Mechaniker Sam Baeten funktionierte das Bike immer perfekt. Nur den Reifen-Defekt beim Prolog konnte er nicht verhindern. Nach dem Pech am ersten Tag und Rang 10, „rächte“ sich Adelheid Morath einen Tag später und siegte auf der ersten Etappe im Sprint. Auf den folgenden 4 Tagesabschnitten war die Freiburgerin stets in der Spitzgruppe zu finden und platzierte sich immer unter den Besten 4, obwohl sie mit den Bedingungen nicht so richtig klar kam. „Die Zeitumstellung und vor allem das tropische Klima haben mir arg zu schaffen gemacht. Deshalb bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Rennen hier ist schon ein echtes Abenteuer“ berichtet sie. Am Ende der anstrengenden Woche belegte die Deutsche Vize-Meisterin dann auch Rang 4 in der Gesamtwertung.

 

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