EM Bronze für Spitz

Mountainbike Marathon Europameisterschaften, Singen, 12.05.2013

Trotz Kälte EM-Bronze für Sabine Spitz

Beim ersten Titelrennen des Jahres schon auf dem Podium, Kathrin Stirnemann überrascht mit

Rang 4, schwierige Bedingungen

Bei den Mountainbike Marathon-Europameisterschaften in Singen durfte sich das

Sabine Spitz Haibike Pro Team gleich zweimal freuen: Sabine Spitz gewann beim

ersten wichtigen Rennen des Jahres die Bronze-Medaille. Kathrin Stirnemann gelang

mit einem grandiosen Finish völlig überraschend der Sprung auf Rang 4. Auf der

durch viel Regen extrem weichen Strecke waren bei sehr kühlen Temperaturen nur

Siegerin Esther Süss (SUI) und die britische Marathon-Spezialistin Sally Bigham

schneller als die beiden Starterinnen vom Sabine Spitz Haibike Pro Team.

Es war fast ein wenig makaber: Die Sonne bei der Mountainbike-

Europameisterschaften ließ sich erst bei der Siegerehrung blicken – für Sabine Spitz

nach dreieinhalb Stunden Schwerstarbeit und 81km durch den Hegau ein

versöhnlicher Moment. Die Bronzemedaille errungen – und endlich etwas Wärme.

Vorher war die Südbadenerin bei spätwinterlichen Temperaturen, Regen und eisigem

Wind etwa über die Hälfte der Distanz das Tempo an der Spitze mitgegangen. Das

erklärte Favoritentrio mit Spitz, Süss und Bigham setzte sich bereits nach 5km am

zweiten Berg deutlich vom Rest des Feldes ab. Bei Rennhälfte, im Anstieg zum

Hohentwiel konnte Sabine Spitz noch folgen, doch an der nächsten Steigung musste

die Olympische Silbermedaillengewinnerin von London die Konkurrentinnen ziehen

lassen. „Dann wurden die Füße immer kälter und ich konnte das entstandene Loch

nicht mehr schließen.“ Dennoch: der dritte Platz inmitten eines Weltklassefeldes

geriet nie in Gefahr. Unter dem Jubel zahlreichen Fans vor dem Singener Rathaus

überquerte Sabine Spitz die Ziellinie. „Jetzt gilt meine Konzentration den

bevorstehenden Wochenenden mit Cross-Country-Weltcups.“ Vor allem hofft die

Olympiasiegerin auf ein Einsehen von Petrus. „In dieser Saison gab es noch kein

Rennen mit 20 Grad.“ Bekanntlich kann der Deutschen Meisterin nicht warm genug

sein. Am Ende aber sorgte der dritte Platz für zufriedene Gesichter: die 20. Saison im

Gelände begann schließlich auf Podiumsniveau.

Eine der großen Stärken von Kathrin Stirnemann war - mit schon etlichen

internationalen Erfolgen – bisher der Sprint. Jetzt hat sie ihrem Repertoire eine neue

Facette hinzugefügt. Beim ersten Start an einer Marathon-Europameisterschaft

überraschte die junge Schweizerin mit Rang vier. „Das hätte ich selbst niemals

erwartet“ freute sich Kathrin über diesen Erfolg. Dabei hatte es für sie gar nicht so

gut begonnen. Schon am ersten Berg konnte sie das horrende Tempo an der Spitze

nicht mitgehen und musste abreißen lassen. „Ich habe mich nicht sonderlich gut

gefühlt und konnte mich gar nicht richtig belasten“ erklärte sie. Danach fand sie sich

der zweiten Verfolgergruppe wieder und fuhr von da ihren Rhythmus. Während bei

den Begleiterinnen mit zunehmender Renndauer die Kräfte schwanden, kam die

Schweizerin immer besser in Fahrt und machte mehr und mehr Boden gut. Auf den

letzten 10km holte sie dann auch noch das Duo auf Rang 4 und 5 ein. Kathrin

fackelte nicht lange und zog vorbei. „Als ich die beiden vor mir gesehen habe hat das

natürlich zusätzlich motiviert und ich wusste, dass es nicht mehr weit bis ins Ziel ist“

schilderte Kathrin Stirnemann die Situation. Beflügelt stürmte sie dem Ziel entgegen

und sicherte sich damit souverän Rang 4. Ob sie sich zukünftig mehr Marathon-

Distanz lies die mit einem Augenzwickern offen. Die Konzentration wird trotz des

Erfolges dem Sprint und Cross-Country gelten.

 

 

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