Danos Newsletter 9-2013

Über Umwege in den Harz

Bevor es zu meinem Heimrennen in Altenau, Hamburg richtet ja keine MTB-Veranstaltung mehr aus, ging, machten wir in Buchholz einen Stopp. Buchholz bietet nicht nur einen Möbelkraft und Wohnraum für meinen Cousin, sondern auch den “Großen Preis von Buchholz”. Früher ein Schaufahren für Straßenprofis und heute eine sehr schöne und anstrengende Sportveranstaltung für den Nachwuchs bis zur Altersklasse Ü40. Der berüchtigte Berg ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt des Rennens, denn hier werden die Entscheidungen ausgefahren. Nach einer kurzen Einrollphase kündigte der Sprecher eine Prämie an. Hier funkelten gleich die Dollarzeichen in meinen Augen, weshalb ich von Position 5 in den Berg sprintete um die Ausreißer noch zu stellen. Dies gelang mir souverän. Danach waren meine Beine aber schwer wie blei, so dass ich die Attacken des Feldes nicht parieren konnte.Den Rest des Tages hieß im Feld Luft zu schnappen um nicht abgehängt zu werden. Zwei Gruppen waren weg und den Berg kam ich kaum noch hoch. Also war der erste Sprint auch der Letzte des Tages. Lars Erdmann und Jörg Bertram gaben mir auch noch richtig ihre Meinung mit auf den Weg: “Du Penner, wegen dieser Scheiß 50€ sind wir hinten aus der Gruppe geflogen und mussten das Rennen beenden. Das hast du doch nicht nötig!” Recht haben sie, war aber ein schöner Bergsprint. Meine zweite Heimat, der Harz, stellte erneut eine Doppelveranstaltung in den Rennkalender. Als Seriensieger darf man dort nicht fehlen, insbesondere wenn die jungen Wilden in meinem “Wohnzimmer” rocken wollen. Ich hätte aber schon beim Besuch meines Lieblingsschlachters stutzig werden sollen, denn wenn man Grillwurst haben möchte, dann sollten wir die vorbestellen….Grillwurst ist knapp im Harz! Nun wieder zum sportlichen Warm-up am Samstag. Ein netter CC-Kurs mit etlichen Höhenmetern wartete auf die 30 Mann. Hier nutzte ich einen kurzen Wackler der Konkurrenz und entwischte dem Feld. Ich konnte nun schön mein Tempo fahren und die beiden Downhills auf der Ideallinie nehmen. Leider hielt diese Situation nicht bis zum Ziel an. Peter Hermann (Firebikes) hatte es auf mich abgesehen und ließ sich auch mit Attacken an den letzten zwei Anstiegen nicht abschütteln. So ließ ich locker, denn er hatte sich den Sieg richtig erkämpft. Andre Zamponi schaffte den Sprung auf Platz drei bei den Herren. Es war ein guter Auftakt.  Am Sonntag waren wir froh, dass Hauke mit dem Bergamont-Stand auch dabei war, denn der Harz zeigte sich von seiner unschönen Seite. So 5.5°C hatten wir bei leichtem, aber beständigen Regen. Für mich war es mein erstes Rennen mit Thermojacke, Mütze, Überschuhen und Regenshorts. Leicht belächelt wurde ich schon, allerdings nur bis zur ersten Abfahrt. Es zeigte sich auf den drei Runden a 40km, dass die Kleidung das Rennen entscheiden wird. 1/3 oder mehr der Starter auf den langen Runden stiegen aus, da die Kälte und die Nässe zu kraftraubend war.  Mir ging es im Winteroutfit ganz gut und ich beobachtete das Geschehen aus der zweiten Reihe, denn die Jungs der 80km-Runde sollten mal das Tempo machen. Die 1. Runde absolvierten wir noch in einer 5-er Gruppe, die zweite Runde beendete ich mit leichtem Vorsprung um in die letzte Runde zu gehen. Dieser reichte aus um den Gesamtsieg einzufahren, obwohl die Federgabel nun nicht mehr federte und die Bremsen nicht mehr bremsten. Es waren unwirkliche Bedingungen und Sieger waren alle Leute die ins Ziel kamen. Platz 2 ging an Arne Vettermann (Team Specialized) vor Norman Carl (Bad Bikes).

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