Danos Newsletter 7-2013

  Mega Sport

 Der Marathon im Rahmen des Mega Sport Festivals ist für mich das erste Highlight der jungen Saison. Hier wird einem auf den zwei Runden a 50km nichts geschenkt. Dennoch ist das Sauerland um Sundern herum mit seinen Anstiegen nicht zu brutal um einen die Lust auf weitere anstrengende Rennen zu vermiesen. Auch, ich will es gar nicht abstreiten, ist das “Schmerzensgeld” für die ersten 10 Leute immer eine Bereicherung in der Spritkasse. Ich fuhr diesmal aber mit einem unguten Gefühl nach Sundern. In der Woche kam ich kaum zum Trainieren und die Erkältung war auch noch nicht vollständig verbannt. Kaltes und nasses Wetter war genau das, was ich nicht haben wollte. Also zog ich erneut den Winterpelz an und los ging die wilde Fahrt mit einer Übermacht von Niederländern.  Der erste Anstieg im Gelände brachte Klarheit über meine Leistung im Spitzenbereich: nix Leistung. Hier musste ich die erste Gruppe mit den Favoriten ziehen lassen. Erfreulich war aber, dass ich in der Verfolgergruppe gut mitfahren konnte und somit der Rückstand nie wirklich groß wurde. Nach der Streckenteilung hatte ich bereits so viel Dreck in den Ohren, dass Petra´s Rufe mit meiner momentanen Platzierung im Ohrsediment versickerten. Ich merkte jetzt allerdings, wie es besser lief und ich mit gutem Druck in den nassen Beinen die sauerländischen Hügel niederrang. Erst als ich Roland Golderer einholte und ihn hoflich nach seiner Platzierung fragte, wurde mit bewusst, es geht hier heute um Platz 3 und somit um das Podium. Dies war Roland auch bewusst und nun herrschte Funkstille und viel sportlicher Ehrgeiz für die letzte Rennstunde. Manchmal, aber wirklich selten, komme ich dann auch auf den Gedanken mit dem Gegner zu reden und evtl. ein Komplott zu schmieden, was einem das Leben leichter machen würde. Der Gedanke wurde wieder verworfen, als ich merkte, dass an den Steilstücken der norddeutsche Flächländer ein paar mehr Kohlen im Feuer hatte. So wartete ich auf den gemeinen, fiesen, steilen und nicht rollenden Schlußanstieg. Mit Krämpfen im linken Arm und rechten Bein konnte ich die Meter gewinnen, welche ich zu Platz 3 benötigte. Das war für mich ein tolles Rennen, auch wenn wir mit Roland fast neun Minuten auf das neue niederländische Königspaar (Ramses Bekkenk und Bram Rood) einstecken mussten. Ich fahre nun mit gutem Selbstbewusstsein zu meinen Verwandten (ist auch hier hilfreich) und dann weiter zum Bikefestival am Gardasee.