Hanka Kupfernagel und Jens Schwedler gemeinsam bei der Transalp

 Ein gemeinsames Ziel verfolgen ab Ende Juni Hanka Kupfernagel und Jens Schwedler STEVENS-RACING TEAM: Zusammen starten die amtierende Vize-Weltmeisterin im Cyclo-Cross, Weltmeisterin im Einzelzeitfahren 2007 und mehrfache Olympia - Teilnehmerin, sowie der letztjährige Senioren-Cross-Weltmeister bei der am 27. Juni im bayrischen Mittenwald beginnenden Jeantex-TOUR-Transalp.

Bei dem über sieben Etappen und knapp 800 Kilometer und über 20.000 Höhenmeter führenden, weltweit wohl größten Radsportevent für Amateure und Profis wollen Schwedler, seit Jahren Aushängeschild des Stevens-Racing-Teams und Kupfernagel, die seit zwei Jahren ebenfalls das Trikot des Hamburger Rennstalls trägt, so weit vorn wie möglich landen. Wir sprachen mit den beiden Radsportlern.

Ihre wievielte Transalp-Teilnahme wird das sein?

Hanka Kupfernagel: „Ich bin tatsächlich erst zum ersten Mal dabei. Schon vor vier Jahren fragte Jens bei mir an, aber ständig überschnitt sich der Transalp-Termin mit dem der Deutschen Meisterschaft. In diesem Jahr ist das anders und so konnte ich Jens diesmal zusagen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich leichte Bauchschmerzen dabei habe. Die Transalp ist nun einmal eine ganz besondere Herausforderung.“

Jens Schwedler: „Ich bin das vierte Mal dabei und hatte das große Glück, mit meinem damaligen Partner Malte Urban, der seinerzeit auch für das Stevens-Racing-Team startete, eines der ersten Transalp-Rennen zu gewinnen. In diesem Jahr wartet die bislang schwerste Transalp auf uns. Zwar ist die Distanz verkürzt worden, dafür müssen aber über 20.000 Höhenmeter bewältigt werden.“

Zusammen starten Sie in der Mixed-Kategorie als STEVENS-RACING TEAM. Was ist dabei anders als in anderen Kategorien?

Jens Schwedler: „Ich unterteile die Teilenehmer nicht nach den vorgegebenen Kategorien sondern vielmehr danach, wie sie während der sieben Tage untergebracht sind, ob sie in Turnhallen, Wohnmobilen oder Hotels schlafen. Vor jenen, die in Turnhallen nächtigen, mit Schnarchern und anderen Störungen klar kommen müssen und am anderen Tag dennoch wieder ausgeschlafen und fit am Start stehen, habe ich allergrößten Respekt.“

Warum nehmen Sie an diesem Spektakel teil?

Hanka Kupfernagel: „Freunde von mir waren schon einige Male dabei und schwärmten hinterher immer wieder von der Transalp. Da bin ich dann schon neugierig geworden. Außerdem ist es - wie gesagt - eine völlig andere Herausforderung als sonst, bei der ich sicher neue Erfahrungen sammeln werde.“

Bereiten Sie sich besonders auf die sieben Alpen-Etappen vor?

Hanka Kupfernagel: „Nein, alles läuft wie immer. Ich werde bis dahin noch einige Rennen fahren und mich gezielt auf die Deutschen Meisterschaften vorbereiten, die am 25. und 26. Juni, also direkt vor dem Transalp-Auftakt stattfinden. Außerdem lebe und trainiere ich im Schwarzwald, habe also Berge direkt vor der Haustür. Auch die können bis zu 20 Kilometer lang sein. Ich hoffe, dass das als Vorbereitung ausreichen wird.“

Jens Schwedler: „Wir sollten uns schon bemühen, vielleicht kurz vor dem Start noch eine gemeinsame Trainingswoche einzulegen, um uns aufeinander einzustimmen. Da wir gemeinsam gewertet werden und die Zeit erst beim zweiten Fahrer gestoppt wird, ist es schon wichtig, dass alles passt. Ich werde daneben noch einige Trainingseinheiten mehr als Hanka fahren müssen, denn sie ist derzeit sicherlich besser drauf. Ich bin beruflich zu sehr eingespannt, um augenblicklich regelmäßig trainieren zu können.“

Was ist das Besondere einer Transalp?

Jens Schwedler: Da gibt es einiges. Gemeinsam mit 1100 Gleichgesinnten überquert man die Alpen. Dabei gehen viele an ihre Leistungsgrenze, ohne jedoch den Spaß am Ganzen zu verlieren. Es ist halt nicht wie bei einem dumpfen Etappenrennen, sondern hier geht es auch darum, die Natur, das Panorama aufzusaugen. Bei allem Ehrgeiz wird dir bei Defekten geholfen, jeder hält an und bietet dir Unterstützung an. Dazu kommen die abendlichen Pasta-Partys, bei denen du stets auf neue Tischnachbarn triffst. Es ist die gesamte Atmosphäre, die anders als gewöhnlich ist.“

Was erwarten Sie sich von Ihrer Teilnahme?

Hanka Kupfernagel: „Jens und ich kennen uns - glaube ich - seit fast 20 Jahren und wollen zunächst einmal das Stevens-Racing-Team würdig vertreten, aber auch eine Menge Spaß haben. Ich hoffe, dass wir so oft wie möglich gemeinsam das Ziel erreichen werden, aber bei allem Ehrgeiz auch all die Eindrücke und Ausblicke genießen können, die ja charakteristisch für eine Transalp sind. In erster Linie gilt es, gesund ins Ziel zu kommen. Daneben bringt so eine Teilnahme natürlich auch einen schönen Trainingseffekt mit sich.“

Jens Schwedler: „Ich kenne Hanka als Vollblut-Radsportlerin, schätze ihre Professionalität und ihre Einstellung zum Sport. Alles das wird uns dabei helfen, am Ende hoffentlich einen Podiumsplatz zu belegen, ja vielleicht sogar zu gewinnen.“

 

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